Cover A Novel of Anomaly

Album info

Album-Release:
2018

HRA-Release:
23.02.2018

Album including Album cover Booklet (PDF)

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FLAC 96 $ 13.20
  • 1 Aritmia 04:46
  • 2 Stagione 04:16
  • 3 Planet Zumo 03:44
  • 4 Causa Danzante 03:20
  • 5 Fiore Salino 05:21
  • 6 Getelateria 03:04
  • 7 Dive 06:02
  • 8 Laulu Jatkuu 02:35
  • 9 Signor Giudice 05:32
  • 10 Swie Embri 02:25
  • 11 Flood 03:21
  • Total Runtime 44:26

Info for A Novel of Anomaly

Nach seinem orchestralen Mammutwerk „The Big Wig“ und dem Improvisationsfeuerwerk „Out of Land“ (mit Emile Parisien, Vincent Peirani und Michael Wollny) taucht Andreas Schaerer nun in einen neuen Klangkosmos ein: „A Novel of Anomaly“ präsentiert 11 Kurzgeschichten, die vermehrt auch intimeren und reduzierteren Stimm-Klangfarben Raum bieten – ungewöhnlich, überraschend und mitreißend zu gleich.

Musik ist die vielschichtigste Form der Kommunikation, dessen Spannung im Jazz durch die Spontaneität der Improvisation noch gesteigert wird: Verbal, audiovisuell, emotional und selbst über die Körpersprache. Im besten Fall stellt sich das vielbeschworene blinde Verständnis, eine unerklärliche Vertrautheit ein. So auch, als der Berner Stimmakrobat und stilübergreifende Komponist Andreas Schaerer 2013 auf den Zürcher Schlagzeuger Lucas Niggli traf. „Ohne Vorprobe und ohne uns inhaltlich abgesprochen zu haben, gingen wir auf die Bühne“, erinnert sich Schaerer, „aber es fühlte sich an, als wären wir alte, bestens vertraute Weggefährten.“ Regelmäßig spielten sie fortan im Duo Stimme-Schlagzeug, mal leiseste akustische Zwiegespräche, mal ungezügelte, bombastische Klangwelten suchend. Bald kam der Wunsch auf, diese beiden Extreme intensiver auszuleuchten.

Für eine Tournee wollten sie ihr Duo mit Gästen zu zwei verschiedenen Trios ausbauen: Mit dem italienischen Akkordeonisten Luciano Biondini wollte man sich dem Songhaften, Poetischen widmen, mit dem in Berlin lebenden finnischen Gitarristen Kalle Kalima den kraftvollen elektronischen Momenten. „Die Proben waren so geplant, dass wir morgens mit Luciano und nachmittags mit Kalle arbeiten würden. Aber weil ein Flug Verspätung hatte, waren wie alle vier gleichzeitig im Proberaum. Fließend ging der Soundcheck in eine wilde zweistündige Kollektivimprovisation über“, erinnert sich Schaerer, und Niggli ergänzt: „Dabei haben sich die zwei dann so gut verstanden, dass uns klar war, dass wir die nicht wieder auseinanderreißen können.“ Statt zwei Trios war so das mit Gitarre, Akkordeon, Schlagzeug und Stimme einzigartig besetzte Quartett geboren.

Angesichts der Popularität der Mitglieder wurde die Band von Anfang an hoch gehandelt und von vielen Festivals eingeladen. Bei diesen Auftritten entwickelte sich das gleichberechtigte Quartett zur verschworenen Einheit. Zunächst mit alten Stücken, die jeder aus dem eigenen Repertoire holte, nach und nach mit neuen, eigens für das Quartett geschriebenen Titeln. Alle konnten Kompositionen beisteuern, die ihre jeweilige musikalische Herkunft und Vorliebe spiegeln. So ergibt sich auf dem jetzt eingespielten Album „A Novel Of Anomaly“ ein buntes Panorama, das zugleich den harmonischen und unverwechselbaren Bandcharakter offenbart.

