Biographie Lena Neudauer & Martin Rummel


Lena Neudauer
spielt Musik, die aus einer inneren, tiefen Überzeugung entspringt, mit „einer solchen Wahrhaftigkeit ihres Ausdrucks, einer solchen Reife der Gestaltung sowie mit einem solchen Verständnis für musikalischseelische Dimensionen“. (SVZ) Auf der Bühne fasziniert ihre Natürlichkeit und die Selbstverständlichkeit mit der sie ihre Geige spielt, als ob sie ein Teil ihres Körpers wäre.

Lena Neudauer, 1984 in München geboren, passt in keine Schublade. Obwohl sie schon früh eine außergewöhnliche Begabung zeigte, sah sie sich nie als Wunderkind. Im Alter von drei Jahren begann sie mit dem Geigenspiel. Mit 11 Jahren kam Lena Neudauer in die Klasse von Helmut Zehetmair an das Mozarteum Salzburg. Internationale Aufmerksamkeit errang Lena Neudauer als sie 15-jährig spektakulär den Leopold-Mozart-Wettbewerb in Augsburg nicht nur gewann, sondern auch nahezu alle Sonderpreise erhielt.

Bis hier klingt ihr Werdegang ähnlich dem vieler anderer Musiker. Das Außergewöhnliche war jedoch ihre mutige Klarheit, mit der sie sich als Teenager gegen den frühzeitigen Beginn einer Star- Karriere entschieden hat. „Ich wollte nicht mit 15 in Hotels leben und ständig auf der Bühne sein“ sagte sie. Stattdessen ging sie ihrem Geigenunterricht nach – sie studierte bei Christoph Poppen, Helmut und Thomas Zehetmair, spielte viel Kammermusik und Neue Musik, spielte Schlagzeug und Keyboard in einer Rockband, heiratete und erfreute sich über die Geburt ihrer zwei Kinder. Sie nahm sich schlicht Zeit zu reifen.

Ihre Offenheit für die unterschiedlichsten musikalischen Richtungen hat Lena Neudauer immer weiter entwickelt: sei es bei Boulez und seiner Lucerne Festival Academy oder bei intensiven Studien der Musik Mozarts, zu der sie eine besondere Affinität hat. Wenn Lena Neudauer Mozart spielt, passiert etwas Magisches, als ob sie entschwebt und nur noch die Musik hinterlässt in deren Bann man hineingesogen wird.

Im Mai 2010 erschien ihre Debüt-CD bei Hänssler Classic gemeinsam mit der Deutschen Radio Philharmonie unter der Leitung von Pablo Gonzalez mit einer Gesamteinspielung der Werke für Violine und Orchester von Robert Schumann. Die Aufnahme gewann den International Classical Music Award (ICMA) für die beste Konzerteinspielung 2011. 2013 folgte eine Kammermusik-CD, ebenfalls bei Hänssler Classic mit Einspielungen der Werke für Violine und Klavier, sowie der Sonate für Violine und Violoncello von Maurice Ravel. Die Aufnahme entstand gemeinsam mit den beiden herausragenden Musikern Paul Rivinius (Klavier) und Julian Steckel (Violoncello). 2014 erschien ihre Einspielung der Mozart Violinkonzerte mit der Deutschen Radio Philharmonie (Hänssler Classic), die sich insbesondere durch eigene, stilsichere Kadenzen auszeichnet und verwirklichte damit einen langgehegten Traum.

Lena Neudauer musizierte mit Orchestern wie der Deutschen Radio Philharmonie, den Münchner Symphonikern, den Nürnberger Symphonikern, dem MDR Sinfonieorchester, dem Münchener Kammerorchester, dem Deutschen Kammerorchester Berlin, dem Orchestre National de Belgique, der Philharmonie Zuidnederland, dem Berner Symphonieorchester, dem Collegium Musicum Basel, dem Orchestra di Padova e del Veneto, dem Symphonie Orchestra of India und dem Tampere Philharmonic Orchestra unter Dirigenten wie Dennis Russell Davies, Mario Venzago, Mariss Jansons, Hannu Lintu, David Stahl, Wojciech Rajski, Bruno Weil, Howard Griffiths, Christoph Poppen, Ari Rasillainen, Dirk Kaftan und Pablo Gonzalez.

Festivals bei denen Lena Neudauer mitunter zu Gast war, sind die Mozartwoche Salzburg, die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, das Schleswig-Holstein Musik Festival, Braunschweig Classix, das Kammermusik Festival Hohenstaufen, Euroclassic Pirmasens, Gaia Kammermusikfestival Thun, Musical Olympus Festival in St. Petersburg, Chopin and his Europe Festival Waschau und das Flandern Festival.

Zum Wintersemester 2010 wurde Lena Neudauer (26jährig) als Professorin für Violine an die Hochschule für Musik Saar berufen. Lena Neudauer spielt eine Lorenzo Guadagnini von 1743.

Martin Rummel
„ [...] ein bestechender Versuch, Rummel als den bedeutendsten Wiener Cellisten der Gegenwart zu präsentieren. Und vielleicht ist er das.“ So David W. Moore im American Record Guide 2013 über Martin Rummels CD mit den „Fleurs d’Italie“ von Joseph Merk auf Naxos.

Auf rund 40 Alben ist der 1974 geborene Cellist derzeit zu hören, von denen zuletzt die Ersteinspielung sämtlicher Cellokonzerte von Andrea Zani für Capriccio internationales Aufsehen erregt hat – eine Aufnahmekarriere, die in Rummels Generation ihresgleichen sucht. Martin Rummel ist regelmäßiger Gast in Sälen wie dem Konzerthaus und dem Musikverein in Wien, der Tonhalle Düsseldorf, de Doelen in Rotterdam oder dem Krannert Center in Urbana, kurz: Festivals, Säle und Orchester in Europa, den USA, Asien und dem pazifischen Raum. Immer wieder wird er für sein Spiel mit standing ovations bedacht, sei es 2000 bei seinem Amerika-Debüt mit Tschaikowskys „Rokoko-Variationen“ oder für seine außergewöhnlichen Darbietungen sämtlicher Bach-Cellosuiten an einem Abend.

Nach anfänglichen Studien bei Wilfried Tachezi wechselte Rummel später zu Maria Kliegel nach Köln und vor allem zu William Pleeth nach London, dessen letzter Schüler er ist. Nicht zuletzt als Herausgeber sämtlicher wesentlicher Celloetüden für den Bärenreiter-Verlag selbst ein angesehener Pädagoge, gibt Martin Rummel weltweit Meisterkurse und ist ein von Musikern aller Generationen geschätzter Kammermusiker sowie leidenschaftlicher Musikvermittler – als solcher vor allem Eigentümer und Mastermind des Musikunternehmens paladino.

Neben seinem berühmten altitalienischen Instrument spielt Martin Rummel in letzter Zeit immer wieder ein Cello von Martin Horvat aus dem Jahre 2010, beide individuell besaitet von der Wiener Firma Thomastik- Infeld.

© 2010-2024 HIGHRESAUDIO