Walther von der Vogelweide Joel Frederiksen

• Walther von der Vogelweide (1170 - 1230): Zuo Rôme voget, zuo Pülle künic (Completed by Marc Lewon):
• 1 Vogelweide: Zuo Rôme voget, zuo Pülle künic (Completed by Marc Lewon) 01:37
• Under der linden:
• 2 Vogelweide: Under der linden 03:25
• Vil wunder wol gemachet wîp (Completed by Marc Lewon):
• 3 Vogelweide: Vil wunder wol gemachet wîp (Completed by Marc Lewon) 09:58
• Marc Lewon (b. 1972): Vil wunder wol gemachet wîp - Estampie:
• 4 Lewon: Vil wunder wol gemachet wîp - Estampie 03:48
• Walther von der Vogelweide: Mir hât her Gêrhart Atze ein pfert:
• 5 Vogelweide: Mir hât her Gêrhart Atze ein pfert 05:41
• Gautier D'Espinau (ca. 1232 - 1272): Quant je voi l'erbe menue:
• 6 D'Espinau: Quant je voi l'erbe menue 03:15
• Walther von der Vogelweide: Hebet sydus (Arr. by Marc Lewon):
• 7 Vogelweide: Hebet sydus (Arr. by Marc Lewon) 02:45
• Muget ir schowen:
• 8 Vogelweide: Muget ir schowen 05:07
• Vincent Kibildis: Ich saz ûf einem steine (Instrumental):
• 9 Kibildis: Ich saz ûf einem steine (Instrumental) 03:47
• Walther von der Vogelweide: Ich saz ûf einem steine (Arr. by Marc Lewon):
• 10 Vogelweide: Ich saz ûf einem steine (Arr. by Marc Lewon) 02:59
• Anonymous: Alte clamat Epicurus:
• 11 Buranus: Alte clamat Epicurus 01:40
• Jaufré Rudel (ca. 1100 - 1147): Lanquan li jorn son lonc en mai:
• 12 Rudel: Lanquan li jorn son lonc en mai 04:49
• Walther von der Vogelweide: Nû alrêst leb ich mir werde, "Palästinalied" (Arr. by Marc Lewon):
• 13 Vogelweide: Nû alrêst leb ich mir werde, "Palästinalied" (Arr. by Marc Lewon) 06:06
• Ich hân mîn lêhen:
• 14 Vogelweide: Ich hân mîn lêhen 02:00
• Durchsüezet und geblüemet:
• 15 Vogelweide: Durchsüezet und geblüemet 01:59
• Félix Verry: Tannhäuser Stampedes:
• 16 Verry: Tannhäuser Stampedes 03:46
• Walther von der Vogelweide: Frô Welt, ir sult dem wirte sagen:
• 17 Verry: Frô Welt, ir sult dem wirte sagen 05:29
• Total Runtime 01:08:11

Info for Walther von der Vogelweide

Eine Art Liebeslied an die Kunst des Minnesängers: Er war der bedeutendste deutschsprachige Lyriker und Minnesänger des Mittelalters: Walther von der Vogelweide (ca. 1100 - ca. 1147). Aber sein musikalisches Erbe liegt ähnlich im Dunkeln wie seine Biografie. Nur wenige Melodien sind von ihm überliefert. Nun legt der amerikanische Bass, Lautenist und Ensembleleiter Joel Frederiksen mit seinem Ensemble Phoenix Munich ein ganzes Album mit erstmals rekonstruierten Liedern Walthers vor.

In enger Zusammenarbeit mit namhaften Musikwissenschaftlern und Experten für die Musik des Mittelalters haben Frederiksen und seine Mitmusiker 17 Lieder aufgenommen, die einen faszinierenden Einblick in die Vokalmusik des Mittelalters geben. Zu hören sind Lieder von Walther, aber auch so manche Chansons französischer Troubadoure wie Jaufré Rudel (ca. 1100 - ca. 1147), deren Melodien der Minnesänger wahrscheinlich für seine eigenen Lieder übernommen und angepasst hat. »Gesungen und musiziert kommen wir so den starken und sensiblen Texten dieses Künstlers sehr viel näher, als wenn sie nur gelesen werden«, so Joel Frederiksen.

»Und damit tauchen wir ein in eine frühe Welt, die von der unsrigen doch gar nicht so weit entfernt scheint.« Mit seinem »Walther von der Vogelweide«-Album widmet sich Joel Frederiksen mit seiner einzigartigen Bass-Stimme einmal mehr einem großen Barden. Bereits 2012 hatte Frederiksen für sein Erfolgsalbum »Requiem for a Pink Moon« Songs des Renaissance-Komponisten John Dowland und des Popsängers Nick Drake eingespielt. Und gerade erst ist von ihm eine Hommage an einen modernen Troubadour erschienen, den großen Singer-Songwriter Leonard Cohen (»A Day with Suzanne«).

Auf dem Album begleiten sich Joel Frederiksen und seine Musiker Vincent Kibildis und Félix Verry auf Instrumenten, die eventuell von Walther selbst gespielt wurden. Dazu gehören die mittelalterliche Zisterne »Citole« sowie Harfe und Fidel. So spannend und einzigartig nun diese musikalische Reise in das Mittelalter ausgefallen ist, so verleiht Joel Frederik.

