Biography Asaf Avidan


Asaf Avidan
ist ein Singer-Songwriter und Musiker aus Israel, der als kreativer Kopf und Frontmann der Folk-/Rockband Asaf Avidan & the Mojos bekannt wurde.

Avidan wurde 1980 in Israel geboren. Seine Eltern arbeiteten als Diplomaten für das Auswärtige Amt Israels und er verbrachte vier Jahre seiner Kindheit in Jamaika. Nach seinem Pflichtdienst bei der israelischen Armee studierte Avidan Animation an der Bezalel Academy of Arts and Design. Sein Abschlusskurzfilm "Find Love Now" gewann in seiner Kategorie beim Haifa Film Festival des Jahres.

Nach dem Studium zog Avidan nach Tel Aviv und arbeitete als Animator, bis die Trennung von seiner Langzeitfreundin sein Leben komplett über den Haufen warf. Er ging zurück nach Jerusalem, gab seinen Job auf und wandte sich von nun an vollständig der Musik zu, die bisher nur ein Hobby gewesen war. Sechs Songs über die Trennung und den folgenden Herzschmerz bildeten seine erste EP "Now That You're Leaving", die er 2006 selbst veröffentlichte und die von den Kritikern positiv aufgenommen wurde.

Für seine Soloshows Ende 2006 in Israel holte sich Avidan Unterstützung von einigen Musikern, die später zu seiner Band The Mojos wurden. Die Band spielte viele Konzerte in Israel und ging 2007 zum ersten Mal gemeinsam ins Studio und nahm The Reckoning auf. Die 15 Songs des Albums vermischten Rock, Folk und Blues mit ehrlichen und emotionalen Texten über Beziehungen und Verrat.

Inzwischen waren die Konzerte der Band in Israel gut besucht und die meisten Plattenlabels zeigten sich interessiert. Doch Avidan beschloss, zusammen mit seinem Bruder und Manager Roie Avidan, weiterhin auf Independent-Pfaden zu wandeln und gründete Telmavar Records, wo The Reckoning im März 2008 erschien. Innerhalb eines Jahres erreichte es Goldstatus, später Platin, und wurde zum meistverkauften Independent-Album aller Zeiten in Israel. Schließlich unterschrieb Telmavar Records einen Lizenzvertrag mit Sony-Columbia Europa über The Reckoning und ein zukünftiges zweites Album der Band. The Reckoning erschien 2009 in einigen Ländern Europas und bekam hauptsächlich hervorragende Rezensionen. In den französischen iTunes-Charts erreichte es Platz 8.

Auch das zweite Album der Band "Poor Boy/Lucky Man" das am 9. September 2009 in Israel erschien, war ein großer Erfolg. Innerhalb von fünf Monaten gelangte es zu Goldstatus und stieß auf begeisterte Kritiken, auch in anderen Ländern Europas, wo es 2011 veröffentlicht wurde.

Asaf Avidan & the Mojos waren in dieser Zeit ununterbrochen auf Tour, hauptsächlich in Israel und Europa aber auch in den USA, Kanada, China und Indien, und erspielten sich so eine treue Fangemeinde und den Ruf, eine legendäre Liveshow abzuliefern.

Das dritte Album "Through The Gale", wurde 2010 in Israel veröffentlicht. Nach einer weiteren Tour verkündeten Asaf Avidan & the Mojos im Juli 2011, dass sie auf unbestimmte Zeit eine Kreativpause einlegen würden. Nach dem vorläufigen Aus der Band ging Avidan wieder allein auf Tour und beendete die Aufnahmen zu seinem ersten Soloalbum mit Produzent Tamir Muskat (Balkan Beat Box). Different Pulses erschien Anfang 2013 bei Polydor / Universal.

