Nine(Birds)Here [Works for Choir and Saxophone Quartet] NDR Chor, Raschèr Saxophone Quartet & Philipp Ahmann

Album info

Album-Release:
2020

HRA-Release:
13.11.2020

Label: Es-Dur

Genre: Classical

Subgenre: Choral

Artist: NDR Chor, Raschèr Saxophone Quartet & Philipp Ahmann

Composer: Ivan Moody (1964), Ian Wilson (1964)

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FLAC 48 $ 14.50
  • Ian Wilson (b. 1940): Nine (Birds) Here:
  • 1 Nine (Birds) Here: I. First Piece 01:42
  • 2 Nine (Birds) Here: II. Second Piece 01:28
  • Ian Wilson:
  • 3 I carry your Heart 05:23
  • 4 Little red Fish 12:23
  • Ivan Moody (b. 1964):
  • 5 Moons and Suns 20:27
  • 6 He who clothed himself with Light 08:06
  • 7 Aflame 07:00
  • Total Runtime 56:29

Info for Nine(Birds)Here [Works for Choir and Saxophone Quartet]



In seiner Vielseitigkeit und Geschmeidigkeit der Ausdruckskraft ist das Saxophon der menschlichen Stimme am nächsten: so beweist es das vorliegende Album, welches der NDR Chor gemeinsam mit dem Raschèr Saxophone Quartett aufgenommen hat.

nine(birds)here vereint neben mehreren A-cappella-Stücken Werke für Chor und Saxophon, allesamt Erstveröffentlichungen, der Komponisten Ian Wilson und Ivan Moody. Beide 1964 geboren, komponieren sie stilistisch in sehr unterschiedlicher Weise. Während Wilson sich in seinem Schaffen vor allem durch die Musik und die Kunst der Moderne inspirieren ließ, sind Moodys Werke durch seine Zugehörigkeit zur orthodoxen Kirche und die Vorliebe für religiöse, mystische Themen geprägt.

Wilsons Komposition nine(birds)here, zwei kleine Stücke aus dem Jahr 1990, sind seine ersten Werke für Chor und die Vertonung zweier Gedichte des US-amerikanischen Dichters E. E. Cummings. Zwischen den beiden kleinen Gedichten, die Cummings mit mehr als 20 Jahren Abstand voneinander schuf, erkannte Wilson einen „effektiven verbindenden Kontrast […] mit ihrem jeweiligen Fokus auf Stillstand und Bewegung“. In nine(birds)here übersetzt er Cummings fantasievolle Textlayouts und punktuelle Unterbrechungen in seine eigene musikalische Sprache. So übernimmt er den fragmentarischen Charakter von Cummings Poesie in seine Musik.

Die Harmonik des folgenden Stücks I carry your heart – die Vertonung von E.E. Cummings bekanntem Liebesgedicht I carry your heart with me – ist opulenter und anspruchsvoller. Wilson komponierte es 2011 als Hochzeitsgeschenk für die Tochter eines befreundeten Ehepaars. Ist die Grundstimmung des Werkes eine zärtliche, liebevolle, so setzt Ian Wilson die emotionalen Ausbrüche der Liebe in plötzlichen Ausbrüchen in Dynamik, Agogik und Ambitus der Melodie um.

Den Eröffnungszeilen des Buches Die träumenden Knaben (1908/1917) des Wiener Expressionisten Oskar Kokoschka sind die Verse der Komposition Little red fish (2006) für gemischten Chor und Saxophon-Quartett entnommen: Das Buch entstand im Auftrag von Fritz Waerndorfer, Geldgeber der Wiener Werkstätte, als illustriertes Märchen für seine Kinder. Kokoschka machte daraus jedoch ein Werk, welches Gewalt, Tod und den Verlust von Unschuld thematisiert, und widmete Die träumenden Knaben Gustav Klimt – dem Meister der Provokation des fin de siècle. Auch die Vertonung hält an der düsteren Atmosphäre des Textes fest, Wilson versteht es meisterhaft, das Alptraumhafte des Gedichts in Töne umzusetzen und die HörerInnen so in Kokoschkas bedrohliche Welt eintauchen zu lassen.

