Midwest Mathias Eick

Album info

Album-Release:
2015

HRA-Release:
19.03.2015

Label: ECM

Genre: Jazz

Subgenre: Contemporary

Artist: Mathias Eick

Album including Album cover Booklet (PDF)

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  • 1 Midwest 05:13
  • 2 Hem 05:17
  • 3 March 05:56
  • 4 At Sea 04:07
  • 5 Dakota 04:59
  • 6 Lost 05:46
  • 7 Fargo 06:23
  • 8 November 05:03
  • Total Runtime 42:44

Info for Midwest

Der Trompeter Mathias Eick unternimmt in diesen ausgesprochen melodiösen Eigenkompositionen eine imaginäre Reise von seinem kleinen norwegischen Heimatdorf Hem bis in die weiten Ebenen von Dakota im Mittelwesten der USA. Tausende Norweger waren im 19. und frühen 20. Jahrhundert über den Atlantik in den Mittelwesten gereist – und natürlich brachten sie dabei ihre heimatliche Musik mit.

In einer ähnlichen Geisteshaltung re-integriert Eick, ein stark vom nordamerikanischen Jazz beeinflusster Improvisator und Komponist, hier die Farben und Texturen der Folkmusik seiner Heimat in seine neugeschaffenen Stücke. Sein Partner in der Frontline dieses Quintetts ist der Geiger Gjermund Larsen, dessen stilistische Wurzeln in der norwegischen Folktradition liegen. Trompete und Violine tauschen Melodielinien aus und erheben sich über die brillante Rhythmusgruppe. In ihr spielt Jon Balke lyrischer denn je, Helge Norbakken findet Pulsschläge, die sowohl Stammestrommeln als auch das Hufgetrappel von Büffeln suggerieren können, und Bassist Mats Eilertsen treibt die Musik einfallsreich vorwärts.

Die ursprüngliche Inspiration zu dem Album zündete während einer aufreibenden Nordamerika-Tournee. „Ich war schon eine ganze Zeit auf Tour und hatte Heimweh. Dann erreichten wir jene Gegend, die man den Mittleren Westen nennt, und plötzlich hatte ich das Gefühl zuhause zu sein. Ich konnte nachfühlen, warum die frühen Siedler hier ihre Farmen bauen wollten. Es erinnerte mich sehr an Teile Norwegens.“

Mathias Eick, Trompete
Gjermund Larsen, Violine
Jon Balke, Klavier
Mats Eilertsen, Kontrabass
Helge Norbakken, Percussion


Mathias Eick
ist das, was man ein musikalisches Allround-Talent nennt. Bis heute lässt er sich nicht auf einen Stil festlegen. Er mischt seit gut zehn Jahren in der progressiven norwegischen Jazzszene mit, nimmt Alben mit Heavy-Metal- und psychedelischen Rockgruppen auf, spielt in Bigbands und begleitet Singer/Songwriter wie seinen Landsmann Thomas Dybdahl. Darüber hinaus beherscht Eick mehrere Instrumente: Sein bevorzugtes ist zwar die Trompete, aber die tauscht er auch gerne mal aus gegen Vibraphon, Kontrabass, Piano, Gitarre oder, wie er selbst lakonisch meint, “jedes andere Instrument, das eben gerade gebraucht wird”. Die Musikalität wurde ihm und seinen Geschwistern von Vater Jürgen, einem Jazzmusiker, gewissermaßen in die Wiege gelegt. Schwester Trude (Jahrgang 1969) kennt man seit ihrer Mitwirkung in Bugge Wesseltofts bahnbrechender NuJazz-Band New Conception of Jazz und Bruder Johannes (Jahrgang 1964) spielte als Bassist u.a. schon mit Christian Wallumrød, Sidsel Endresen und Elin Rosseland. Nesthäkchen Mathias (Jahrgang 1979) profitierte aber offensichtlich am meisten von dem hochmusikalischen Umfeld, in dem es aufwuchs. Heute gerade einmal knapp über 30 Jahre alt, zählt Mathias Eick schon zu den profiliertesten Musikern der gesamten norwegischen Szene. Nach den primären Einflüssen auf seine stilistische Evolution als Solist befragt, zitiert Mathias Eick Miles Davis, Clifford Brown, Kenny Wheeler und Tomasz Stanko sowie seine Landsmänner Arve Henriksen und Nils Petter Molvær.

Schon in der Zeit, als er noch in Drammen und Trondheim Musik studierte, sammelte Eick bei Auftritten mit der Kultband Jaga Jazzist (der er noch heute angehört) und dem Trondheim Jazz Orchestra (mit Gastsolisten wie Chick Corea und Pat Metheny) wichtige Spielerfahrungen. 2002 stößt er - für ein norwegisches Jazztalent fast zwangsläufig - zum Kreis der ECM-Musiker und ist in den kommenden Jahren an Einspielungen des amerikanisch-norwegischen Gitarristen Jacob Young (“Evening Falls”, 2002, und “Sideways”, 2006) und der finnischen Pianistin/Harfenistin Iro Haarla (“Northbound”, 2004) beteiligt. Die nächste Stufe auf der Karriereleiter erklimmt er 2007: Zum einen erhält er in diesem Jahr den von der Vereinigung der Internationalen Jazzfestivals vergebenen “International Jazz Award For New Talent”, zum anderen darf er den französischen Schlagzeuger Manu Katché bei der Aufnahme seines neuen Albums “Playground” begleiten. ECM-Produzent Manfred Eicher, der Eicks Entwicklung aufmerksam verfolgt hatte, wartet noch mit einer besonderen Überraschung auf: er bietet dem Trompeter an, sein Solodebütalbum zu produzieren und bei ECM herauszubringen. “The Door”, eingespielt mit Pianist Jon Balke, Bassist Audun Erlien, Schlagzeuger Audun Kleive und Pedal-Steel-Gitarrist Stian Carstensen, erscheint 2008 und erhält international glänzende Kritiken. “The Door” zeichnete sich durch geschwungenen Lyrizismus und klar abgegrenzte Melodien sowie einen ausgeprägten Sinn für weite Räume in den Kompositionen aus, aber auch durch schneidige, erregende und offene Improvisationen.

Im Dezember 2009 und Januar 2010 geht er mit einem siebenköpfigen Ensemble erneut ins Studio, um für ECM sein zweites Album “Skala” aufzunehmen. Diesmal begleiten ihn neben Erlien Tenorsaxophonist Tore Brunborg, Pianist Andreas Ulvo, Keyboarder Morten Qvenild, Harfenistin Sidsel Walstad sowie dei beiden Schlagzeuger Torstein Lofthus und Gard Nilssen. Die acht sehr stimmungsvollen Stücke stammen zwar allesamt aus Eicks Feder, enthalten aber mehr oder weniger versteckte Referenzen zu Werken von Edvard Grieg, Keith Jarrett, Jan Garbarek, Joni Mitchell, Sting, Radiohead und sogar Elton John. Fast zeitgleich mit “Skala” erscheint außerdem ein neues Album des Iro Haarla Quintet (“Verspers”), auf dem Eick ebenfalls zu hören ist. Auch auf dem jüngsten Jaga-Jazzist-Album “One-Armed Bandit”, das 2010 erschienen ist, kann man den Allround-Musiker wieder in verschiedenen Rollen erleben. Keine Frage: Mathias Eick befindet sich auf bestem Wege, ein neuer “Superstar” der unglaublich produktiven norwegischen Musikszene zu werden.

Booklet for Midwest

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