Bach: Sonatas & Partitas Tedi Papavrami

Album info

Album-Release:
2021

HRA-Release:
10.09.2021

Label: Alpha Classics

Genre: Classical

Subgenre: Instrumental

Artist: Tedi Papavrami

Composer: Johann Sebastian Bach (1685–1750)

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FLAC 96 $ 22.00
  • Johann Sebastian Bach (1685 - 1750): Violin Sonata No. 1 in G Minor, BWV 1001:
  • 1 Bach: Violin Sonata No. 1 in G Minor, BWV 1001: I. Adagio 03:38
  • 2 Bach: Violin Sonata No. 1 in G Minor, BWV 1001: II. Fuga 04:50
  • 3 Bach: Violin Sonata No. 1 in G Minor, BWV 1001: III. Siciliana 02:56
  • 4 Bach: Violin Sonata No. 1 in G Minor, BWV 1001: IV. Presto 03:37
  • Violin Partita No. 1 in B Minor, BWV 1002:
  • 5 Bach: Violin Partita No. 1 in B Minor, BWV 1002: I. Allemanda 05:37
  • 6 Bach: Violin Partita No. 1 in B Minor, BWV 1002: II. Double 02:31
  • 7 Bach: Violin Partita No. 1 in B Minor, BWV 1002: III. Courante 03:42
  • 8 Bach: Violin Partita No. 1 in B Minor, BWV 1002: IV. Double 03:25
  • 9 Bach: Violin Partita No. 1 in B Minor, BWV 1002: V. Sarabande 03:38
  • 10 Bach: Violin Partita No. 1 in B Minor, BWV 1002: VI. Double 02:32
  • 11 Bach: Violin Partita No. 1 in B Minor, BWV 1002: VII. Tempo di bourrée 03:27
  • 12 Bach: Violin Partita No. 1 in B Minor, BWV 1002: VIII. Double 03:41
  • Violin Sonata No. 2 in A Minor, BWV 1003:
  • 13 Bach: Violin Sonata No. 2 in A Minor, BWV 1003: I. Grave 04:06
  • 14 Bach: Violin Sonata No. 2 in A Minor, BWV 1003: II. Fuga 08:02
  • 15 Bach: Violin Sonata No. 2 in A Minor, BWV 1003: III. Andante 05:22
  • 16 Bach: Violin Sonata No. 2 in A Minor, BWV 1003: IV. Allegro 06:07
  • Violin Partita No. 2 in D Minor, BWV 1004:
  • 17 Bach: Violin Partita No. 2 in D Minor, BWV 1004: I. Allemande 05:10
  • 18 Bach: Violin Partita No. 2 in D Minor, BWV 1004: II. Courante 02:42
  • 19 Bach: Violin Partita No. 2 in D Minor, BWV 1004: III. Sarabande 04:01
  • 20 Bach: Violin Partita No. 2 in D Minor, BWV 1004: IV. Gigue 03:59
  • 21 Bach: Violin Partita No. 2 in D Minor, BWV 1004: V. Chaconne 13:14
  • Violin Sonata No. 3 in C Major, BWV 1005:
  • 22 Bach: Violin Sonata No. 3 in C Major, BWV 1005: I. Adagio 04:56
  • 23 Bach: Violin Sonata No. 3 in C Major, BWV 1005: II. Fuga 10:29
  • 24 Bach: Violin Sonata No. 3 in C Major, BWV 1005: III. Largo 03:10
  • 25 Bach: Violin Sonata No. 3 in C Major, BWV 1005: IV. Allegro assai 05:45
  • Violin Partita No. 3 in E Major, BWV 1006:
  • 26 Bach: Violin Partita No. 3 in E Major, BWV 1006: I. Preludio 03:17
  • 27 Bach: Violin Partita No. 3 in E Major, BWV 1006: II. Loure 04:04
  • 28 Bach: Violin Partita No. 3 in E Major, BWV 1006: III. Gavotte en rondeau 03:09
  • 29 Bach: Violin Partita No. 3 in E Major, BWV 1006: IV. Menuet I 02:03
  • 30 Bach: Violin Partita No. 3 in E Major, BWV 1006: V. Menuet II 01:55
  • 31 Bach: Violin Partita No. 3 in E Major, BWV 1006: VI. Bourrée 01:41
  • 32 Bach: Violin Partita No. 3 in E Major, BWV 1006: VII. Gigue 01:56
  • Total Runtime 02:18:42

Info for Bach: Sonatas & Partitas

‘One does not create by adding, but by subtracting’, said the film director Robert Bresson, quoted by Jacques Drillon in the booklet that accompanies this new recording of Bach’s Sonatas and Partitas for solo violin by Tedi Papavrami, seventeen years after a first version that already made quite an impact on the discography. Tedi Papavrami decided to start working on them again when he was in lockdown, and these pieces – which, in truth, he had never stopped playing – gave him new sensations: ‘something more alive, more sparkling appeared to me’... A more refined vision too: ‘Unquestionably, Tedi Papavrami did not want to be left behind. He too has become radicalised. He has dispensed with vibrato, aside from a few rare and delightful exceptions, and has renounced the emphatic basses, the brilliant high notes, and all the grandstanding effects that violinists usually indulge in, and which have characterised the most renowned interpretations, so much so that they are considered to be immutable “traditions”. Clearly, he has chosen to resort solely to phrasing and sonority in order to achieve expression’, says Jacques Drillon.

