Magic Potion (2016 Remaster) The Black Keys
Album info
Album-Release:
2006
HRA-Release:
01.01.2021
Album including Album cover
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- 1 Just Got to Be (2016 Remaster) 02:59
- 2 Your Touch (2016 Remaster) 02:42
- 3 You're the One (2016 Remaster) 03:25
- 4 Just a Little Heat (2016 Remaster) 03:41
- 5 Give Your Heart Away (2016 Remaster) 03:26
- 6 Strange Desire (2016 Remaster) 04:17
- 7 Modern Times (2016 Remaster) 03:41
- 8 The Flame (2016 Remaster) 04:36
- 9 Goodbye Babylon (2016 Remaster) 05:53
- 10 Black Door (2016 Remaster) 03:29
- 11 Elevator (2016 Remaster) 03:43
- 12 The Way I Feel When I'm with You (2016 Remaster) 03:45
Info for Magic Potion (2016 Remaster)
Was haben Ex-Led-Zeppelin-Frontmann Robert Plant, Billy Gibbons von ZZ Top, Thom Yorke und Johnny Greenwood von Radiohead sowie Pearl Jam gemeinsam? Nun, sie alle sind Fans der Black Keys, jener famosen Urban-Blues-Schmiede aus Akron, Ohio. Nach dem 2004 von Kritikern rund um den Globus in den höchsten Tönen gelobten 'Rubber Factory' (u.a. eines der besten Alben des Jahres laut Entertainment Weekly) legen Dan Auerbach und Patrick Carney am 1. September mit 'Magic Potion' bereits ihr viertes Album vor. Das erste Werk für die neue Plattenfirma 'Nonesuch Records' und dem europäischen Partner V2 ist gleichzeitig das bislang konsequenteste der Band geworden.
The Black Keys
Digitally remastered
„Bis vor etwa drei Jahren hätte ich mir niemals vorstellen können, dass wir jemals 2.000 Tickets für eine einzige Show verkaufen würden“, lacht Black Keys-Drummer Patrick Carney. „Und jetzt spielen wir ununterbrochen in Hallen, die das Drei- bis Fünffache fassen.“ Ja: Der überragende Erfolg der Black Keys, der sich fast ein ganzes Jahrzehnt lang ankündigte und sich mit ihrem bislang letzten, sechsten Album „Brothers“ sensationell Bahn brach, überrascht niemanden mehr als die beiden Protagonisten selber.
Nicht nur, dass sie niemals damit gerechnet hätten, dass ihr schmutzstarrender Bastard aus Blues, Country, Boogie, Soul und Rock einmal zum Soundtrack eines kulturellen Zeitgeists werden könnte; Carney und sein kongenialer Partner, Sänger/Gitarrist Dan Auerbach, haben streng genommen viel dafür getan, dass es niemals so weit kommt. Ob Klang-Ästhetik, öffentliches Auftreten, visuelle Darstellung oder Produktions-Techniken: In bald jedem Detail dieser vielleicht besten aller Zwei-Mann-Combos steckt eine überzeugte Antihaltung gegenüber allem, was hip und gerade angesagt ist. Gerade darin liegt aber das Geheimnis ihres Erfolges.
Die Cover-Gestaltung ihres letzten Albums spricht diesbezüglich Bände: In Anlehnung an ein (für die beiden sehr bedeutendes) Album der Blues-Legende Howlin’ Wolf prangt darauf lediglich die Ankündigung „This is an Album by The Black Keys. The name of the album is Brothers“. Weniger geht nicht, und trotzdem oder gerade deshalb gewannen sie für das Artwork einen Grammy – wie auch jene für das ‚Best Alternative Music Album’ und die ‚Best Rock Performance’. Spätestens seit diesem Award-Regen Anfang 2011 hat die Welt verstanden, dass die Black Keys mit ihrem herrlich bruddeligen Dagegensein den Nerv einer ganzen Generation treffen. Unnötig zu erwähnen, dass die beiden den Abend ihres bislang größten Triumphes nach 15 Minuten wieder verließen – ihnen war die Veranstaltung schlicht zu langweilig.
