Album info

Album-Release:
2015

HRA-Release:
06.11.2015

Label: Deutsche Grammophon (DG)

Genre: Classical

Subgenre: Classical Crossover

Artist: Max Richter

Composer: Max Richter (1966-)

Album including Album cover Booklet (PDF)

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  • 1Dream 1 (before the wind blows it all away)18:31
  • 2Cumulonimbus10:09
  • 3Dream 2 (entropy)10:02
  • 4Path (7676)11:00
  • 5whose name is written on water11:15
  • 6Patterns (cypher)02:47
  • 7Solo06:53
  • 8Aria 111:06
  • 9Return 2 (song)16:46
  • 10nor earth, nor boundless sea19:17
  • 11Dream 11 (whisper music)18:54
  • 12moth-like stars28:53
  • 13Path 17 (before the ending of daylight)26:52
  • 14Space 26 (epicardium)06:56
  • 15Patterns (lux)16:43
  • 16Constellation 106:56
  • 17Constellation 215:20
  • 18Space 2 (slow waves)07:42
  • 19Chorale / glow25:29
  • 20Dream 19 (pulse)18:53
  • 21Cassiopeia19:36
  • 22Non-eternal23:50
  • 23Song / echo04:59
  • 24Aria 211:02
  • 25never fade into nothingness09:41
  • 26Return 16 (time capsule)24:25
  • 27if you came this way14:29
  • 28Space 17 (chains)17:59
  • 29Sublunar25:22
  • 30Dream 17 (Alpha)28:47
  • 31Dream 0 (till break of day)33:47
  • Total Runtime08:24:21

Info for Sleep

Einer der führenden britischen Komponisten der Gegenwart hat das wohl längste je aufgenommene einteilige klassische Musikstück geschrieben. SLEEP dauert acht Stunden – und soll wirklich und wahrhaftig den Zuhörer zum Einschlafen bringen.

»Es ist ein achtstündiges Wiegenlied«, erklärt sein Komponist Max Richter.

Richter hat das bahnbrechende Werk für Klavier, Streicher, Elektronik und Gesangsstimme geschrieben – aber ohne Text. »Es ist mein persönliches Wiegenlied für eine hektische Welt«, erklärt er, »ein Manifest für eine langsamere Gangart des Lebens.«

Die Uraufführung von SLEEP wird im September in Berlin stattfinden – von Mitternacht bis acht Uhr morgens. Und die Zuhörer erhalten ein Bett statt Sitzplatz und Programm. Am 4. September erscheinen bei Deutsche Grammophon die achtstündige Fassung als digitales Album und zudem eine einstündige Version – from SLEEP – als CD, Vinyl, Download und Streaming.

»Man könnte sagen, dass dem kürzeren Stück aufmerksam zugehört werden soll, das große Werk dagegen dazu bestimmt ist, beim Schlafen gehört zu werden«, so Richter, der die einstündige Version als »eine Reihe von Fenstern zu dem großen Stück« beschreibt.

Richter erhielt erst kürzlich großen Beifall am Royal Opera House in London für seine »außerordentlich atmosphärische Musik« (The Guardian) zu Wayne McGregors Ballett Woolf Works. Gleichermaßen beeinflusst von Post-Rock, klassischer Musik und der elektronischen Avantgarde hat Richter fünf Soloalben komponiert und veröffentlicht sowie eine »Neu-Komposition« von Vivaldis Vier Jahreszeiten geschaffen, die zum Bestseller wurde.

Richter erwartet nicht, dass irgendjemand sich SLEEP vollständig anhört, obwohl einige es vermutlich tun werden. »Eigentlich ist es ein Experiment, um zu verstehen, wie wir Musik in verschiedenen Bewusstseinszuständen erleben.« Die Idee zu dem Werk sei durch ein altes Interesse entstanden: »Schlafen zählt zu den wichtigsten Dingen, die wir tun«, erläutert er. »Ein Drittel unseres Lebens verbringen wir im Schlaf. Für mich ist der Schlaf etwas Wunderbares, und das ist er für mich seit meiner Kindheit.«

Während der Komposition befragte Richter den angesehenen amerikanischen Neurowissenschaftler David Eagleman, um mehr über die Gehirnfunktionen beim Schlafen zu erfahren. »Durch SLEEP will ich herauszufinden, wie das Gehirn Lebensraum für die Musik sein kann, wenn unser Bewusstsein Urlaub hat.«

In der Welt der Kunst gibt es zurzeit ein erneutes Interesse an langen Werken. »In der Musik ist das nichts Neues«, sagt Richter. »Das gab es schon bei Cage, Terry Riley und LaMonte Young. Dass es jetzt wiederkommt, ist unter anderem eine Reaktion auf die Beschleunigung unseres Lebens – wir alle brauchen einen Knopf zum Abschalten.«

