My Old Friend Celebrating George Duke Al Jarreau

Cover My Old Friend Celebrating George Duke

Album Info

Album Veröffentlichung:
2014

HRA-Veröffentlichung:
25.06.2014

Label: Concord Music Group

Genre: Jazz

Subgenre: Mainstream Jazz

Interpret: Al Jarreau

Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)

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  • 1My Old Friend04:57
  • 2Someday04:10
  • 3Churchyheart (Backyard Ritual)04:56
  • 4SomeBossa (Summer Breezin’)04:42
  • 5Sweet Baby04:31
  • 6Every Reason To Smile / Wings Of Love03:51
  • 7No Rhyme, No Reason04:05
  • 8Bring Me Joy04:36
  • 9Brazilian Love Affair / Up From The Sea It Arose and Ate Rio In One Swift Bite04:46
  • 10You Touch My Brain04:45
  • Total Runtime45:19

Info zu My Old Friend Celebrating George Duke

Wie der Titel “My Old Friend” bereits verrät, zollt der sechsfache Grammy-Preisträger Al Jarreau auf seinem neuen Album einem alten Freund und musikalischen Seelenverwandten Tribut: dem legendären Keyboarder, Komponisten und Produzenten George Duke, der am 5. August 2013 unerwartet im Alter von 67 Jahren verstarb.

Um einen Eindruck von Dukes immenser stilistischer Bandbreite zu vermitteln (das Spektrum reicht von Post-Bop über Jazz-Fusion und Rhythm’n’Blues bis zu brasilianischer Musik), versammelte der Sänger eine beeindruckende Liste von Stargästen um sich: darunter die beiden Bass-Giganten Marcus Miller und Stanley Clarke, die Saxophonisten Gerald Albright und Boney James, die Sängerinnen Dianne Reeves, Kelly Price und Lalah Hathaway, der unvergleiche Dr. John und der ehemalige L.T.D.-Frontmann Jeffrey Osborne.

Al Jarreau lernte George Duke 1965 kennen, als er nach seinem Militärdienst von seiner Heimatstadt Milwaukee nach San Francisco zog. Dort arbeitete Jarreau zunächst tagsüber als Sozialarbeiter und Bewährungshelfer, während er abends an Jamsessions in Jazzclubs teilnahm. Dabei lernte er den jungen Duke kennen, der sich mit Auftritten im Half Note gerade einen Namen zu machen begann. Eines Sonntags stieg Jarreau einfach zu ihm auf die Bühne und begeisterte den Clubbesitzer mit seinem Auftritt so sehr, dass dieser ihn sofort fragte, ob er nicht regelmäßig mit dem George Duke Trio auftreten wolle. “Wir spielten in diesem Club drei Jahre lang zusammen, bis er 1968 schloss”, erinnert sich Jarreau. “Danach gingen George und ich eigene Wege. Aber diese drei Jahre waren für uns von ganz besonderer Bedeutung.” Erst 2011 brachte Duke auf dem Album “Live At The Half Note Club 1965, Volume 1” gemeinsame Aufnahmen aus dieser Zeit heraus. Und zur Feier der Veröffentlichung gastierte Al Jarreau mit George Duke und seiner Band (feat. Esperanza Spaulding, Terri Lyne Carrington und Mike Manson) im Mai 2011 eine ganze Woche lang im ausverkauften New Yorker Jazzclub The Blue Note.

“Ich wollte ein bisschen von der Bandbreite von Georges Musik zeigen und von der Brillanz seines Werkes, das die Auswirkung erklärt, die er im letzten halben Jahrhundert auf verschiedene Musiker hatte,” erklärt Jarreau die Motivation für sein neues Album.

Bevor Jarreau sich hier an seine erfrischenden Neuinterpretationen von Dukes Repertoire macht, bereitet er die Bühne mit einem Prachtstück aus seinem eigenen Songbook: Dem titelgebenden Stück “My Old Friend”, das er erstmals 1981 für seinen Meilenstein “Breakin’ Away” aufgenommen hatte. Die Nummer, die von einem entspannten Mid-Tempo-Groove unterlegt ist, handelt von dauerhafter Freundschaft. Und diese ist ja auch das zentrale Thema des Albums.