Ihr hohes Tempo sowie die Kunst, große Songs aus einer kleinen, simplen Idee zu entwickeln – das sind die beiden hervorstechenden Merkmale der beiden Nachbars-Kinder aus Akron/Ohio, die sich seit dem Sandkasten kennen, 1997 begannen, zusammen Musik zu machen, ihrem gemeinsamen Treiben aber erst 2001 den Namen Black Keys gaben. Ihr erstes Angebot für einen Deal mit einem Major-Label schlugen sie aus, weil ihnen die zweiwöchige Frist bis zum Aufsetzen des Vertrags als zu lang erschien; kein Wunder bei einer Band, die in der Vergangenheit schon komplette Alben in einer einzigen 14-stündigen Session einprügelte. Gerade diese Ungeduld und sprühende Hitze des Moments ist es, was die Musik der Black Keys auszeichnet und in einer Welt voller generalstabsmäßigen Karrieren so kurios und mitreißend anmutet.
Und doch ist ihr Erfolg weder Glück noch Zufall. Wie nur wenige Bands der gegenwärtigen Rockszene haben die Black Keys die ganz brutale Ochsentour absolviert, sind über Jahre in einem altersschwachen Van durch die Staaten getourt und haben in Clubs auf dem Boden geschlafen. Bis 2006 galten sie höchstens als strenger Geheimtipp für Fans eines authentischen, obschon modernisierten Blues-Feelings. Bis dahin hatten sie bereits vier Alben veröffentlicht.
Doch dann passierte ihnen Danger Mouse alias Brian Burton. Der Mann hinter Gnarls Barkley und Produzent der Gorillaz betreute ein Projekt namens Blackroc, bei dem sich die beiden Sound-Nerds mit dem großen Faible für Vintage-Instrumente in einen kreativen Clinch mit HipHop-MCs wie Mos Def, RZA, Raekwon, Q-Tip oder Pharoahe Monch begaben. In Danger Mouse fand das Paar, das sich bis dahin stoisch gegen jede Einflussnahme von außen geweigert hatte, den perfekten Produzenten jenseits aller Rock-Klischees – und ihr fehlendes drittes Glied für die Studio-Arbeit. Zur selben Zeit reüssierten Carney und Auerbach überdies mit Einzelgängen: Der Frontmann nahm ein Solo-Album auf, der Schlagzeuger veröffentlichte ein Album seines Percussion-Projektes Drummer.
Derart gerüstet, brach mit der Aufnahme ihres nächsten Albums „Brothers“ eine neue Zeitrechnung an: Der Blues wurde aufgebrochen und um noisige, soulige und swingende Elemente ergänzt. Den satten Groove hatte man sich bei der Blackroc-Arbeit abgeschaut. Und mit Danger Mouse saß nun erstmals ein Produzent mit im Studio, der ihre Vorstellung eines betont unmodischen, kantig erdigen und trotzdem homogenen Sounds teilte. „Wir wollen, dass unsere Platten richtig scheiße klingen. Aber das bitte gut“, ist ein legendäres Zitat von Dan Auerbach zu ihrer Sound-Ästhetik.
Der Rest ist Geschichte. „Brothers“ wie auch die Single-Auskopplung „Tighten Up“ markieren den finalen Durchbruch der Black Keys. Beide Veröffentlichungen notierten weltweit in den Top Ten. Alle wichtigen Fachorgane wie Rolling Stone, Spin, Time, Uncut, Mojo oder Q platzierten „Brothers“ in ihren ‚Alben des Jahres’-Listen ganz oben. Allein in den Nordamerika verkaufte es sich über 900.000 Mal, die Tour zum Album war zu hundert Prozent ausverkauft.
Und nun also: „El Camino“, Album Nummer sieben und ihre nunmehr dritte Zusammenarbeit mit Danger Mouse. Entstanden im zwar neu gebauten, aber fast ausschließlich mit Uralt-Equipment bestückten Band-eigegen ‚Easy Eye Sound System’-Studio in Nashville, markiert auch dieses Werk einen Neustart. Die Black Keys haben sich mit den Anforderungen an ihren gewaltigen Erfolg arrangiert und ihren wunderbar kompromisslosen Kellersound behutsam aufgehübscht; sie haben hyperventilierende Blues- und Boogie-Songs geschrieben, die sofort in die Beine gehen, und sie mit Melodien versehen, die man nach nur einem Hören des Rest des Tages vor sich hin summt. Damit ist ihnen geglückt, wonach die meisten Bands verzweifelt suchen: Die Formel für perfekte Songs, für das knackigste Elf-Song-Album, das denkbar ist, und eine atemberaubende Balance zwischen kauzigem Subkultur-Sound und breit aufgestellter Hit-Tauglichkeit.
This album contains no booklet.