Cover Jusqu'à l'aurore

Album Info

Album Veröffentlichung:
2020

HRA-Veröffentlichung:
12.06.2020

Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)

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FLAC 44.1 $ 13,20
  • Thomas Wally (b. 1981):
  • 1Caprice12:52
  • 2Transfiguration I02:09
  • 3Les îles des nombres III (2 X 12 X 12 X 4)10:56
  • 4Transfiguration II03:59
  • 5Soliloquy II: You Made Your Excuses and Left.14:15
  • 6Transfiguration III01:26
  • 7... Jusqu'à l'aurore ...: Caprice (IV) bleu14:22
  • 8Transfiguration IV02:23
  • 9Postscriptum (2 × 11 × 12): The Melancholy of Perfection[Ism]04:53
  • Total Runtime01:07:15

Info zu Jusqu'à l'aurore

Was Thomas Wally, geboren 1981 in Wien, komponiert und das vielgerühmte Mondrian Ensemble auf diesem ersten Porträt-Album des Komponisten wundersam einspielt, könnte das Morgengrauen – oder besser: die Morgenröte – der neuesten Musik ankünden. So viel Eigensprachlichkeit und Eigencharakter ist in den Stücken aus dem vergangenen Jahrzehnt zu erkennen – darunter zwei Klavierquartette, ein Streichtrio und ein viertelstündiges Violinsolo –, so viel Experimentierlust und Freiheitsstreben bei maximaler konzeptioneller Ernsthaftigkeit. Spielerische Neugierde gepaart mit tiefem Wissen hört man in diesen Kompositionen, Detailreichtum und Weitblick, Poesie und Klartext. So und auf vielerlei Arten mehr ist die Musik des Thomas Wally »erlebbar, ja bisweilen haptisch begreifbar«, wie der renommierte Schweizer Komponistenkollege Dieter Ammann in den Liner Notes anerkennend anmerkt.

[…] Und noch etwas ist allen hier versammelten Werken gemeinsam: Unter der oftmals plastisch, mit kräftigen Gesten gestalteten Oberfläche, also der Schicht primärer (Hör)Information, verbirgt sich ein sorgfältig ausgearbeiteter Detailreichtum. Es ist eine kunstvolle, aber nie künstliche Musik. Sie lässt vieles zu, ohne auch nur einen Moment in Beliebigkeit zu verfallen. Wally selber spricht vom Komponieren als »harte Arbeit«, erwähnt aber auch die »fast kindliche Freude am Spiel (mit dem Material), einem unter dem Strich stark positiven Grundgefühl«. Seine Musik lässt uns beides erleben, und, abhängig von Ihrem subjektiven Empfinden, werte Hörerin und Hörer, vermutlich noch viel mehr. Leihen Sie Ihr Ohr diesen Aufnahmen daher ruhig mehrmals – Sie werden es nicht bereuen! (Dieter Ammann, First Listener's Note)

"Die vorliegende Aufnahme ein Jahrhundertprojekt zu nennen, wäre möglicherweise übertrieben; ein Jahrzehntprojekt stellt sie allerdings für mich sogar in mehrfacher Hinsicht da. Erstens spannt sich der zeitliche Rahmen der hier aufgenommenen Kompositionen über knapp zehn Jahre, von den 2008 bei den Bregenzer Festspielen uraufgeführten transfigurations für Klavierquintett bis hin zu meinem zweiten Klavierquartett Les îles des nombres III (2 × 12 × 12 × 4). Zweitens entstand diese Aufnahme ziemlich genau zehn Jahre nach meinem ersten Kontakt zu col legno. Und schließlich ist diese Aufnahme nicht zuletzt die Geschichte einer Freundschaft zu den Musikerinnen des Mondrian Ensembles, die vor etwas mehr als zehn Jahren in Wien begann." (Thomas Wally)

Ivana Pristašová, Violine
Petra Ackermann, Viola
Karolina Öhman, Violoncello
Tamriko Kordzaia, Klavier
Thomas Wally, Violine (Tracks 2, 4, 6, 8)