Ensemble Phoenix Munich
Anne Azema, Sopran
Joel Frederiksen, Bass-Gesang, Violine
Vincent Kibildis, Harfe, Gesang
Felix Verry, Fidel, Gesang

Joel Frederiksen
Der Bassist und Lautenist Joel Frederiksen lebt in München. Er hat mit führenden Persönlichkeiten der Alten Musik wie Dame Emma Kirkby, Andrew Parrott, Rubén Dubrovsky und Jordi Savall sowie mit führenden Ensembles wie der Niederländischen Bachgesellschaft, dem Freiburger Barockorchester, dem Bach Consort Wien, dem Ensemble Gilles Binchois und dem Huelgas Ensemble gearbeitet. Frederiksen studierte Gesang und Laute in New York und Michigan, wo er seinen Master-Abschluss machte. Zwischen 1990 und 1999 war er Mitglied von zwei Ensembles für Alte Musik in den Vereinigten Staaten, dem Waverly Consort und der Boston Camerata. Seine vielseitige Basso-Profondo-Stimme und seine ausdrucksstarken Auftritte haben ihm weltweit Anerkennung eingebracht.

Joel Frederiksen widmet sich seit vielen Jahren seinem Spezialgebiet, dem selbstbegleiteten Lautengesang. Nach seinem Umzug nach Deutschland gründete er 2003 das Ensemble Phoenix Munich (EPM) für die CD-Aufnahme von Orpheus, I am. Im Jahr 2007 wurde die Alte-Musik-Reihe "Zwischen Mars und Venus" mit Konzerten hauptsächlich im Bayerischen Nationalmuseum in München gegründet. In vier Konzerten pro Saison haben sie das englische, italienische, französische, spanische und deutsche Repertoire aus der Renaissance und dem Barock erkundet. Auf ihren Streifzügen durch die früheste Musik von Frederiksens Heimatland, den Vereinigten Staaten, veröffentlichten sie 2011 die hochgelobte Harmonia Mundi France-CD Rose of Sharon.

EPMs Debüt-CD für harmonia mundi France, The Elfin Knight, wurde im August 2007 veröffentlicht und erhielt begeisterte Kritiken. 2018 wurde sie auf dem Gold Label wiederveröffentlicht. 2008 wurde Joel Frederiksen von den Münchner Abendzeitung zum "Klassischen Musiker des Jahres" ernannt. Für seine zweite harmonia mundi- Veröffentlichung, O felice morire, erhielt er im November 2008 den Preis der deutschen Schallplattenkritik (Bestenliste) und 2011 den französischen Kritikerpreis Orphée d'Or (Academie du Disque Lyrique - Motette von Mikołaj Zieleński mit u.a. Dame Emma Kirkby, DUX CD; Martti Talvela Preis). Die EPM-Aufnahme Requiem for a Pink Moon wurde 2013 mit dem deutschen Echo-Preis ausgezeichnet. Er wurde mehrfach von seiner Alma Mater, der Oakland University (MA Early Music) in Michigan, geehrt und erhielt 2012 den Distinguished Alumni Award.

Frederiksen tritt weiterhin als Gastkünstler in ganz Europa und den USA auf und steht unter Exklusivvertrag mit SONY Records. Auf die 2016 bei SONY/Deutsche Harmonia Mundi erschienene CD Tell me true love ( Musik von John Dowland) folgte 2018 eine CD mit spanischer und lateinamerikanischer Musik für Weihnachten, Un niño nos es naçido (Ein Kind für uns ist geboren). In Hanoi und Saigon, Vietnam, präsentierte die EPM im November 2019 als Gast des Goethe-Instituts deutsche und italienische Barockmusik. Im Dezember 2019 tourte Frederiksen als Bass-Solist und sang Monteverdis Marienvesper zusammen mit der Niederländischen Bachgesellschaft unter der Leitung von Andrew Parrott. Zu den Höhepunkten des Jahres 2020 gehörten Orpheus, I am-Konzerte in Deutschland, der Schweiz, Frankreich und Malta sowie eine US-Tournee mit der Boston Camerata von Das Schauspiel von Daniel als König Darius. Aufgrund der Corona-Pandemie wurden fast alle anderen Aufführungen in den Jahren 2020-21 und viele im Jahr 2022 abgesagt.

Auch dank der Zuschüsse des Goethe-Instituts und von Neustart Kultur konnte Joel Frederiksen ein neues Programm entwickeln und aufnehmen: A Day with Suzanne - A Tribute to Leonard Cohen (Französische Chansons der Renaissance treffen auf Lieder von Leonard Cohen; CD, SONY/Deutsche Harmonia Mundi, Januar 2023). Ein weiteres Projekt, Walther von der Vogelweide - ein Wanderleben ("Hofgesang des Mittelalters"), wurde im Jahr 2022 vom Bayerischen Rundfunk aufgenommen. Die SONY/DHM CD und der dazugehörige Dokumentarfilm über Walther von der Vogelweide werden im Mai 2023 veröffentlicht.

Im Oktober 2022 konnte das Ensemble Phoenix Munich eine Produktion des monumentalen Werks La Pellegrina - die Florentiner Intermedii von 1589 mit modernem Tanz aufführen. Aufführungen fanden im Rahmen der Münchner Residenzwochen im Antiquarium, im Goldenen Saal in Augsburg und im Wilhelma Theater in Stuttgart statt.

Für Joel Frederiksen bietet das Jahr 2023 eine spannende Mischung aus Kooperationen mit bekannten und neuen Kollegen. Auftritte mit dem belgischen Pluto Ensemble führen ihn in diesem Frühjahr nach Brüssel und Regensburg, und mit Vox Luminis wird er in Paris, Amsterdam und Brüssel auftreten.

Das Ensemble Phoenix Munich feiert sein 20-jähriges Bestehen mit Konzerten in München, ganz Europa und Nordamerika sowie der Veröffentlichung eines Dokumentarfilms und zwei neuer CDs. Außerdem begrüßen wir zwei neue Agenturen, eine in Spanien und die andere in Kanada, auf der Liste unserer geschätzten Partner.

Booklet for Walther von der Vogelweide