Solitude Diaries Mathias Rüegg
Album info
Album-Release:
2020
HRA-Release:
05.02.2021
Album including Album cover
- 1 Hereinspaziert, Mr. Covid-19! 00:44
- 2 Selbstgewähltes Alleinsein 01:24
- 3 Ein Einsames Heideröslein Träumt Davon, in Einem Früheren Leben Den Dichter J.W. Goethe Inspiriert Zu Haben 01:26
- 4 Wehe, Wenn Sie Losgelassen - Die Vielen Wehe, Wenn Sie Losgelassen - Die Vielen Noten! 01:07
- 5 Vom Ankämpfen Gegen Die Angst Und Warum Wahrscheinlich Alles Halb so Schlimm Sein Wird 01:33
- 6 Dieses Lied, Das Niemand Kennt, Nicht Einmal Der Dirigent! 01:29
- 7 Einfach, Aber Schön 00:58
- 8 Die Äolische Mannerschnitte 01:35
- 9 Elfen in Leichter Bedrängnis 01:22
- 10 Lustige Ostinati - Teil 1 01:20
- 11 Ein Flüchtiger Kuss Auf Der Wendeltreppe 00:57
- 12 Ein Sonderbar Schalten Und Walten 01:23
- 13 Als Er Die Stadt Zum Ersten Mal Betrat, Verspürte Er Angst. Hinter Jeder Ecke Lauerte Avantgarde 00:48
- 14 Lied Für All Die Eingesperrten Kinder 01:22
- 15 On My Head's Playground - Poem by Joumana Haddad 01:18
- 16 Oh Du Lieber Augustin - Nichts Ist Nicht Hin! 01:32
- 17 Kleiner Hindernislauf Durch Den Quintenzirkel 01:36
- 18 Lustige Ostinati - Teil 2 01:46
- 19 Der Tag, an Dem Mein Töchterlein Zuspruch Brauchte Für Präpariertes Klavier 01:36
- 20 A Song From..?* Für Die Linke Hand 02:39
- 21 Von Tauben, Die Im Volksgarten Unter Einem Fliederbusch Schatten Suchen 01:47
- 22 Aber Woher Stammen Diese Schönen Kirschblüten Denn Alle? 01:03
- 23 Jetzt Ist Die Katze Aus Dem Sack! 01:17
- 24 Der Optimismus Ist Ein Froh Gesell - Und Ich Schon Immer Ein Rebell! 01:18
- 25 Choral Für All Jene Alten Leute, Die Nicht Wollen, Dass Wegen Ihnen Die Gesamte Menschheit Weggesperrt Wird 01:51
- 26 Auch Intervalle Möchten Geliebt Werden! 02:04
- 27 Nachdem Ihn Der Atem Des Jazz Gestreift Hatte.. 01:21
- 28 Wer Seine Beziehung Zu Den Harmonien Vernachlässigt, Der Verliert Seinen Eros 02:48
- 29 Diese Eine Form Von Langsamkeit, Die Sie Immer Als Zu Schnell Empfand 02:06
- 30 Variationen Über Ein Ostinato Von Erik Satie (Idylle) 02:19
- 31 Luegit Vo Bärg Und Tal (Schweizer Volkslied) 01:29
- 32 The Advantage of Silence 01:10
- 33 Jessas Na - Als Alles Anfing 01:48
- 34 Lauren Bacall - The Smile of Gold 02:21
- 35 Aschera - Wer Wohl Von Dort Kommen Mag? 02:36
- 36 Und Plötzlich Trat Eine Fröhliche Anarchie Zutage 01:35
- 37 Links - Rechts - Links - Rechts Rechts - Links - Rechts - Links 01:57
- 38 Bluesstudie 01:43
- 39 Ariationen Über Ein Ostinato Von Dollar Brand 02:29
- 40 Das Bittere Ende Einer Schrecklichen Beziehung 02:12
Info for Solitude Diaries
Der Musiker und Komponist MATHIAS RÜEGG zeigt auf seinem neuen Album „Solitude Diaries“ (Lotus Records), dass er es immer noch meisterhaft versteht, den anspruchsvollen packenden Ton in die Musik hineinzubringen.