Mehr als Ian Wilson konzentriert sich Ivan Moody in seinen Kompositionen auf Textverständlichkeit, Melodik und Harmonik. Stille ist ein zentrales Element in vielen seiner Werke, Schweigen sieht Moody als eine „Heilige Stille“ an. In einem überwiegenden Teil seiner Werke bezieht er sich auf seine Religion.

Moons and Suns (2008) ist eine der wenigen Kompositionen, die nicht an einen sakrosankten Text angelehnt sind: Die Worte entstammen der 49. Rune des finnischen Nationalepos Kaleva aus dem 19. Jahrhundert in einer englischen Übersetzung von W. F. Kirby. Moody sieht im Text ein „Symbol für den Missbrauch der Ressourcen der Erde“, so beschäftigt sich das Werk mit ökologischen und nicht mit religiösen Fragestellungen. Die Saxophone geben dem Komponisten die Möglichkeit, illustrative Musik zu schreiben; durch den stetigen Wechsel der musikalischen Faktur zeichnet er mit ihr farbenreiche, archaisch anmutende Landschaften.

Häufig verarbeitet Moody in seinen Kompositionen Merkmale des byzantinischen Kirchengesangs in neuartiger Art und Weise und versucht, sie mit den Merkmalen westlicher Kunstmusik zu verbinden. Auch He who clothed himself with light (2005) orientiert sich melodisch und harmonisch am byzantinischen Gesang. Mit dieser Komposition vertont er eine der großen Hymnen der ortho-doxen Kirchen zur Karwoche.

Ebenso bezieht sich Ivan Moody im letzten Werk der vorliegenden CD, Aflame (2015), auf seine Religion. Eines der Kennzeichen des Stücks ist die Reduktion auf einen melodischen Kern – Moody gelingt es trotz einfacher Melodik, mittels simpler musikalischer Mittel und deren kontrastreicher Ausgestaltung Dramatik und Abwechslung zu schaffen.

NDR Chor
Raschèr Saxophon Quartett
Philipp Ahmann, Dirigent



Der NDR Chor
gehört zu den international führenden professionellen Kammerchören.

Das Repertoire des 1946 gegründeten Chores erstreckt sich über alle Epochen von Alter Musik bis hin zu Uraufführungen. Seine reich nuancierte Klangfülle und sein Einfühlungsvermögen in die Stile verschiedener Musikepochen zeichnen die Arbeit des NDR Chores aus. Die musikalische Bandbreite dieses Ensembles spiegelt sich in der 2009 gegründeten Abonnementreihe wider: Vom A-cappella-Konzert bis zur „Missa concertata“, vom Barock über die Romantik bis heute reicht das musikalische Spektrum. Seit der Saison 18’19 ist der Niederländer Klaas Stok Chefdirigent des NDR Chores. Als fester Partner der Orchester und Konzertreihen des NDR kooperiert der NDR Chor häufig mit anderen Ensembles der ARD und führenden Ensembles der Alten wie der Neuen Musik ebenso wie mit internationalen Sinfonieorchestern. Dirigenten wie Daniel Barenboim, Marcus Creed, Paul Hillier, Mariss Jansons, Paavo Järvi, Tõnu Kaljuste, Stephen Layton, Andris Nelsons und Sir Roger Norrington geben dem Chor künstlerische Impulse.

Regelmäßig zu Gast ist der NDR Chor bei Festspielen wie dem Schleswig-Holstein Musik Festival, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, den Internationalen Händel-Festspielen Göttingen, dem Festival Anima Mundi in Pisa und in internationalen Konzerthäusern wie dem Théâtre des Champs-Elysées in Paris. Ausgewählte Konzerte werden innerhalb der European Broadcasting Union ausgestrahlt oder als CDs publiziert.

Philipp Ahmann
Im Januar 2020 wird Philipp Ahmann künstlerischer Leiter des MDR Rundfunkchores Leipzig, mit dem ihn bereits eine intensive langjährige Partnerschaft verbindet.