Mondrian Ensemble
Zwischen der Neuen Musik mit ihrem Uraufführungshype und dem etablierten Klassikbetrieb, der sich vornehmlich der Musik zwischen Bach und Strawinsky annimmt, tut sich eine Repertoirelücke auf, die täglich wächst. Dieser Lücke nimmt sich das Mondrian Ensemble seit dem Jahr 2000 an, und darüber hinaus versucht es, Fäden zu spinnen, die sich ohne Rücksicht auf gewachsene Gräben durch die Geschichte ziehen. Die Auseinandersetzung mit neuer und neuester Musik ist dem Mondrian Ensemble ein ebenso wichtiges Anliegen wie die Beschäftigung mit dem klassisch-romantischen Repertoire. Besonders gerne experimentiert das Ensemble mit erst auf den zweiten Blick einleuchtenden Querverbindungen – etwa von Liszts Spätwerk zur drone improvisation oder von der Zeitgestaltung Franz Schuberts zu derjenigen Morton Feldmans. Das Mondrian Ensemble gewann kurz nach seiner Gründung 2000 den "Concours Nicati – Concours d’interprétation de musique contemporaine", den Géraldine Whittaker-Preis, sowie einen dritten Preis beim Kammermusikwettbewerb des Migros-Genossenschafts-Bundes 2003. Es folgten Debüts in der Tonhalle Zürich (2003), am Lucerne Festival (2005), im Musikverein Wien (2006) und in der Londoner Wigmore Hall (2007) sowie viele Auftritte an Festivals, Tourneen etc. Zahlreiche Komponisten haben Werke für das Mondrian Ensemble komponiert, die das Ensemble über die Uraufführung hinaus nachhaltig pflegen möchte – darunter Dieter Ammann (dessen Streichtrio «Gehörte Form – Hommages» das Mondrian Ensemble bereits 40-mal aufgeführt hat), Rudolf Kelterborn, Detlev Müller-Siemens, Roland Moser, Felix Profos, Jürg Frey, Wanja Aloe, Michel Roth und Martin Jaggi. 2004 erschien bei Grammont Portrait eine CD des Mondrian Ensembles, 2010 hat das Ensemble Einspielungen zum Grammont Portrait Dieter Ammanns beigesteuert, 2007 zu demjenigen von Felix Profos. 2014 erschien bei WERGO eine Portrait-CD von Detlev Müller-Siemens, ausschliesslich mit Interpretationen des Mondrian Ensembles, auf der im gleichen Jahr erschienenen Portrait CD von Jürg Frey ist das Mondrian Ensemble mit mehreren Aufnahmen vertreten. Neben der NEOS-CD mit Musik von Michel Roth, Rudolf Kelterborn und Roland Moser werden 2015 Aufnahmen des Mondrian Ensembles auf der Portrait-CD von Martin Jaggi erscheinen. Das Mondrian Ensemble wurde 2007 mit dem "Swiss Ambassador Award" ausgezeichnet und hat 2011 das Werkjahr für musikalische Interpretation der Stadt Zürich erhalten. 2015 wurde das Mondrian Ensemble in das Partnerschaftsprogramm der Fondation Nestlé pour l'Art aufgenommen.

Thomas Wally
ist ein in Wien lebender österreichischer Komponist, Violinist und Senior Lecturer für Angewandte Satzlehre, Gehörtraining und Analyse an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Aufführungen seiner Werke erfolgten bislang in Europa, New York, Kanada, Argentinien, im Iran, in Hong Kong und Tokio durch Orchester und Ensembles wie das Tokyo Philharmonic Orchestra, das Academy Symphony Orchestra Hong Kong, das Klangforum Wien, PHACE, OENM, Mondrian Ensemble, Ensemble mise-en, Ensemble Zeitfluss, Ensemble Kontrapunkte, ensemble LUX, Ensemble Platypus, Ensemble Reconsil, Ensemble Wiener Collage, Hugo Wolf-Quartett, die Nouvelle Cuisine Big Band, Studio for New Music Ensemble Moscow, Trio Frühstück, Webern Symphonie Orchester, den Wiener Concert-Verein und das Zalodek Ensemble.

Seine Werke wurden oftmals vom Rundfunk übertragen, so von Ö1, Radio Orange, radio klassik Stephansdom, Kulturradio RBB, RAI Bozen und NHK (Japan). Thomas Wally erhielt für seine kompositorische Arbeit zahlreiche Preise/Stipendien, darunter das Staatsstipendium für Komposition (2009, 2012, 2018), den Helmut Sohmen Kompositionspreis 2009, den outstanding artist award 2010 und den Förderungspreis der Stadt Wien 2012. 2015 gewann er mit seiner Komposition loop fantasy für Orchester den 2. Preis beim Toru Takemitsu Composition Award, 2016 erhielt er einen Theodor Körner Förderpreis für Caprice (VII) ultrajaune sowie den Preis der Stadt Wien.

Als Geiger ist Thomas Wally einerseits in der zeitgenössischen Musikszene aktiv (unter anderem als Geiger des ensemble LUX), andererseits seit 2002 als Substitut der Wiener Philharmoniker und seit 2001 in der Wiener Staatsoper.

Thomas Wally absolvierte sein Kompositionsstudium bei Dietmar Schermann, Erich Urbanner, Chaya Czernowin und sein Violine Konzertfachstudium bei Josef Hell an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. 2005/06 studierte er Komposition an der Sibelius-Akatemia Helsinki bei Paavo Heininen.



Booklet für Jusqu'à l'aurore

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