Cover Just the Two of Us

Album info

Album-Release:
2015

HRA-Release:
27.08.2015

Album including Album cover Booklet (PDF)

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FLAC 96 $ 13.20
  • 1Both Sides Now05:35
  • 2Double Dance05:00
  • 3Liberetto Cantabile04:28
  • 4Sad Sunday04:50
  • 5Cherry Tree03:41
  • 6And It's Supposed to Be Love04:25
  • 7Wild Juju Child03:08
  • 8Toccata03:28
  • 9Wondrous Story03:07
  • 10Wholly Earth02:48
  • 11Sarabande02:34
  • 12Ghost Lullabye03:09
  • 13Hallelujah05:02
  • Total Runtime51:15

Info for Just the Two of Us

Sie sind ein Traumpaar des Jazz – im wahrsten Sinne des Wortes: Privat verheiratet und nun erstmals in einem intimen Duett zu hören: „Just The Two Of Us.“ „Es war eine große Herausforderung“, sagt Lars Danielsson. „Für einen Bassisten ist die Stimme das ultimative Instrument, mit dem man in einem Duo arbeiten kann. Man muss äußerst delikat bei Intonation und Rhythmus vorgehen. Es geht nur mit zwei Menschen, die sich gut kennen und genau wissen, in welche Richtung sich die Musik bewegt. Ich hätte es mit niemand anderem als Cæcilie machen können.“

Der Bass führt die Melodie ein, so zart, träumerisch und nachklingend, wie das nur ein Lars Danielsson aus dem sonst so schweren Tieftöner zu zaubern vermag. Dann singt Cæcilie Norby „Both Sides Now“, Joni Mitchells Ballade für die Ewigkeit, auf ihre unwiderstehlich-sinnliche, bluesgetränkte und einnehmende Art. Vom ersten Ton an entführen Norby und Danielsson auf „Just The Two Of Us“ den Hörer in ihren persönlichen Musikkosmos, der niemanden kalt lassen kann.

Privat sind sie seit langem ein Paar, aber musikalisch gingen beide lange getrennte Wege: Cæcilie Norby schaffte in den Achtzigern als herausragende dänische Funk- und Jazzsängerin lange vor anderen skandinavischen Kolleginnen den Brückenschlag nach Amerika und wurde die erste europäische Künstlerin beim legendären US-Label Blue Note, für das sie mit Weltstars wie Mike Stern oder Chick Corea zusammenarbeitete. Der Schwede Lars Danielsson kann ebenfalls auf eine lange internationale Karriere an der Seite von Größen wie Charles Lloyd oder den Brecker Brothers verweisen. Vor allem aber als langjähriges Mitglied der ACT-Familie reifte er mit eigenen Projekten, als gefragter Sideman und auch Produzent zu einer der wichtigsten Stimmen im europäischen Jazz. Erst kürzlich wurde er mit dem ECHO Jazz 2015 als bester Bassist international ausgezeichnet.

Seit 2011 hat auch Norby bei ACT mit bislang zwei Alben ihre künstlerische Heimat gefunden. Ihr Mann war naheliegender Weise wesentlich an den Produktionen beteiligt, umgekehrt brachte sie ihr musikalisches Know- How in Danielssons Produktionen ein, wie aktuell auf dem 2014 erschienenen Album „ Liberetto II“. Nun aber wagten sich die beiden erstmals an ein intimes Duett: „Just The Two Of Us.“

„Es war eine große Herausforderung“, sagt Danielsson. „Für einen Bassisten ist die Stimme das ultimative Instrument, mit dem man in einem Duo arbeiten kann. Man muss äußerst delikat bei Intonation und Rhythmus vorgehen. Es geht nur mit zwei Menschen, die sich gut kennen und genau wissen, in welche Richtung sich die Musik bewegt. Caecilie kann sehr schnell auf mein Spiel reagieren, ich hätte es mit niemand anderem machen können.“

Eingerahmt von Joni Mitchell, Leonard Cohens unwiderstehlichem „Hallelujah“ und zwei Songs der großen Abbey Lincoln spielen die Beiden hauptsächlich eigene Kompositionen, von Norbys tiefgründigen Songs wie „Sad Sunday“ bis zur Duo-Bearbeitung des Danielsson-Hit „Liberetto“ (nun mit dem bezeichnenden Zusatz „cantabile“). Verblüffend ist noch ein schwaches Prädikat für die opulente musikalische Ausdrucksvielfalt, die sie dabei erreichen. Von fast klassischen Stücken („Toccata“) geht es bis zum groovenden Gute-Laune-Lied „And It’s Supposed To Be Love“, von lässig und folkig dahinfließenden Balladen („Cherry Tree“) bis zur melodramatischen Soul-Nummer („Wild Juju Child“), von der fast gehauchten melancholischen Miniatur („Wondrous Story“) bis zum afrikanischen Highlife-Spektakel („Wholly Earth“). Danielsson zupft und streicht dabei nicht nur den Bass, er greift auch zum Cello, outet sich als exzellenter Gitarrist und nutzt Percussion-Instrumente bis hin zur Marimba. Und auch Norby begleitet ihren ohnehin vom zartesten Hauch bis zum kraftvollen Shout reichenden Gesang mit Percussion, Udu und Sansula.