Tedi Papavrami, violin




Tedi Papavrami
Als er als Kind nach Frankreich umsiedelte, entdeckte Tedi Papavrami ein Land und eine Kultur, die ihm völlig fremd waren. Seine angeborene Neugierde, die Notwendigkeit, die französische Sprache zu erlernen, um sich dort heimisch zu fühlen, und seine große Einsamkeit in den ersten Aufenthaltsjahren bewogen ihn dazu, etliche Bücher zu „verschlingen“: Stendhal, Proust, Flaubert, Dostojewski, Tschechow, Kafka u.v.m., immer auf Französisch...

Das ist, unter anderem, was diesen ungewöhnlichen Interpreten von der Musikwelt abhebt: Seine Neugierde, die gerade diese Grenzen überschreitet, sowie seine intellektuellen und künstlerischen Ansprüche, die ihn ständig dazu anspornen, die Entfernung zwischen seiner Heimat und anderen Horizonten zu überbrücken. Somit übernahm Papavrami im Jahr 2000 nach dem Ableben des Übersetzers Jusuf Vrioni ganz selbstverständlich die Aufgabe, die Werke des albanischen Schriftstellers Ismail Kadare, den er noch während der Kindheit in Albanien kennengelernt hatte, fortan ins Französische zu übersetzen. Für ihn wurde dieser Ausflug in die literarische Welt auch ein Mittel, „um nun auch professionell außerhalb der Geige zu existieren“. Diese belletristische Beschäftigung setzte er 2013 fort mit der Veröffentlichung seiner Autobiografie, Fugue pour Violon Seul, eine von der französischen Presse einhellig begrüßte Nacherzählung seiner Zeit als Wunderkind in Albanien bis zu seiner Absetzung in den Westen und in die Freiheit. 2003 wurde außerdem die Schauspielerin Jeanne Moreau in einem Fernsehstudio auf ihn aufmerksam. Daraufhin wurde ihm die Rolle des Geigers Danceny in Josée Dayans mehrteiliger Fernsehversion von Laclos’ Gefährlichen Liebschaften an der Seite von Catherine Deneuve, Rupert Everett und Nastassja Kinski angeboten.

Eine solche Vielfältigkeit hätte Papavrami wahrscheinlich niemals ohne eine gewisse musikalische Frühreife erreicht, sowie dank einer einzigartigen Konzentration auf das Geigenspiel seit seiner Kindheit. Die Geige wurde zu einem unerläßlichen Teil seines Lebens, seitdem er als Fünfjähriger den ersten Unterricht vom eigenen Vater bekam -- ein brillanter Professor, dessen langjährige pädagogische Erfahrung ihm große Einblicke in die Kunst gewährte, Kinder an das Geigenspiel heranzuführen. Tedi machte schnelle Fortschritte. Drei Jahre später konnte er schon in Begleitung des Philharmonischen Orchesters von Tirana die Zigeunerweisen von Pablo de Sarasate öffentlich vortragen. Als Elfjähriger nahm er Paganinis 1. Violinkonzert mit der extrem virtuosen Kadenz Émile Saurets in Angriff.

Im Jahre 1982 war Albanien noch ein Land, das sich vom Rest der Welt abgeriegelt hatte. Der französische Flötist Alain Marion konzertierte dort und wurde durch einen außergewöhnlichen Zufall auf den jungen Geigenvirtuosen aufmerksam. Er lud ihn ein, mit einem französischen Stipendium nach Paris zu kommen. Ab da studierte Tedi Papavrami bei Pierre Amoyal am Conservatoire National Supérieur. Konzertaufführungen sowie Auftritte in populären französischen Fernsehsendungen wie Le Grand Echiquier prägten diese Periode seiner frühen Karriere.

Nach Beendigung des Geigenstudiums im Alter von 15 Jahren setzte Tedi seine musikalische und instrumentale Entwicklung alleine fort. Bis zum Sturz des Regimes 1991 sahen sich die in Albanien verbliebenen Familienmitglieder schwersten Sanktionen und Repressalien ausgesetzt. Tedi und seine Eltern mußten sogar die französische Hauptstadt verlassen, um sich dem Zugriff der stets nach ihnen suchenden albanischen Botschaftsbeamten zu entziehen. Durch Hilfe von Freunden fanden sie in der Nähe von Bordeaux eine neue Heimat.

Nach mehreren Auszeichnungen konnte Tedi ab den 1990er Jahren eine Karriere als Solist und als Kammermusiker in Angriff nehmen. Seitdem arbeitete er mit berühmten Dirigenten zusammen, wie z.B. Kurt Sanderling, Antonio Pappano, Armin Jordan, Emmanuel Krivine, Manfred Honeck, François Xavier Roth, Thierry Fischer, Gilbert Varga und M. Aeschenbacher. Als Kammermusiker war er 9 Jahre lang Mitglied des französischen Quatuor Schumann (drei Streicher und Klavier). Er trat mit Kammermusikpartnern wie Philippe Bianconi, Nelson Goerner, Maria Joao Pires, Martha Argerich, Gary Hofmann, Marc Coppey, Paul Meyer und Lawrence Power auf. Seit 2011 arbeitet er an der Gesamtaufführung aller Violinsonaten und Klaviertrios von Beethoven zusammen mit dem Cellisten Xavier Phillips und dem Pianisten François Frédéric Guy, mit dem er außerdem sehr häufig in Duoabenden zu erleben ist.

Tedi Papavrami lebt jetzt in Genf, wo er seit September 2008 an der Haute École de Musique eine Geigenprofessur innehat. Er spielt auf einer der zwei Geigen, die Christian Bayon für ihn gebaut hat.

This album contains no booklet.

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