Bei „Aritmia“, mit seinem treibenden Schwung der ideale Opener, wie auch bei der melancholischen Ballade „Stagione“ steht das mediterrane Element, Biondinis Italianità, im Mittelpunkt. Kalle Kalima lässt bei „Dive“ Einflüsse des finnischen Tangos und bei „Planet Zumo“ mit entsprechender Rhythmik und schollernder Highlife-Gitarre seine Zusammenarbeit mit dem nigerianischen Schlagzeuger Tony Allen aufblitzen. Auch Niggli wendet sich in Richtung Afrika, ist er doch bis zu seinem sechsten Lebensjahr in Kamerun aufgewachsen. Für sein ätherisches Stück „Flood“ stand der afrikanische Dichter Chenjerai Hove Pate. Schaerer schließlich gibt im Akkordeon-Gesangs-Duett „Causa Danzante“ klassischen Anklängen Raum und legt mit „Getalateria“ einen fulminant rockigen alpinen Jodel-Blues hin. Ideal verbinden sich alle Elemente, das filigran druckvolle Schlagzeug Nigglis, die sich jedes Instrument aneignenden, multiphonen, auch mal beatboxenden Soli Schaerers, die expressive Gitarre Kalimas und das fast orchestral eingesetzte Akkordeon Biondinis auf dem hymnischen „Signor Giudice“.

„Es war mir wichtig, auf dem Album auch dem Klang der Muttersprache jedes Musikers Raum zu geben“, betont Schaerer. So erzählt das gemeinsam geschriebene „Fiore Salino“ auf Italienisch von den Spielarten von Seelenverwandtschaft und Freundschaft. In „Swie Embri“ singt Schaerer auf Walliserdeutsch vom ewigen Fluss der Dinge. Der auf Finnisch gehaltene Text von „Laulu Jatkuu“ schließlich reflektiert, von einem Bergsteigerdrama begleiteten Auftritt der Band auf dem Montblanc inspiriert, die Gleichzeitigkeit von Werden und Vergehen.

So ist „A Novel of Anomaly“ ein schillerndes Zeugnis für das Zusammenwachsen des aktuellen europäischen Jazz. Nach seinem orchestralen Mammutwerk „The Big Wig“ und dem Improvisationsfeuerwerk „Out of Land“ (mit Emile Parisien, Vincent Peirani und Michael Wollny) taucht Andreas Schaerer nun in einen neuen Klangkosmos ein: „A Novel of Anomaly“ präsentiert 11 Kurzgeschichten, die vermehrt auch intimeren und reduzierteren Stimm-Klangfarben Raum bieten – ungewöhnlich, überraschend und mitreißend zu gleich.

Andreas Schaerer, vocals, mouth percussion
< Luciano Biondini, accordion
< Kalle Kalima, guitar
< Lucas Niggli, drums

Recorded by Klaus Scheuermann at Hansa Studios Berlin, March 20 – 22, 2017
< Mixed and mastered by Klaus Scheuermann
< Produced by Siggi Loch




Andreas Schaerer
wird 1976 in Visp geboren. Seine Kinder- und Jugendjahre verbringt er in Walliser Tälern, auf Alpen beim Schafe hüten, an der Berner Aare in den Hügeln des Emmentals und schliesslich im altehrwürdigen Lehrerseminar Hofwil.

Bereits in frühen Kindesjahren experimentiert er oft stundenlang mit seiner Stimme. Auf dem heimischen Kassettenrekorder entstehen erste Hörspiele und Kompositionen wie z.B „Duo für Nähmaschine und Mundharmonika“. Erste Bühnenerfahrungen sammelte er in Teenagerjahren als Gitarrist, in der seinerzeit legendären Punkband „Hektor lebt“.

Nach zwei ausgedehnten Reisen in Süd- und Zentralamerika, beginnt er 2000 das Studium an der Hochschule der Künste in Bern, welches er 2006 abschliesst. Er studiert Gesang bei Sandy Patton und Denise Bregnard, sowie Komposition bei Klaus König, Christian Henking und Frank Sikora.

2007 gründet er gemeinsam mit Marc Stucki und Benedikt Reising die Berner Jazzwerkstatt. Dieses Kollektiv versteht sich als Kommunikationspunkt, der Musiker und Komponisten verschiedener stilistischer als auch geografischer Herkunft zusammenführt und einen künstlerischen Austausch fördert.