Mathias Rüegg, seines Zeichens Porgy & Bess-Mitbegründer und langjähriger Leiter des legendären aber mittlerweile leider aufgelösten Vienna Art Orchestras, hat den ersten Lockdown des Jahres zum Anlass genommen, sich einem Selbsttest zu unterziehen. Er wollte wissen, ob er es immer noch draufhat und er noch genauso kreativ arbeiten kann, wie man es von ihm seit je her gewohnt ist. Der aus der Schweiz stammende Pianist und Komponist setzte sich im Frühjahr hin und begann, nach einem selbst auferlegten strikten Zeitplan zu komponieren: von Mitte März bis Mitte Mai, in jeder Woche fünf Tage, von 18 bis 22 Uhr. Hört man sich nun durch das in dieser Zeit entstandene Album, darf man definitiv zum Schluss kommen, dass sich alle Mühe gelohnt hat. Mathias Rüegg hat nichts, aber auch rein gar nichts verlernt und ist in Sachen Kreativität noch lange nicht am Ende angekommen.
Ganz im Gegenteil. Was er auf „Solitude Diaries“ kompositorisch abliefert, geht als eine echte musikalische Glanzleistung durch. Es sind insgesamt 40 Miniaturen zwischen Jazz und Klassik, die man zu hören bekommt. Eingespielt wurden diese von Rüegg selbst und zehn von ihm ausgewählten Pianist*innen aus der Schweiz, Frankreich, Österreich und der Slowakei (Soley Blümel, Jean-Christophe Cholet, Ladislav Fančovič, Johanna Gröbner, František Janoska, Oliver Kent, Oliver Schnyder, Lukas Kletzander, Elias Stemeseder und Georg Vogel), die allesamt ihren eigenen Stil in die ganze Geschichte miteingebracht haben. Der musikalische Bogen des Albums spannt sich weit: von wunderbar reduziert und zurückhaltend bis zu hochdramatisch, von sanft und leise bis energiereich, von einfach bis verspielt und experimentell, von hell bis dunkel im Ton. Jedes Stück steht für sich und entwickelt seine ureigene Atmosphäre, eine Stimmung, die ungemein anziehend wirkt und immer gespannt auf das Kommende macht.
Mathias Rüegg zeichnet auf „Solitude Diaries“ ein vielschichtiges und zugleich wunderbar unterhaltsames musikalisches Bild, das mit vielen, vielen aufregenden Facetten aufwartet und zum intensiven Hinhören animiert. Sehr empfehlenswert. (Michael Ternai)
"Diese Miniaturen sind wunderbar zu hören. Abwechslungsreich, intelligent, voller Drive. Romantisch, dramatisch, minimal, jazzig, manchmal getränkt in Blues. Kompositionen, die sich beim Zuhören von zarten Knospen zu einem wunderschön kunstvollen Blumenbouquet formen und auf verführerische Weise süchtig machen." (LOTUS NOTES)
Mathias Rüegg, Klavier
Mathias Rüegg
wurde 1952 in Zürich geboren. Er machte seinen Abschluss als Primarschullehrer und unterrichtete zunächst an verschiedenen Sonderschulen. Von 1973 bis 1975 studierte er in Graz klassische Komposition & Jazzklavier und übersiedelte 1976 nach Wien, wo er freiberuflich als Pianist arbeitete. Der Soloarbeit müde geworden, gründete er 1977 das Vienna Art Orchestra (VAO), für das er praktisch alle Programme schrieb. Von 1983 bis 1987 leitete er zusätzlich den Vienna Art Choir. In den Jahren 1984 bis 1986 wurde er vom amerikanischen Fachmagazin Down Beat zum Arrangeur Nummer eins gewählt. Während seiner Arbeit mit dem Vienna Art Orchestra brachte er sich Management und Organisation selbst bei. Er schrieb u.a. Auftragskompositionen für Jazzformationen wie der NDR Big-Band, SDR Big-Band, UMO Big-Band Helsinki, der Swedish Radio Jazz Group & der RTV Big Band Slovenia. Klassische Aufträge u.a. für die Wiener Symphoniker, Basler Sinfonietta, Ensemble Kontrapunkte, Die Reihe, Deutsche Kammerphilharmonie, Orchestre de la Normandie Basse, Opus Novum & L’Orchestra della Svizzera Italiana. Als Leiter internationaler Workshops fungierte er u.a. in Wien, Köln, Hannover, Berlin, Bern & Trento. rüegg komponierte Film- und Theatermusiken im Rahmen seiner Zusammenarbeit mit George Tabori und dem Wiener Serapionstheater. Spezielle Projekte zwischen Musik und Literatur verbanden ihn 1983 bis 1990 mit dem Wiener Lyriker Ernst Jandl.
