Album info

Album-Release:
2018

HRA-Release:
26.10.2018

Album including Album cover

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Formats & Prices

Format Price In Cart Buy
FLAC 88.2 $ 13.50
  • 1 Frühling 05:16
  • 2 Introspection 04:53
  • 3 Gospodine Marquis 06:28
  • 4 Modul 17 07:08
  • 5 Cthulhus Dance 04:10
  • 6 Simply That 05:38
  • 7 Alles Walzer 05:48
  • 8 Iceland 07:47
  • Total Runtime 47:08

Info for Reflections

Mit seinen bislang veröffentlichten Studio-Alben sowie spektakulären Konzerten hat sich das Kaleidoscope String Quartet (KSQ) in den vergangenen Jahren international gut etabliert. Die vier Schweizer im Alter zwischen Ende Zwanzig und Ende Dreißig transzendieren das klassische Streichquartett-Format in neue Dimensionen, lassen Genregrenzen hinter sich und entlocken ihren Instrumenten zuweilen unkonventionelle bis unerwartete Töne. Schon auf Curiosity, ihrem im Herbst 2015 erschienenen zweiten Werk, faszinierten sie mit markanten Klangfarben und charismatischen Eigenkompositionen. Umso mehr verblüfften sie bei nachfolgenden Auftritten durch Virtuosität, dynamische Improvisationsfreude – und konsequenten Verzicht auf jegliche Notenblätter. Die besondere Herausforderung, alles auswendig zu spielen, „ermöglich einen freien, risikofreudigen Umgang mit dem musikalischen Material und öffnet Räume für Entwicklung und Vertiefung“, erklärt der erste Violinist Simon Heggendorn.

„Die grundsätzliche Idee ist, unterschiedliche Stile, die uns geprägt haben, in unsere eigene Klangsprache zu überführen“, erklärt Heggendorn den Geist des 2009 gegründeten Quartetts, das sich als Band im klassischen Sinn versteht. „Es geht uns darum, Interaktion und Spontaneität musikalisch zu leben.“

Auf seinem neuen, dritten Album Reflections interpretiert das Kaleidoscope String Quartett neben zwei Kompositionen Heggendorns und einer von Bratschist David Schnee nun überraschend viele Stücke aus „fremder“ Feder. Etwa vom Zürcher Zen-Jazz-Denker Nik Bärtsch und Mathias Rüegg, Leiter des legendären Vienna Art Orchestra. Zudem vom Wiener Kontrabassisten Georg Breinschmid, dem Filmmusik-Spezialisten und Klavier-Klangforscher Ephrem Lüchinger sowie von Saxophonistin Nicole Johänntgen. „Wir haben einige uns nahestehende und befreundete Musiker gefragt, ob sie für uns schreiben würden“, erklärt Heggendorn, „weil wir wussten, dass es uns als Quartett weiterbringen würde.“ Die Energie und Arbeitsweise sei eine andere, wenn der Komponist aus den eigenen Reihen komme, ergänzt David Schnee. Die Öffnung nach außen, für Musik von anderen Künstlern, betrachtet das KSQ als substantielle Entwicklung, nachdem es bislang mit ausschließlich eigenen Werken sein individuelles Profil definiert und geschärft hat.

Hinsichtlich der Stilistik habe es keine Vorgaben an die Komponisten gegeben, erklärt das Quartett. Gospodine Marquis von Georg Breinschmid strahlt, nicht zuletzt durch sein hinterlistiges Spiel mit vermeintlich vertrauten Melodien, subtilen Witz aus. „Breinschmid hat seinen ureigenen Kompositionsstil, der vielfach Virtuosität und Humor ganz wunderbar verbindet“, konstatiert Heggendorn, „seine Nähe zum Balkan verleitet ihn auch immer wieder, mit ungeraden Taktarten zu arbeiten.“ Selbstverständlich erinnert Bärtschs schon etwas älteres Modul 17 wegen seiner kleinteiligen und repetitiven Strukturen immer noch an die Band Ronin, für die es seinerzeit geschrieben wurde. Obwohl nun alle vier KSQ-Mitglieder Ideen zur Entwicklung des Arrangements beisteuerten. Andere Titel lassen ihre Urheber nicht unbedingt ad hoc erkennen. Ihre dem Jazz nahestehende Ästhetik verleitet das KSQ noch etwas entschiedener als früher zu rhythmisch akzentuierter Spielhaltung. Zuweilen entwickeln die Vier neben spannenden Kontrasten aus lockenden Melodien und raffinierten Kontrapunkten sogar Rock-ähnlichen Biss, unter anderem in Lüchingers Cthulhus Dance.

Rhythmische Phrasierungen bis hin zu Grooves gehören von je her zu den charakteristischen Merkmalen des Kaleidoscope String Quartet, ebenso seine stilistische Spannweite, die bis hin zu Folk-ähnlichen Melodien reicht. „Wir leben in der Postmoderne, da gibt es einfach vielfältige Möglichkeiten der Kombinatorik“, konstatierte David Schnee 2015 in der Neuen Zürcher Zeitung. Gegründet wurde das KSQ 2009, anlässlich einer Produktion, bei der die Streicher mit einem Jazzquintett kooperierten. Danach beschlossen Heggendorn und Schnee, seinerzeit noch mit zwei anderen Partnern (darunter Violinist Tobias Preisig), als Kaleidoscope String Quartet weiter zu machen. 2011 erschien das Debütalbum Magenta, im Jahr darauf wurde das Ensemble mit dem ZKB Jazzpreis ausgezeichnet, was den Tagesanzeiger Zürich jubeln ließ: „Noch nie [...] gab es einen Sieger, der sich mit einer solchen Souplesse [= Geschmeidigkeit. Anm. des Verf.] den Preis erspielt hätte.“

