Richard Strauss: Die Schweigsame Frau (Scenes) (Remastered) Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks & Heinz Wallberg
Album info
Album-Release:
2024
HRA-Release:
05.04.2024
Label: BR-Klassik
Genre: Classical
Subgenre: Opera
Artist: Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks & Heinz Wallberg
Composer: Richard Strauss (1864-1949)
Album including Album cover Booklet (PDF)
- Richard Strauss (1864 - 1949): Euer Liebden haben, ich fuerchte, schlecht geschlafen:
- 1 Strauss: Euer Liebden haben, ich fuerchte, schlecht geschlafen 13:19
- Piano, piano! Und ich sage euch, er ist ein kreuzbraver Kerl:
- 2 Strauss: Piano, piano! Und ich sage euch, er ist ein kreuzbraver Kerl 03:01
- Hah! Mir faellt etwas ein!:
- 3 Strauss: Hah! Mir faellt etwas ein! 02:47
- Nicht viel schwaetzen, nicht parlieren:
- 4 Strauss: Nicht viel schwaetzen, nicht parlieren 03:09
- Anhiero gestatte ich mir, hochverehrliche Herren:
- 5 Strauss: Anhiero gestatte ich mir, hochverehrliche Herren 07:40
- Du bist so still:
- 6 Strauss: Du bist so still 05:29
- Was geht hier vor?:
- 7 Strauss: Was geht hier vor? 03:18
- Siehst du, Ohm:
- 8 Strauss: Siehst du, Ohm 03:18
- Du suessester Engel:
- 9 Strauss: Du suessester Engel 08:26
Info for Richard Strauss: Die Schweigsame Frau (Scenes) (Remastered)
Das 75. Jubiläum des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks (BRSO) im Jahr 2024 nimmt das BR-KLASSIK Label zum Anlass, diese bisher unveröffentlichte, historische Archiv-Aufnahme mit Szenen aus Richard Strauss’ Oper Die schweigsame Frau zu veröffentlichen.
Die Ausschnitte aus Richard Strauss’ komischer Oper Die schweigsame Frau wurden im November 1960 für eine Fernsehsendung als Studioaufnahmen vorproduziert. Die beeindruckende Besetzung war nahezu identisch mit der jener Opernproduktion, die der Uraufführungsdirigent Karl Böhm 1959 bei den Salzburger Festspielen geleitet hatte: es singen Hans Hotter (Sir Morosus), Hermann Prey (Barbier), Fritz Wunderlich (Henry) sowie Ingeborg Hallstein (Aminta) und viele andere. Heinz Wallberg dirigiert; es spielt das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Entgegen dem Live-Mitschnitt aus Salzburg, den deutlich zu hörende Bühnengeräusche einer turbulenten Inszenierung stören, kommt die herausragende sängerische Besetzung in dieser Aufnahme zu größerer Wirkung.
Nach dem Tod Hugo von Hofmannsthals glaubte Strauss, am Ende seines Opernschaffens angelangt zu sein. Doch konnte er mit Stefan Zweig einen Textdichter gleicher Güte finden, der ihm »das beste Libretto für eine opera comique seit Figaro« (Strauss) lieferte. Die Komische Oper entstand zwischen 1932 und 1935. Ihre von Karl Böhm geleitete Uraufführung am 24. Juni 1935 in Dresden konnte der Komponist trotz seines (inzwischen emigrierten) jüdischen Librettisten durchsetzen. Da er aber darauf bestand, Zweigs Namen auf den Plakaten und Abendzetteln abzudrucken, boykottierten die Nazi-Größen die Aufführung. Und nachdem die Gestapo einen Brief abfing, den Strauss in seiner Freude über die gelungene Premiere an Zweig geschrieben hatte, fiel er endgültig in Ungnade.
Das Stück verschwand nach nur drei Wiederholungen vom Spielplan und wurde bis 1946 auch an keinem anderen Theater in Deutschland aufgeführt. Strauss trat »aus gesundheitlichen Gründen« vom Vorsitz der Reichsmusikkammer zurück.
Die schweigsame Frau stattete Strauss mit einer Überfülle an musikalischen Einfällen aus, mit turbulenten Ensembles und individuellen Klangmalereien; leichter Komödienton und große Arie wechseln einander ab. Unbekümmert zitiert er sich selbst und ein Dutzend anderer Komponisten, auch Rossini – dessen Barbier von Sevilla Vorbild für seinen redseligen, strippenziehenden Barbier war. Gerade Musikkenner schätzen die Oper für ihre zahlreichen musikalischen Anspielungen.