Rüegg trat auch immer wieder als Leiter von Festivals in Erscheinung: The U & E-Third Dream Festival, Jandl Total, Vienna meets Paris, Vienna meets London- und das Festival Alpentöne in Altdorf (CH). Er konzipierte auch mehrere Multimedia-Projekte, darunter Der achte Tag (Wiener Festwochen 1980), Jonny tritt ab (Donaueschingen 1981), SENS (Wiener Festwochen 1987), Fe & Males (1989) und La belle et la bête (1992). Im Auftrag der BBC produzierte er für das Mozartjahr 1991 den Musikfilm Mozart’s Balls. 1992 gründete er den Wiener Jazzclub Porgy & Bess und war dessen Leiter, bevor er den Club 1996 an Christoph Huber übergab. Zusätzlich war er Initiator des Hans Koller Preises (österreichischer Jazzpreis), des European Jazz Prize und des Staatspreises für improvisierte Musik. Er war ebenfalls für die Ausrichtung des Preises bis zu seinem Ende im Jahr 2010 zuständig. Seit 1994 widmet sich rüegg zunehmend der Komposition von Kammermusik. So schrieb er für Corin Curschellas, Michel Portal, Wolfgang Puschnig, Matthieu Michel & Wolfgang Muthspiel Solokonzerte mit Kammerorchester sowie Kompositionen für unterschiedliche klassische Besetzungen. Im Jahr 2003 war er zusammen mit Bill Frisell musikalischer Leiter des Festivals Century of Song im Rahmen der Ruhr Triennale. 2005/2006 schrieb er die Trilogie "3" (American Dreams, European Visionaries, Visionaries & Dreams), die vom VAO anlässlich des 30jährigen Jubiläums des VAO 2007 in 15 Ländern gespielt wird. 2008 wandelte er die Big-Band in ein Kammermusikorchester mit Jazzsolisten um. Die neue Besetzung mit dem Programm Third Dream hatte ihre Premiere im Mai 2009. Im selben Jahr wurde auch sein Klavierkonzert No.1 im Wiener Konzerthaus uraufgeführt. Am 9. Juli 2010 löste er das VAO nach seinem letzten Konzert in Viktring/Klagenfurt, wo sechs von rüegg arrangierte Mahlerlieder präsentiert wurden, wegen finanzieller Schwierigkeiten auf. Danach komponierte er vor allem Kammermusik, die vom Wiener Musikverlag Doblinger herausgegeben wird. 2010 und 2011 unterrichtete er am IPOP (Universität für Musik & darstellende Kunst)in Wien Arrangement und Ensemble.
2011 schrieb rüegg für den New Yorker Big Apple Circus die gesamte Musik zu Dream Big, die er auch vor Ort im Zirkus einstudierte. Daneben wurde rüegg von verschiedenen Big Bands für Workshops eingeladen, u.a. vom Konservatorium Wien (2010), vom Generations in Frauenfeld, bei dem es im Herbst 2012 zu einer Reunion der 80er-Besetzung des Vienna Art Orchestra kam, oder vom HGM Jazzorckestar Zagreb (2013). Seit 2012 arbeitet er intensiv mit der Sängerin LIA PALE zusammen, mit der er am 14. Februar 2013 in Wien im Porgy & Bess bei der Premiere von Gone Too Far (Universal Music) mit elf Liedern von Schuberts Winterreise als Pianist/Arrangeur sein Comeback feierte. 2015 folgte das nächste Album My Poet’s Love (ebenfalls Universal Music) mit Vertonungen von Rilke- und Heinetexten. Im selben Jahr arrangiert er für das Orchester von J.C. Cholet und Alban Darche La Rhapsodie Nègre, eine Suite von Francis Poulenc sowie einige kammermusikalische Stücke in Anlehnung an Poulencs Ästhethik. 2016 war rüegg für folgende Preise nominiert: den Schweizer Musikpreis, den kanadischen Prix Opus mit dem Orchestre National de Jazz de Montreal in der Kategorie Concert de l’année/Kategorie Jazz et Musiques du Monde sowie in Österreich mit Lia Pale für den Amadeus. 2017 erscheinen die Alben A Winter’s Journey (Schuberts Liedzyklus) und The Schumann Songbook (beide auf Lotus Records), beide mit Lia Pale. rüegg war zusätzlich für die Musik beim Jedermann im Rahmen der Salzburger Festspiele verantwortlich. 2018 entsteht zusammen mit Lia Pale das dritte Kunstlied - Programm The Brahms Songbook.
This album contains no booklet.