Norby beschreibt den Arbeitsprozess bei „Just The Two Of Us“ so anschaulich wie humorvoll: „Wir hören einander zu, passen an, fühlen, spielen herum, hören wieder, lehnen uns an und lassen uns fallen, überraschen und überzeugen uns, bleiben im Hintergrund, stehlen uns die Schau, übertreiben, untertreiben und hören wieder zu.“ Freilich braucht es zwei so virtuose, erfahrene, vertraute und seelenverwandte Künstler wie Norby und Danielsson, um aus dieser trauten Zweisamkeit etwas Drittes zu erschaffen: die pure Magie der Musik.

Caecilie Norby, vocals, percussion, Sansula, Udu
Lars Danielsson, bass, cello, guitar, Marimba, percussion


Caecilie Norby
Musikalische Schubladen haben die dänische Sängerin Caecilie Norby noch nie interessiert: „Ich war immer auf der Suche nach einprägsamen Melodien. Im Pop braucht man eine starke Melodie, um einen Hit zu bekommen; im Jazz ist das Thema zentral, das ein Stück eröffnet; und in der Klassik können die gewaltigsten Orchester- Arrangements platt und langweilig werden, wenn sie nicht von einer natürlichen Melodie getragen werden.“ Für Norby ist die Melodie die Essenz von Musik und das entscheidende Kriterium, nachdem sie Musik bewertet und auswählt, frei von Genregrenzen. Eine Einstellung, die ein Abbild ihrer erstaunlichen Karriere und wohl auch ihr Erfolgsgeheimnis ist.

Als Tochter klassischer Musiker - ihre Mutter Solveig Lumholt war Opernsängerin, ihr Vater Erik Norby Komponist - brachte die Entdeckung des Jazz mit seinen bluesigen, swingenden und coolen Momenten die Entscheidung, doch in die Fußstapfen ihrer Eltern zu treten. Wenig später, noch als Teenager, geriet sie in den Sog der Rock- und Popmusik mit ihrer rohen Energie und ihren Ohrwürmern. Als Reisende zwischen all diesen musikalischen Welten machte sie sich schnell einen Namen, zunächst in ihrer Funk-Jazzband „Frontline“, die in den frühen achtziger Jahren alle verfügbaren dänischen Jazzpreise bekam. Zusammen mit Nina Forsberg bildete sie danach das Pop- Duo „One Two“, das alleine in Dänemark eine Viertelmillion Alben verkaufte.

Hier wie in ihrer seit den frühen neunziger Jahren aufgenommene Solokarriere war sie in Skandinavien zunächst die vielleicht wichtigste Figur des Brückenschlags zwischen Pop und Jazz, was sie international zur Wegbereiterin von Kolleginnen wie Rebekka Bakken, Silje Nergaard oder Viktoria Tolstoy machte. Als erste skandinavische Künstlerin wurde sie vom legendären Blue Note Label unter Vertrag genommen, wo sie vier glänzend rezensierte und verkaufte Alben aufnahm. Sie arbeitete mit vielen internationalen Stars verschiedenster Fächer zusammen, von Bugge Wesseltoft (einer weiteren skandinavischen Instanz für stiloffenen und breitenwirksamen Jazz) bis zu Billy Hart, Mike Stern, Chick Corea oder Kurt Elling. Der wichtigste unter ihnen ist der Bassist Lars Danielsson, der eben nicht nur ihr Ehemann, sondern auch der Produzent und Partner fast aller ihrer Projekte wurde.

Doch Norby findet nicht nur in den Melodien der Klassik den jazzigen Ton, es geht auch umgekehrt. Mit zwei Songs veranschaulicht sie eindrucksvoll, welcher „Klassiker“ Michel Legrand ist, den sie für den „melodischsten europäischen Komponisten aller Zeiten“ hält.

Der Swing-Standard „Bei mir bist du schoen“ verwandelt sich nicht zuletzt dank Wesseltofts elektronischer Beigaben in eine mitreißende Funk-Nummer. Und dann suchte Norby auch noch die unsentimentale Hymne an „Wholly Earth“ der von ihr sehr verehrten Abbey Lincoln aus, ohne wissen zu können, dass dies zum Tribut post mortem werden würde. Wie stets lässt sich Norby von einer handverlesenen Schar großartiger Musiker begleiten, neben Danielsson, Wesseltoft und Gislinge auch ACT-Gitarrenstar Ulf Wakenius, Trompeter Palle Mikkelborg, Flötist Hans Ulrik sowie die Drummer und Perkussionisten Anders Engen und Xavier Desandre-Navarre, alle wie sie Fans großer Melodien. Deswegen hat „Arabesque“ dieses enorme Potential, selbst viele begeisterte Anhänger zu gewinnen. Nicht nur Klassikfreunde, Jazzfreaks oder Popfans. Sondern alle, die gute Melodien lieben.

Booklet for Just the Two of Us

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