Und er fügt hinzu: »Die Konventionen der Aufführung klassischer Musik haben mich schon immer interessiert, unsere strengen Regeln, die diktieren, wie und welche Musik uns gefallen darf. Während Kompliziertheit und Unzugänglichkeit in der Musik mit Intelligenz und Avantgarde gleichgesetzt wurden, kam uns im Europa des 20. Jahrhunderts etwas abhanden. Die Moderne schenkte uns so viele packende Werke, aber zugleich haben wir unsere Wiegenlieder verloren. Wir haben das gemeinsame Hörerlebnis verloren. Das Publikum wurde kleiner. Alle meine Werke aus den letzten Jahren haben sich diesen Fragen gewidmet, auch SLEEP. Es ist ein überlegtes politisches Statement.«


Max Richter
Ein außergewöhnlicher Komponist, Pianist, Produzent, Remixer und Teamkollege: Max Richter entzieht sich jeder Definition. Er mag ein Rätsel sein, unbestreitbar aber ist er einer der produktivsten Künstler seiner Generation.

Gleichermaßen inspiriert von den Beatles und von Bach, von Punk Rock und Ambient, verschmilzt Richter barocke Schönheit mit minimalistischer Methodik, klassische Orchestrierung mit moderner Technologie.

Sein gewaltiges Oeuvre umfasst Konzertmusik, Opern, Ballette, Kunst- und Video-Installationen, Musik für Film, Theater und Fernsehen sowie eine Reihe viel gepriesener Solo-Alben, die Dichtung und Literatur einbeziehen.

Zu seinen jüngsten Herausforderungen gehörte es, eines der bekanntesten Werke aus dem klassischen Standardrepertoire – Vivaldis Vier Jahreszeiten – zu nehmen und für das 21. Jahrhundert »neu zu komponieren«.

In Deutschland geboren und als kleiner Junge nach Großbritannien übersiedelt, erhielt Max Richter schon früh Klavierunterricht. Seine rasch wachsende Kenntnis der klassischen Musik fand ein Gegengewicht durch seine Entdeckung des Punk Rock: eine Entdeckungsreise, die ihren weiteren Verlauf über Stockhausen und die amerikanischen Minimalisten nahm.

Er studierte an der Universität von Edinburgh, ging dann an die Royal Academy of Music und schloss sein Studium in Florenz bei dem einflussreichen Avantgarde-Komponisten Luciano Berio ab. »Ich hatte eine sehr klassische musikalische Ausbildung, interessierte mich aber ungeheuer für das, was Anfang der 1980er um mich herum in Großbritannien lief – und das waren Electronica und Punk«, berichtet er. »Die ersten Gigs, die ich besuchte, waren The Clash und Kraftwerk, als ich 14 war. Mir gefiel die ursprüngliche Energie des Punk, aber zur selben Zeit studierte ich ernsthaft klassische Musik und baute in meinem Zimmer mithilfe des Lötkolbens analoge Synthesizer. Für mich flossen all diese Dinge schon immer zusammen.«

Dies sind die unterschiedlichen Einflüsse in Richters Musik: die minimalistische Ästhetik, deren Spur von den Komponisten der frühen 1960er (Reich, Glass) bis zum Punk Rock und Brian Enos Erfindung des Ambient in den 1970ern führt; eine formelle klassische Ausbildung und die Experimente der Avantgarde; die Collage-Techniken elektronischer Tanzmusik und die aktuelle kannibalistische Remix-Kultur.

Richter begann seine Karriere als Gründungsmitglied von Piano Circus, einer modern orientierten klassischen Gruppe, die Werke von Steve Reich, Arvo Pärt, Philip Glass und Brian Eno spielte und auch in Auftrag gab. Er blieb dort 10 Jahre, in denen die Gruppe fünf Alben herausbrachte. Dabei führte er allmählich elektronische Elemente ein und entdeckte Klänge – Bausteine für eines seiner späteren Markenzeichen.

Es folgte eine Zeit der Zusammenarbeit mit den beiden Elektronica-Musikern The Future Sound of London(1996–98) und den Gewinnern des Mercury Music Prize Roni Size and Reprazent (2000). Allein begann Richter dann die Arbeit an einem Projekt, das sein erstes »Solo«-Album werden sollte: das Orchesterwerk Memoryhouse (2002), das elektronische Klänge, Aufnahmen und menschliche Stimmen einbezog. Es wurde später als Soundtrack der BBC-Dokumentation Auschwitz – The Nazis And The Final Solution (2005) verwendet, die Konzert-Uraufführung fand Anfang 2014 im Barbican Centre statt.

