Album info

Album-Release:
2022

HRA-Release:
30.09.2022

Album including Album cover

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Formats & Prices

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FLAC 48 $ 13.50
  • 1 Transition 04:13
  • 2 This Time 03:20
  • 3 About Time 02:53
  • 4 Blood Turns 03:32
  • 5 2020 Highs 02:34
  • 6 Where Do I Go 04:55
  • 7 Plain Gold Ring 04:16
  • 8 Out of Sight 04:06
  • 9 In a Scent 03:40
  • 10 Tenacity 04:38
  • 11 In a Dozen Fortnights 02:36
  • Total Runtime 40:43

Info for About Time

Im Triangel zwischen Jazz, subtiler Kammermusik und energiegeladenem RockEin ebenso beglückend wie erschütternd ehrliches Album. Man kann das Quartett sowohl als Rockband mit einem Jazz-Touch als auch als Kammerensemble mit einem Jazz-, Rock- oder Ambient-Flair hören.

Aus einer Stimme wird ein Duo von Gitarre und Gesang, aus dem Duo wird ein Duo mit Rhythmusgruppe, und daraus wird eine Band. Das braucht Zeit. ‚About Time‘ ist der Titel des neuen Albums der ungarischen Sängerin Veronika Harcsa mit ihrem Langzeitpartner, Gitarrist Bálint Gyémánt, begleitet von den belgischen ‚enfants terribles‘ mit Bassist Nicolas Thys und Drummer Antoine Pierre.

„About Time“ ist bereits das zweite Album, das in dieser Quartett-Besetzung erscheint. Gegenüber dem 2019 veröffentlichten Gemeinschaftswerk „Shapeshifter“ markiert es jedoch einen gewaltigen Sprung, und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Auf „Shapeshifter“ erweiterten Veronika Harcsa und Bálint Gyémánt ihren stilistischen Horizont um eine ganze Reihe von Klangfarben. Auf „About Time“ übersetzen sie diese Horizonterweiterung nun in eine eigene Sprache. Der Grund für diese Intensivierung der Gangart liegt in der Chemie der Band. Auf „Shapeshifter“ war die Erweiterung des Duos um die Möglichkeiten einer Rhythmusgruppe die eigentliche Message des Albums. Im Lauf unzähliger Touren ist man aber menschlich und musikalisch zusammengewachsen. Die beiden Belgier Thys und Pierre, die die Ungarin seit ihrem Studium in Brüssel kennt, sind zudem selbst Bandleader in unterschiedlichsten Formationen und bringen ihre eigenen Erfahrungen auf Augenhöhe in den Bandkontext ein. „Zwischen zwei Alben vergeht immer viel Zeit“, bestätigt die Sängerin. „Vor dem ersten Quartettalbum hatten wir nur ein oder zwei Konzerte gespielt und sind erst dann den ersten Schritt gegangen. Auf ‚About Time’ konnten wir unsere Bühnenerfahrung definitiv ins Studio tragen.“

Veronika Harcsa ist in erster Linie für die Transparenz ihres Vortrags bekannt. Sie bewegt sich stets auf einer sehr durchlässigen Scheidelinie zwischen Jazz und Kammermusik. Auf ihrem letzten Album „Debussy NOW!“ hat sie gerade erst eindrucksvoll ihre Obsession für zeitgenössische Klassik-Adaptionen unter Beweis gestellt. Auf „About Time“ überraschen umso mehr das hohe Energielevel und die starke Ausdrucksdichte. Manchmal scheint sich regelrecht etwas wie Wut in ihrer Stimme bemerkbar zu machen, ohne dass dies jemals auf Kosten der erwähnten Transparenz gehen würde. Die Band greift die Impulse der Stimme kongenial auf, trägt sie weiter, unterstreicht oder konterkariert sie. Dabei kommt Harcsa und Gyémánt der Umstand zugute, dass sie sich die Fähigkeiten der Rhythmusgruppe viel souveräner für die Dynamik der Songs zunutze machen können, als das noch auf „Shapeshifter“ der Fall war. Die Songs entfalten aus sich selbst heraus eine oft unvorhersehbare Reibung aus Poesie und Kraft, die in jedem Track eine neue Dramaturgie entfaltet.

Im Triangel zwischen versonnenem Jazz, subtiler Kammermusik und energiegeladenem Rock entsteht insofern ein ganz neues Terrain. Man kann das Quartett sowohl als Rockband mit einem Jazz-Touch als auch als Kammerensemble mit einem Jazz-, Rock- oder Ambient-Flair hören. Alle vier Beteiligten wissen exakt, wie weit sie individuell und kollektiv gehen können. Sie lassen ihren Intentionen freien Lauf und halten die Zügel dennoch immer fest in der Hand. In Konzerten beruhen viele Entscheidungen der Band auf spontaner Improvisation. Es kann zum Beispiel passieren, das Gyémánt ein Solo spielt und Harcsa im Nachgang einen Text dazu schreibt – am Ende klingt es so, als wäre es ein komponierter Song, tatsächlich basiert er aber auf Improvisation. Indem auf diese Weise immer wieder neue Dinge ausprobiert und die Reihenfolge der Songs verändert wurde, hatte man schließlich den Dreh raus, was auf dem Album funktionieren könnte und überließ bei der Produktion nichts mehr dem Zufall. „Wir wissen, dass wir miteinander improvisieren können, und waren in der Lage, die Spontaneität der Improvisation festzuhalten“, beschreibt Veronika Harcsa diesen Prozess. „Während der Studioarbeit kam aber viel mehr strukturelles und strategisches Denken ins Spiel.“

Veronika Harcsa betont, dass all dies nur möglich ist, weil die vier Mitglieder des Quartetts einander dieselbe Wachheit und Aufmerksamkeit entgegenbringen wie die Angehörigen eines Kammerensembles. Eine der wichtigsten Voraussetzungen überhaupt ist in diesem Kontext Vertrauen. Die Sängerin und der Gitarrist musizieren nun schon seit 15 Jahren miteinander und bringen aus diversen Konstellationen immer neue Erfahrungen in das gemeinsame Projekt mit. Der Bassist und der Drummer sind erst seit fünf Jahren dabei, aber obwohl man sich bereits vorher kannte, ist man durch die vielen gemeinsamen Konzertreisen eben doch noch einmal viel fester zusammengewachsen und hat einander zu vertrauen gelernt. „Musiker können nicht ohne Vertrauen auf die Bühne gehen. Bálint und ich könnten mit den besten Musikern der Welt zusammenspielen – solange wir ihnen nicht zu hundert Prozent vertrauen könnten, würden wir lieber darauf verzichten. Musik ist uns zu wichtig, um sie mit Menschen zu spielen, denen wir nicht vertrauen können.“

„About Time“ ist ein ebenso beglückend wie erschütternd ehrliches Album. Aus einer poetischen Reibung, die Intentionen aus den 1970er Jahren aufgreift und mit den Erfahrungen der Gegenwart verbindet, entsteht ein veritabler Sound für die Zukunft. Eine Klangutopie voller Hoffnung und menschlicher Wärme, in der auf uns zukommende Herausforderungen aber nicht ausgeblendet werden. Der mehrdeutige Titel sagt es – „About Time“ ist ein Stück Musik, das Maßstäbe setzt noch lange Gehör finden wird.

Veronika Harcsa, Gesang
Bálint Gyémánt, Gitarre
Nicolas Thys, Kontrabass
Antoine Pierre, Schlagzeug



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