Als Sänger spielt er regelmässig mit seinen eigenen Projekten. Allen voran mit seinem Sextett „Hildegard Lernt Fliegen“, im Duo mit Bänz Oester oder Lucas Niggli. Im Trio mit den beiden Wiener Musikern Martin Eberle und Peter Rom, im Quartett „Out Of Land“ mit Emile Parisien, Vincent Peirani und Michael Wollny, in der Band „A Novel Of Anomaly“ mit Kalle Kalima, Luciano Biondini und Lucas Niggli, in Zusammenarbeit mit dem klassischen „ARTE“ Saxophonquartett, sowie mit „Das Beet“. Daneben ist er ein gefragter Studiomusiker und arbeitet in diversen Stilrichtungen von freier Musik über Hip-Hop bis hin zur Vertonung von Computergames.

Als Komponist schreibt er neben der Musik für seine eigenen Projekte auch regelmässig Auftragskompositionen für klassische Ensembles und zeitgenössische Formationen. 2015 wird Schaerers erstes sinfonisches Werk „The Big Wig“, von dem, von Pierre Boulez gegründeten Lucerne Festival Academy Orchestra am LUCERNE FESTIVAL uraufgeführt.

2008 gewinnt er mit seinem Sextett „Hildegard Lernt Fliegen“ den 1.Preis des renommierten ZKB Jazzpreises.


 2009 und 2010 arbeitet er zweimal auf Einladung von Bobby McFerrin, im Rahmen der improvisierten Oper „Bobble“ mit diesem zusammen, diese Kooperation prägt ihn nachhaltig und es ergibt sich, dass er im Rahmen des Cully Jazzfestivals 2012, sowie für ein abendfüllendes Konzert in der Philharmonie Essen 2014 wieder gemeinsam mit Bobby McFerrin auf der Bühne steht.

2011, 2012 und 2014 ist er mit seinem Sextett „Hildegard lernt fliegen“ im Programm der prioritären Jazzförderung der Pro Helvetia. 2013 wird sein Duo Album mit Bänz Oester „Rarest Reechoes“ vom New York City Jazzrecord Magazin zum besten Vocal Release 2013 gekürt.

2014 gewinnt er sowohl den ersten Preis des BMW World-Jazz Awards, als auch den BMW World-Jazz-Publikumspreis mit seinem Sextett „Hildegard Lernt Fliegen“ und wird für den schweizerischen Musikpreis nominiert. Vom französischen Magazin Jazzman wird er zur Auslandentdeckung 2014 gewählt. 2014 wird das Album „the fundamental rhythm of unpolished brains“ mit seinem Sextett Hildegard Lernt Fliegen vom New York City Jazz Record Magazin zum besten Vocal Release 2014 gewählt.

Das Album „Arcanum“ erhält 2014 den Preis der Deutschen Schallplatten Kritik und wird vom französischen Magazin Jazzman zum Album des Jahres gewählt.

2015 wird er mit Hildegard Lernt Fliegen für den „ECHO JAZZ 2015 Kategorie bestes Ensemble International“ nominiert und gewinnt den ECHO JAZZ AWARD in der Kategorie Bester Sänger international 2015. 2016 wird Andreas Schaerer der Musikpreis des Kantons Bern verliehen.

Seine Konzerte und Tourneen führen in nach ganz Europa, China, Japan, Argentinien, Russland, Südkorea, Ägypten, Kanada und Südafrika.

Er arbeitet und performt unteranderem mit Bobby McFerrin, Soweto Kinch, Bänz Oester, Luciano Biondini, Lucas Niggli, Kalle Kalima, Emile Parisien, Vincent Peirani, Michael Wollny, Anton Goudsmit, Barry Guy, Mars Williams, Peter Rom, Martin Eberle, Lucerne Festival Academy, Christy Doran’s New Bag, The Ploctones, Kaspar Ewald’s Exorbitantes Kabinett, Colin Vallon, Elina Duni, u.v.a.



Booklet for A Novel of Anomaly

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