Sein nächstes Album, The Blue Notebooks (2004), war sein erstes für Fat Cat Records. Die Schauspielerin Tilda Swinton liest darin Texte von Kafka. »Ich schickte Fat Cat mein Demo unter anderem, weil ich das erste Album von Sigur Rós gehört hatte, und es klang für mich wie Arvo Pärt mit Gitarren«, erklärt er. »Ich wusste also, ich würde dort gut aufgehoben sein.«

Es folgten das Album Songs From Before (2006), in dem Robert Wyatt Texte von Haruki Murakami liest, und ein Album mit Klingeltönen: 24 Postcards In Full Colour (2008).

Auf seinem jüngsten Solo-Album, Infra (2010), das von T. S. Eliots The Waste Land inspiriert ist, sind Klavier, elektronische Klänge und ein Streichquartett zu hören. Es ist eine erweiterte Fassung von Richters eigenem Werk für ein im Auftrag des Royal Ballet entstandenes Projekt mit dem Tänzer Wayne Mc Gregor und dem bildenden Künstler Julian Opie am Royal Opera House, Covent Garden. Richters Musik war Grundlage vieler anderer Tanzprojekte, darunter Stücke von Lucinda Childs, Nederlands Dans Theater, Ballet du Rhin, American Ballet Theatre, Dresdner Semperoper, Het Nationale Ballet in Amsterdam und Den Norske Opera & Ballett in Oslo. Zu seinen Auftragsarbeiten der letzten Jahre zählen die Kammeroper Sum nach dem erfolgreichen Buch von David Eagleman für das Royal Opera House, Covent Garden sowie Mercy, das Hilary Hahn in Auftrag gab.

In der Welt der bildenden Kunst hat Richter die Soundscape The Anthropocene für Darren Almonds Film-Installation in der Londoner Galerie White Cube komponiert (2010) und an zwei Projekten des Studios für Digitalkunst rAndom International mitgearbeitet: Musik für die Installationen Future Self (Berlin 2012) und Rain Room (London 2012/New York 2013).

Filmmusik schrieb er für den preisgekrönten Dokumentarfilm Waltz With Bashir (2007) des israelischen Regisseurs Ari Folman, und seine Kompositionen fanden Verwendung in über 30 anderen Filmen und Trailers von Regisseuren wie Martin Scorsese (Shutter Island, 2010), Clint Eastwood (J. Edgar, 2011), André Téchiné (Impardonnables, 2011), Ridley Scott (Prometheus, 2012) und Terrence Malick (To The Wonder, 2012).

Zudem hat er zwei Folk-Alben produziert: das Comeback-Album Lookaftering (2005) von Vashti Bunyan, der legendären Sängerin aus den 1960er-Jahren, sowie Rocking Horse (2008) der ehemaligen Sängerin von Sneaker Pimps, Kelli Ali.

Max Richter hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den Europäischen Filmpreis in der Kategorie »Beste Filmmusik« (für Waltz With Bashir) und weitere Preise für seine Musik zu Lore und Die Fremde.

Darüber hinaus hat er kürzlich den renommierten ECHO Klassik-Preis für das Album erhalten, das im Zuge der Einladung von Deutsche Grammophon, Vivaldis Vier Jahreszeiten »neu zu komponieren«, entstand: ein Erfolgsprojekt, das breite Zustimmung fand und gerade erst mit zusätzlichen Remixes und Ambient-Interpretationen, von Richter als »Schatten« bezeichnet, sowie auf DVD als Konzertmitschnitt erneut herausgebracht wurde.

Richter nahm seine Lieblingspassagen aus dem Original und gestaltete sie als »neue Objekte«, indem er vertraute Bruchstücke in Schichten und Loops arrangierte, um ein Werk neu zu beleben, das durch übermäßige Verwendung in Fahrstühlen, Fernsehwerbung und Warteschleifen am Telefon an Wirkung verloren hatte. »Ich habe nur etwa 25 Prozent der Noten übernommen, aber Vivaldi-DNA ist überall vorhanden«, sagt Richter. »Ich bewahrte die Gesten und Formen, die Strukturen und die Dynamik. Es gibt ein bisschen Vivaldi und ein bisschen mein Fantasieren über das Original, ein lautes Nachdenken darüber.«

Richter ist überzeugt, dass dem Komponisten gefallen hätte, was er mit seinem 300 Jahre alten Werk gemacht hat. »Vivaldi war selbst wie ein Rockstar: ein faszinierender Geiger mit langem, rotem Haar, der ein Orchester von jungen Frauen leitete, das seine Musik spielte, und bei seinen Konzerten fielen manche Zuhörerinnen in Ohnmacht. Komponisten haben schon immer Werke von Kollegen neu gestaltet und entliehen, Vivaldi selbst auch, und daher glaube ich, dass er dieses Projekt mit einigem Wohlwollen betrachtet hätte.«

In der Folge seiner erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem gelben Label unterzeichnete Max Richter im März 2014 einen Exklusivvertrag mit Deutsche Grammophon. Jetzt kann das nächste Kapitel seiner bemerkenswerten Karriere beginnen ...

Booklet for Sleep

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