Peter Frampton – All Blues

Review Peter Frampton – All Blues

Aktuell ist Peter Frampton, der 69-jährige Rock-Gitarrist mir seiner Band in den USA auf Tour. Genauer: auf seiner Abschiedstour. Danach soll Schluss sein mit öffentlichen Auftritten, da der an einer seltenen degenerativen Muskelerkrankung erkrankte Gitarrist fürchtet, im kommenden Jahr krankheitsbedingt bereits nicht mehr auf der Höhe seiner Kunst zu sein. Für sein wohl letztes Album All Blues schließt sich für Peter Frampton der Kreis seiner künstlerischen Tätigkeit, war der Blues doch Anfang der siebziger Jahre, also zu Beginn seiner Karriere, später jedoch weniger angesagt. Originalton Frampton: „Ich liebte schon immer, Blues zu spielen. „Als wir damals Humble Pie gründeten, haben wir anfangs nichts Anderes gespielt. Und in den letzten zwei Jahren habe ich jeden Sommer, wenn ich Abend für Abend mit der Steve Miller Band auf der Bühne stand, auch immer eine Handvoll Bluesnummern eingestreut. Mir hat das sehr viel Spaß gemacht, woraus dann die Idee entstand, so ein reines All Blues-Album zu machen – und zwar live im Studio mit meiner Band. Die eigentlichen Sessions machten wir dann gleich im Anschluss an die Tour im vergangenen Jahr. Nach einer neuntägigen Pause kamen wir wieder zusammen und nahmen dann binnen zwei Wochen insgesamt 23 Titel auf, alles Live-Aufnahmen im Studio. Die Energie dieser Aufnahmen ist komplett anders als die von Stücken, bei denen man jedes Instrument für sich aufnimmt. Wir verneigen uns damit vor all den Ikonen, den Wegbereitern dieses Genres, die diese unglaubliche Musik erfunden haben. Hoffentlich hört und spürt man, wie sehr wir diese Sessions genossen haben – ich formuliere das so, weil ich nicht weiß, ob man beim Blues überhaupt vom ‘Spaßhaben’ sprechen kann. Wobei wir definitiv unseren Spaß hatten.“

Mit dabei bei den Neuinterpretationen von Blues-Klassikern sind die Bandmitglieder Adam Lester (Gitarre/Gesang), Rob Arthur (Keyboards/Gitarre/Gesang) und Dan Wojciechowski (Schlagzeug), und als Gäste Kim Wilson Larry Carlton, Sonny Landreth und Steve Morse, ebenso wie die „regulären“ Bandmitglieder sämtliche Könner Ihres Fachs. Aufgenommen wurde All Blues in Peter Framptons „Studio Phenix“ in Nashville. All Blues vermittelt beim Abhören täuschend echt die Stimmung eines Live-Events, was darauf schließen lässt, dass die Musiker bei den Aufnahmesessions bester Stimmung waren und viel Spaß miteinander hatten. Und tatsächlich bestätigt Peter Frampton diesen Eindruck: "Wir begannen die so entstandenen Sitzungen neun Tage, nachdem wir letztes Jahr von der Tour zurückgekommen waren. Über einen Zeitraum von zwei Wochen haben wir 23 Tracks aufgenommen, die alle live im Studio aufgenommen wurden. Die Energie dieser Tracks ist eine komplett andere als im Fall der Aufnahme von einem Instrument nach dem anderen. Ich bin mir nicht sicher, ob man hören kann, dass wir Spaß am Spielen des Blues hatten. Aber den hatten wir definitiv.“

Von einem Abgesang kann in Gestalt dieses Albums wahrlich keine Rede sein, steht Peter Frampton zusammen mit seiner Band doch wie gewohnt voll im Saft und liefert einen Blues ab, wie ihn nur eingefleischte Rockmusiker abliefern können. Möge dies so lange bleiben, wie irgend möglich.

Peter Frampton, Gitarre
Adam Lester, Gitarre, Gesang
Rob Arthur, Keyboards, Gitarre, Gesang
Dan Wojciechowski, Schlagzeug

Peter Frampton – All Blues

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