Album Info
Album Veröffentlichung:
2015
HRA-Veröffentlichung:
27.04.2015
Label: Mons Records
Genre: Jazz
Subgenre: Big Band
Interpret: Lars Seniuk & New German Art Orchestra
Komponist: Lars Seniuk
Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)
- 1 Der Wichsfrosch und sein Adjutant 03:40
- 2 Prometheus 05:12
- 3 The End Of Something Special 08:16
- 4 Narziss 07:28
- 5 Perceptions Of Reality 11:27
- 6 Freud’s Delight 06:22
- 7 Goldmund 05:09
Info zu Pendulum
Das mehrfach preisgekrönte New German Art Orchestra, dessen Mitglieder allesamt zur jungen deutschen Jazzelite zählen, gehört zu den besten Bigbands Deutschlands.
Unter der Leitung des erst 25-jährigen Komponisten, Dirigenten und Trompeters Lars Seniuk verschmelzen die Musiker, die alle ihren individuellen Sound in das Ensemble mit einbringen, zu einem homogenen und einzigartigen Klangkörper, der unterschiedlichste Programme von klassischer Bigbandmusik bis zu avantgardistischen Klangwelten interpretiert und zum Klingen bringt.
„Eine Bigband ist wie ein großes Instrument mit unerschöpflichem Klangreichtum für mich, das ich spielen kann. Von fragil bis bombastisch und packend, von schroff bis weich und warm ist alles möglich. Ich liebe es, alles aus diesem Ensemble heraus zu kitzeln!“, so Lars Seniuk selbst.
Der junge Bandleader und Komponist Lars Seniuk gilt als Überflieger und Ausnahmetalent der deutschen Jazzszene; mit überragender Musikalität weiß er die gesamte „Klaviatur“ einer Bigband vom Format des New German Art Orchestra zu bespielen, weiß alle Register dieses großen Klangkörpers zu nutzen.
Lars Seniuk kostet den Farbenreichtum und die Vielseitigkeit dieser außergewöhnlichen Band voll aus – und er liebt die Kontraste. Er erforscht neue, schroffe Klänge und dehnt die Tonalität bis an ihre Grenzen, um sich dann unmittelbar zu absoluter, beinahe minimalistischer Ruhe zu versammeln – ein Eintauchen in introvertiert-melancholische und wundervoll grazile Klangwelten.
Der Komponist und das Orchester bedingen in vielen Bereichen einander, sind sich gegenseitig Inspiration und Motor.
„Zum einen bin ich völlig frei in meinen Kompositionen und Arrangements, denn ich weiß, dass alle Musiker musikalisch und technisch auf höchstem Niveau spielen. So kann ich neue Dinge ausprobieren und sehr anspruchsvolle, schwer zu spielende Passagen schreiben, weil ich weiß, dass die Musiker des NGAO es hervorragend plastisch umsetzen werden. Zum anderen habe ich für jeden Stil den richtigen Solisten in der Band, der perfekt in die jeweilige Komposition hinein passt. Und dadurch ist es auch so, dass ich den Solisten manche Stücke auf den Leib schreibe.“, sagt Lars Seniuk.
Mit der hier vorliegenden Produktion Pedulum beweisen das New German Art Orchestra und er einmal mehr die Homogenität und veritable Spannkraft ihrer Interpretation sowie ihre Liebe zu hoch komplexen Themen.
Pendulum ist die musikalische Essenz der Auseinandersetzung mit einem existentiellen, philosophischen Themenkomplex. Die Fragen nach dem Glück und nach dem Grund all dessen, die Zusammenhänge von Ursache und Ziel liegen ihm zugrunde.
Der Mensch als kausales Lebewesen. Das Pendel als adäquates Symbol dieser Kausalität.
Der Zustand des Glücklichseins wird als sehr flüchtig erlebt und ist nur im steten sich Fortbewegen und Weiterentwickeln wieder erlebbar. Nur in kurzen Momenten der Balance zwischen Suchen und Finden wird jener kristalline Zustand des Glücks für uns wahrnehmbar. Genauso das Pendel. Es verharrt nicht stoisch an einem Ruhepunkt, sonders es bewegt sich um diesen herum. Es ist stets in Bewegung, lotet in seinen Ausschlägen die Extreme aus um an den Gegenpol zurück zukehren. Durch diese stete Bewegung entsteht Balance.
Für Lars Seniuk sind dieses Prinzip des Pendels, der Vielfalt und Unterschiedlichkeit sowie der sich aus dieser Verschiedenartigkeit und den Extremen ergebenden Balance allgegenwärtig und Teil seiner Lebensauffassung auf vielen Ebenen.