Hans Hotter, Bass (Sir Morosus)
Lilian Benningsen, Alt (seine Haushälterin)
Hermann Prey, Bariton (Barbier)
Fritz Wunderlich, Tenor (Henry Morosus)
Ingeborg Hallstein, Sopran (Aminta)
Eva Maria Rogner, Sopran (Isotta)
Marianna Radev, Sopran (Carlotta)
Josef Knapp, Bariton (Morbio)
Karl Christian Kohn, Bass (Vanuzzi)
Karl Hoppe, Bass (Farfallo)
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Heinz Wallberg, Dirigent
Studioaufnahme aus der Ausstellungspark-Bayernhalle, München, aufgenommen am 4. und 5. November 1960
Digitally remastered
Heinz Wallberg
Der 1923 geborene Heinz Wallberg gilt als einer der erfolgreichsten deutschen Dirigenten seiner Generation. Von 1946 bis 1954 war er Kapellmeister in verschiedenen deutschen Städten wie Münster, Trier, Flensburg oder Hagen. In der Position des Chefdirigenten bzw. Generalmusikdirektors führte ihn sein Weg über Augsburg, Bremen, Wiesbaden und Wien schließlich nach Essen. Dort gab er mit Richard Wagners "Meistersingern" seinen glanzvollen Einstand als neuer Generalmusikdirektor, eine Position, in der er 17 Jahre lang entscheidend den Konzert- und Opernbetrieb wie das Musikleben der Stadt Essen mitprägte. Auch die feierliche Eröffnung des Aalto-Theaters im Jahre 1988 in Anwesenheit des Bundespräsidenten und finnischen Staatspräsidenten - ebenfalls wieder mit den "Meistersingern" - dirigierte Heinz Wallberg vor einem begeisterten, internationalen Publikum. Als herausragende Opernproduktionen unter Wallbergs Leitung seien auch Debussys "Pelléas et Mélisande" sowie Tschaikowskis "Pique Dame" mit Marta Mödl genannt.
Zeugnis der regen Tätigkeit Wallbergs legen auch weit über 100 Schallplatteneinspielungen, zahlreiche CDs mit Operngesamtaufnahmen, Sänger*innenporträts und Konzertwerken sowie mehr als 100 Fernsehproduktionen ab. Weiterhin erhielt er mehrere Auszeichnungen wie das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland, das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, die Bruckner-Medaille der Internationalen Bruckner-Gesellschaft Wien und die goldene Medaille der Stadt Essen. Des Weiteren wurde ihm 1665 der Titel des Professors durch den österreichischen Bundespräsidenten verliehen. Außerdem ist er Ehrenmitglied des Essener Musikvereins und des Schubertbundes Essen.
Heinz Wallbergs Laufbahn führte ihn zu den bedeutendsten internationalen Festivals nach Salzburg, München, Dresden, Wien, Stockholm, Florenz, Helsinki, Barcelona und Prag sowie zu namhaften Opernhäusern in München, Hamburg, Berlin, Dresden, Köln, Düsseldorf, Stuttgart, Wien (über 450 Vorstellungen), Rom, London, Sydney und Buenos Aires. Als Konzertdirigent leitete er u.a. die Berliner, Wiener (über 400 Konzerte im Wiener Musikverein) und Münchner Philharmoniker, die Orchester von Boston, Pittsburgh, Montreal, Washington, Atlanta, Detroit, London, Paris, Barcelona, Oslo, Helsinki, Dresden, Leipzig, Köln und Amsterdam sowie alle großen Rundfunksinfonieorchester.
Mit den Wiener und den Bamberger Symphonikern sowie dem NHK Sinfonieorchester Tokyo unternahm er zahlreiche große Tourneen. Als Gastdirigent des letzteren Klangkörpers war Heinz Wallberg mehr als 30 Jahre tätig. Zu den Höhepunkten innerhalb seines künstlerischen Wirkens gehörte die szenische Uraufführung von Frank Martins "Le Mystère de la Nativité" mit den Berliner Philharmonikern 1960 bei den Salzburger Festspielen in Anwesenheit des Komponisten, die Uraufführung der Oper "Das Bergwerk zu Falun" von Rudolf Wagner-Régeny 1961, ebenfalls in Gegenwart des Komponisten, mit den Wiener Philharmonikern, die musikalische Leitung von Wagners "Ring des Nibelungen" im Teatro Colon in Buenos Aires mit der Bayreuther Starbesetzung und das Festkonzert im Petersdom vor Papst Johannes XXIII. mit den Wiener Symphonikern, dem Singverein und prominenten Solist*innen der Wiener Staatsoper. Heinz Wallberg stand beim Festkonzert anlässlich des Jubiläums "100 Jahre Essener Philharmoniker" im April 1999 im Aalto-Theater am Pult.
Im Jahr 2003 wurde Heinz Wallberg nach der Opernvorstellung von Puccinis "La fanciulla del west" am 16. März zum Ehrendirigenten der Essener Philharmoniker ernannt.
Heinz Wallberg verstarb am 29. September 2004 und ist auf dem Friedhof Bredeney beigesetzt.
Booklet for Richard Strauss: Die Schweigsame Frau (Scenes) (Remastered)