Von 2008 bis 2018 war er Chefdirigent des NDR Chores in Hamburg und leitete zudem renommierte Klangkörper der Alten Musik wie die Akademie für Alte Musik Berlin, B’Rock, Bell’arte Salzburg, Concerto con Anima, Concerto Köln, Le Concert Lorrain und das Elbipolis Barockorchester Hamburg, Spezialensembles der Neuen Musik wie das Raschèr Saxophone Quartet, das Ensemble Resonanz und das Fabergé-Quintett, das Gürzenich-Orchester Köln, das MDR-Sinfonieorchester und die NDR Radiophilharmonie sowie den Rundfunkchor Berlin, den Niederländischen Rundfunkchor, den WDR Rundfunkchor und das SWR Vokalensemble. Produktionen mit der Bigband »Spielvereinigung Sued«, der NDR Bigband und NDR Brass unterstreichen seine Vielseitigkeit.

Neben der Erarbeitung der A-cappella-Literatur aller Epochen hat Philipp Ahmann sich auch einen Namen mit Interpretationen oratorischer Werke gemacht. Sein Repertoire umfasst neben Werken des Barock, darunter zahlreiche Werke von Bach, Händel und Telemann sowie Werke des französischen, italienischen und Salzburger Barock, zudem Schlüsselwerke der Wiener Klassik und Romantik wie Haydns „Die Jahreszeiten“, Mendelssohns „Paulus“ und „Elias“, Mozarts „Requiem“ und „L’enfance du Christ“ von Berlioz sowie darüber hinaus eine Vielzahl an Werken der Moderne. 2019 debütierte er mit großem Erfolg an der Nationaloper von Chile in Santiago mit einer Opernproduktion von Händels „Rodelinda“.

Er war zu Gast bei renommierten Festivals wie dem Rheingau Musikfestival, dem Schleswig-Holstein-Musikfestival, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern und den Händel-Festspielen in Göttingen.

Zahlreiche CD-Veröffentlichungen mit dem MDR Rundfunkchor und dem NDR Chor fanden bei der Kritik begeisterten Anklang. Philipp Ahmann wurde 1974 geboren und studierte in Köln Dirigieren bei Marcus Creed. Weitere Impulse erhielt er durch Frieder Bernius, Peter Neumann und Robin Gritton sowie durch seine Arbeit für so renommierte Orchesterdirigenten wie Gerd Albrecht, Semyon Bychkov, Christoph von Dohnányi, Peter Eötvös, Christoph Eschenbach, Thomas Hengelbrock, Heinz Holliger, Marek Janowski, Wladimir Jurowski, Andrew Manze, Kent Nagano, Andrés Orozco-Estrada, Jukka-Pekka Saraste, Christian Thielemann und Lothar Zagrosek.

Raschèr Saxophon Quartett
Seit seiner Gründung 1969 trat das Raschèr Saxophon Quartett regelmäßig in den bedeutendsten Konzertsälen der Vereinigten Staaten, Asien und Europas auf. Das Ensemble setzt eine Tradition fort, die in den 30er Jahren von Sigurd Raschèr, dem Pionier des klassischen Saxophons und Gründer des Quartetts, begonnen wurde. Er regte viele Komponisten an Stücke für ihn zu schreiben. In ganz ähnlicher Weise hat das Quartett über 300 Komponisten inspiriert ihm Werke zu widmen Diese Komponisten waren begeistert von der einmaligen homogenen Tonqualität, der Virtuosität und der dynamischen Interpretation alter und neuer Musik der vier Musiker.

Zahlreiche Komponisten sind fasziniert von der Kombination der „Raschèrs“ mit Orchester. Auch dafür wurden mehr als 40 neue Werke komponiert und mit namhaften Ensembles aufgeführt. Nebst den zahlreichen Aufführungen des Raschèr Quartetts und seiner Zusammenarbeit mit den weltweit führenden Orchestern, ist das Quartett mit vielen verschiedenen Instrumental und Gesangsformationen aufgetreten.

Das Raschèr Quartett hat keine führende Stimme, sondern ist demokratisch organisiert.

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