Das bereits erwähnte zweite Album Curiosity erhielt begeisterte Resonanz. Ein Kritiker des Magazins Rondo beschrieb es als „äußerst vergnügliche und intelligente Musik“, während im Jazz Thing zu lesen war, die Musiker „fügen barocke Figuren mit feiner Melancholie in nahezu abstrakte Gebilde, swingen durch poppige Riffs […] Eine hinreißende Melange aus arrangierter und improvisierter Musik.“ Ebenso euphorisch zeigen sich Beobachter der Konzerte, die das KSQ bereits um den halben Globus, in Konzertsäle und Jazzclubs führten. 2016 spielte es etwa beim Cully Jazz Festival, im Münchener Gasteig und auf der Plaza der Elbphilharmonie, 2017 tourte die Band erfolgreich durch Brasilien und Argentinien, gastierte beim Brussels Chambermusic Festival und beim Bayerischen Rundfunk im Rahmen von „Klassik im Underground“. Im März 2018 füllte KSQ das Berliner Radialsystem V, im Juni realisierte es ein gemeinsames Orchester-Projekt mit der Basel Sinfonietta. Eine Kritikerin der Berner Zeitung kommentierte einen Auftritt im letztjährigen Sommer: „Das Ensemble entlockt seinen Instrumenten Töne von überraschender Intensität. […] Es groovt, flageoliert, kitzelt Gehörgänge, lässt die Zuhörenden auch mal zusammenzucken oder trägt sie fort nach Fantasia und wirft sie dort ab.“

Der Titel des aktuellen Werks, Reflections, nimmt Bezug auf die oben angesprochene Öffnung für Fremdkompositionen, erklärt Simon Heggendorn. „Wir reflektieren mit jenen neuen Stücken, die nun nicht mehr von mir oder David Schnee sind, unseren Weg, den wir als Band in den letzten Jahren gegangen sind.“

Virtuoser denn je changiert das Kaleidoscope String Quartet heute zwischen Leichtigkeit und Detailschärfe, Transparenz und komplexer Verdichtung. Die spielerische Eleganz und sympathische Ausstrahlung begeistert Jazz- und Klassik-Freunde ebenso wie Pop-Fans. Zumal das KSQ alle Dogmen souverän beiseite wischt, sich ganz auf den eigenen, in vielen Facetten schillernden Klangkosmos fokussiert. Eine solch hochkarätige und gleichzeitig unprätentiöse Grandezza ist selten. Mit Reflections zieht das Kaleidoscope String Quartet endgültig in den internationalen Olymp der vielseitigen, stilistisch offenen Streichquartette ein.

Simon Heggendorn, Violine
Ronny Spiegel, Violine
David Schnee, Viola
Sebastian Braun, Violoncello




Das Kaleidoscope String Quartet
dringt fulminant in Streichquartett-untypische Gebiete vor. Die vier klassisch und in Jazz ausgebildeten Musiker finden zu einer eigenen Klangsprache, welche musikalische Grenzen auslotet und stets Anknüpfungspunkte zu Genres wie Jazz, Pop und Rock und zeitgenössischer Musik sucht. Kantige Grooves wechseln sich mit Klangmalereien ab und folkige Melodien stehen experimentierfreudigen Improvisationen gegenüber. Interaktion und Spontaneität sind zentral für das Ensemble, das sich mehr als Band denn als klassisches Quartett sieht und seine Performances ohne Notenständer gibt. KSQ’s Repertoire besteht hauptsächlich aus Eigenkompositionen von Geiger Simon Heggendorn und Bratschist David Schnee.

Im Herbst 2015 veröffentlichte das KSQ bei Traumton Records Berlin sein zweites Album “Curiosity” und stellte die CD mit einer Konzerttournee in der Schweiz, in Deutschland und in Tschechien vor. “Curiosity” fand sowohl in der deutschen und schweizerischen Fachpresse als auch in Schweizer Tageszeitungen viel Beachtung und wurde von den Rezensenten hochgelobt.

Seit seiner Gründung 2009 hat das KSQ zahlreiche Konzerte in den renommiertesten Jazzclubs der Schweiz und Deutschlands sowie an bekannten Festivals wie Cully Jazz, Langnau Jazznights oder dem Jazzfestival Willisau gespielt. Das Quartett tritt aber auch regelmässig bei Klassikreihen und Festivals, so zum Beispiel bei den Murten Classics, in der Lucerne Festival Lounge oder im Kulturcafé der Elbphilharmonie Hamburg, auf. Ferner arbeitet das KSQ immer wieder mit Künstlern und Ensembles aus den Bereichen Jazz und Klassik zusammen und realisiert auch spartenübergreifende Kunstprojekte.

Mit dem Gewinn des ZKB-Jazzpreis 2012 reiht sich das KSQ in die illustre Runde von Schweizer Ensembles und Bands ein, welche auch international erfolgreich sind und das Schweizer Musikschaffen repräsentieren und nachhaltig prägen. Das Quartett beweist, dass es ein traditionellerweise “klassisches” Ensemble durchaus mit den Grössen des Jazz aufnehmen kann: «Noch nie in der Geschichte des ZKB Jazzpreises gab es einen Sieger, der sich mit einer solchen Souplesse den Preis erspielt hätte.» (Tagesanzeiger Zürich)



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