Seine Musik ist Ausdruck und Spiegel hierfür: „Für mich ist das stetige Voranschreiten wichtig. Traditionen zu achten, aber stets weiterzuschreiben, ist ein zentrales Thema. Zudem ist für mich das Vorhandensein zweier Antipoden, der Gegensätzlichkeiten, der Extreme, Ausgangspunkt und Basis aller Balance. Auch, oder gerade, in der Musik. Meine Kompositionen auf Pendulum schöpfen daraus.“
Die Verquickung von Kognition und Intuition, von Intellekt und Sinnlichkeit (Narziss und Goldmund), Über-Ich, Ich und Es (Freud ́s Delight), Komplexität (Perceptions of Reality) und melancholischer Einfachheit (The End Of Something Special) sowie Progressivität (Prometheus) und gelebter und weitergeführter Tradition (Goldmund) sind die philosophischen Vorlagen für einen fulminanten und dabei fein ziselierten Orchester Sound.
Ein fesselnder Hörgenuss, der gekonnt modernen Bigband-Jazz mit Einflüssen aus Neuer Musik und Jazz-Tradition verbindet.
Philipp Gerschlauer, Altsaxophon, Sopransaxophon, Flöte
Eldar Tsalikov, Altsaxophon, Flöte
Lutz Büchner, Tenorsaxophon, Flöte
Finn Wiesner, Tenorsaxophon, Klarinette
Florian Leuschner, Baritonsaxophon, Bassklarinette, Klarinette
Felix Meyer, Trompete, Flügelhorn
Nicolas Boysen, Trompete, Flügelhorn
Torsten Maaß, Trompete, Flügelhorn
Stephan Meinberg, Trompete, Flügelhorn
Torben Seniuk, Posaune
Dan Gottshall, Posaune
Tim Hepburn, Posaune
Sebastian Hoffmann, Posaune
Robert Hedemann, Posaune
Boris Netsvetaev, Klavier
Sebastian Böhlen, Gitarre
Matthias Eichhorn, Kontrabass
Silvan Strauß, Schlagzeug
Lars Seniuk, Komposition und Leitung
Lars Seniuk
Geboren (01.07.1989) und aufgewachsen in Norderstedt (Schleswig-Holstein) bekam Lars Seniuk eine klassische Trompetenausbildung bei Prof. Hans-Jörg Packeiser, spielte zahlreiche Solokonzerte für Trompete sowie mit verschiedenen (klassischen) Orchestern, bevor er sich in den Jazz verliebte. Noch parallel zur Schule begann er ein Jungstudium an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg im Bereich Jazz-Trompete bei Ingolf Burkhardt. Nach seinem Abitur setzte er seine Studien am Jazz-Institut Berlin (UdK Berlin und HfM “Hanns Eisler” Berlin) bei Gerard Pressender sowie privat bei Prof. Malte Burba fort. Seit Wintersemester 2013/2014 studiert er bei Prof. Wolf Kerschek und Prof. Manfred Stahnke klassische Komposition, Neue Musik und Jazzkomposition an der HfMT Hamburg.
Lars Seniuk war Mitglied der Landesjugendjazzorchester Hamburgs und Schleswig-Holsteins, wurde bereits mit 17 Jahren jüngstes Mitglied im Bundesjazzorchester und war mit 19 Jahren bereits ein gern gesehener Gast der NDR Bigband Hamburg. Außerdem spielte er unter anderem mit dem Jazz Kollektiv Berlin, dem Adrian Kleinlosen Quintett, dem Berlin Composers Orchestra, dem Bright Mass Orchestra sowie zahlreichen eigenen Projekten in den verschiedensten Stilen zwischen traditionellem Jazz, Bebop und Avantgarde-Jazz mit Einflüssen aus mikrotonaler Musik und Neuer Musik.
Bereits im Alter von 16 Jahren gründete Lars Seniuk seine erste eigene Profibigband, mit der er durch Deutschland tourte und ein hochgelobtes Album produzierte, das die Musik des amerikanischen Komponisten Sammy Nestico präsentiert. Als künstlerischer Leiter und Dirigent stand er vor Bands wie dem New German Art Orchestra, den Bigbands der HfMT Hamburg, des Jazz-Instituts Berlin und vielen mehr. Seine Kompositionen und Arrangements wurden unter anderem gespielt von der New Amsterdam Bigband, dem Bright Mass Orchestra Dresden sowie der HMT Big Band Leipzig.
Lars Seniuk unterrichtet professionelle Trompeter in Jazz und Klassik sowie Musikstudenten und angehende Musikstudenten an der HfMT Hamburg, dem Jazz-Institut Berlin und der Hochschule für Musik Amsterdam. Zu seinen Schülern zählen unter anderem mehrere Trompeter der Hamburger Philharmoniker, der Hofer Symphoniker sowie professionelle Jazzmusiker aus ganz Deutschland. Er gibt Jazz- und Bigband-Workshops, ist Dozent unter anderem beim Berliner JugendJazzOrchester (Landesjugendjazzorchester Berlin) und hat einen Lehrauftrag für Bigband und Satzspiel an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig inne. Im April 2014 übernahm Lars Seniuk im Alter von gerade einmal 24 Jahren die künstlerische Leitung des Landesjugendjazzorchesters Hamburg „Jazzessence“.
Booklet für Pendulum