Mit "Over My Head" ist nun ein erster Vorbote von Avidans zweitem Soloalbums zu hören. Der Song entstand an einem verregneten Tag in einem kleinen Pariser Apartment und ruft eine Nacht in Erinnerung, die sich fünf Jahre zuvor ereignet hat und der Beginn der Beziehung war, die Asaf bis heute mit seiner Freundin und Lebenspartnerin verbindet. "In der Nacht habe ich meine alten Dämonen zum Schweigen gebracht und mich für das Leben entschieden … Bis heute bin ich erstaunt, dass sie Geduld für meine Dummheit aufbrachte, und auf diese Weise will ich Danke sagen … Danke, dass du die Tür offengelassen hast", so Asaf über die Inspiration zu dem Song.

Eine Melodie, die an die Singer-Songwriter der 60er erinnert, mit weiblichen Backing Vocals als Verbeugung vor dem Pop der 50er - und dennoch bewahrt sich "Over My Head" den typischen Stil Avidans. Die Kombination der verschiedenen Elemente aus unterschiedlichen Zeiten in Verbindung mit Avidans einzigartiger Stimme, die bisweilen als "Naturgewalt" beschrieben und mit Janis Joplin, Robert Plant und Jeff Buckley verglichen wird, verleiht "Over My Head" die richtige Balance zwischen Vergangenheit und dem Hier und Jetzt.

Das Album Gold Shadow ist ein Klagelied, das eine Beziehung zu Grabe trägt, noch bevor diese überhaupt zu Ende ist. Die Liebe ist kein beständiger Weg. Selbst die sichersten und stabilsten Liebesgeschichten verbergen Schatten und Risse in ihren hintersten Ecken. "Gold Shadow" hört genau auf jene Stimmen des Herzens, die sonst immer zum Schweigen gebracht werden. Das Album gibt diesen Stimmen Gelegenheit, ohne Scham und Schuld alles zu sagen, was es zum unvermeidlichen Kreislauf der Liebe zu sagen gibt.

Am Anfang des Albums steht "Over My Hand", worin ein gebrochenes Herz eine neue Heimat findet. Es ist von seinen vorherigen Erfahrungen immer noch verletzt und unsicher, doch es ist bereit loszulassen und wagt den erneuten Sprung ins Ungewisse. Und so fängt alles an. Nun verdichtet sich auf dem Album nach und nach aus verschiedenen Blickwinkeln und Farben ein ehrliches und immer klarer werdendes Bild.

Ein Bild, das zeigt, dass das Ende der Geschichte schon längst geschrieben ist, bevor sie überhaupt beginnen kann. Dies ist das Hauptthema von Gold Shadow – ein Weg, der uns vorbestimmt ist, jedoch nicht von uns selbst. Er setzt sich Stück für Stück aus unseren Ängsten und Narben, unseren Begierden und Sehnsüchten zusammen. Beinahe wie die Strafe des Prometheus, dazu verdammt, ein und dieselben Schmerzen immer wieder zu durchleiden, die Wunden immer wieder heilen zu lassen, nur um sie erneut aufzureißen – bereits zu wissen, was kommen wird, und es doch nicht verhindern zu können.

In musikalischer Hinsicht will sich das Album nicht eindeutig festlegen. Stattdessen bedient sich Avidan jeder erdenklichen musikalischen Farbe von jeder Palette, um aus sehr verschiedenen Pixeln ein klares Bild zu erschaffen. Manche Songs sind eine Hommage an den Pop der 50er, andere verneigen sich vor dem Big-Band-Jazz der 30er. Folk-Balladen im Stil der 60er treffen auf Blues-Dramen und üppige Synthesizer aus dem Jahr 2014. Die Inspirationen kommen von Bing Crosby, Billie Holiday, Howlin' Wolf, Serge Gainsbourg, Dinah Washington, Leonard Cohen, Bob Dylan und Bob Marley – ganz egal. Es geht allein um die Geschichte, die erzählt werden muss. Asafs Texte und seine Stimme sind der Leim, der all das zusammenhält. Sie schildern auf herzzerreißend ehrliche Weise die letzten Augenblicke einer vergehenden Liebe.

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