Danach singt er mit Dukes Cousine Dianne Reeves eine vergnügte Version von “Someday”. Das Stück ist eine frühe Jazz-Funk-Nummer von George Dukes 1975 erschienenem MPS-Klassiker “I Love The Blues, She Heard My Cry”. Die Stimmen der beiden ergänzen sich spektakulär. “Es war wunderbar, den Song mit Dianne zu interpretieren; es hat einfach gepasst”, sagt ein offensichtlich zufriedener Jarreau.

Der außerordentliche Bassist und Produzent Marcus Miller gesellt sich in einer fantastischen Neubearbeitung von “Backyard Ritual” zu Jarreau. Das Stück hatte George Duke 1986 für das Grammy-prämierte Miles-Davis-Album “Tutu” komponiert. Jarreau schrieb zu der Instrumentalnummer einen Text, der die spirituellen Aspekte des Songs noch stärker hervorhebt. Miller steuert nicht nur die hypnotische Basslinie der Originalversion bei, sondern auch ein eindringliches Bassklarinettensolo.

Mit brasilianischer Musik setzten sich Al Jarreau und George Duke im Laufe ihrer Karrieren immer wieder auseinander. Ihre Liebe zu ihr entdeckten beide zur selben Zeit in den späten 1960er Jahren. Für sein neues Album greift Jarreau hier natürlich auf zwei Nummern von Dukes phänomenalem 1979er Album “A Brazilian Love Affair” zurück (“Summer Breezin’” und das Titelstück), das dieser selbst stets als sein persönliches Lieblingsalbum bezeichnete. In “Summer Breezin’”, für das Jarreau wieder einen Text schrieb, glänzt Gerald Albright mit einem wunderbar inspirierten Tenorsaxsolo. Für die funkige Neuinterpretation von “A Brazilian Love Affair” tat sich Jarreau erneut mit Dianne Reeves zusammen. Arrangiert wurden beide Stücke von dem legendären Stanley Clarke, der hier natürlich auch Akzente mit seinem agilen E-Bass setzt.

Noch erfolgreicher als“A Brazilian Love Affair” war 1981 das Album “The Clarke/Duke Project, Vol. 1”, von dem die hier zu hörende Ballade “Sweet Baby” stammt, die damals Platz 6 der Rhythm’n’Blues-Charts erreichte. Jarreaus Duo-Partnerin ist diesmal Lalah Hathaway. Und den Bass-Part übernahm natürlich einmal mehr der einzigartige Stanley Clarke selbst.

Mit “Every Reason To Smile” folgt dann eine weitere Ballade des Stanley Clarke/George Duke Project. Als Gast ist in der Nummer der Rhythm’n’Blues-Crooner Jeffrey Osborne zu hören, für den Jarreau eine besondere Überraschung parat hatte: Denn in das Arrangement des von Clarke und Duke geschriebenen Songs arbeitete Jarreau geschickt auch Passagen des Hits “On The Wings Of Love” ein, mit dem Osborne 1982, nach seinem Ausstieg bei der Funk-Band L.T.D, seinen ersten Soloerfolg verzeichnete. Und dieses Album hatte wiederum George Duke produziert.

“No Rhyme, No Reason” stammt von dem 1992 erschienenen Album “Snapshot” und ist ein zeitloser Hit, der bei auf zeitgenössischen Rhythm’n’Blues spezialisierten amerikanischen Radiosendern bis heute in “heavy rotation” läuft. Im Duett mit Songstress Kelly Price liefert Al Jarreau hier eine wahrlich unter die Haut gehende Version des Songs ab.

Mit “Bring Me Joy” und “You Touch My Brain” (vom 2010 erschienenen Album “Dejà Vu”) interpretiert Al Jarreau auch ein paar von George Dukes späteren Werken. Im ersten Stück setzt sich nicht nur Boney James mit einem rauchigen Tenorsaxsolo in Szene, sondern auch der Komponist selbst. “You Touch My Brain” ist eine aufreizende und humorvolle Funknummer im Stile von Sly & the Family Stone, der Dr. John einen Touch von New-Orleans-Feling verleiht.

Mit “My Old Friend” ist Al Jarreau nicht nur eine durch und durch inspirierte und bewegende Hommage an seinen alten Freund und musikalischen Partner George Duke gelungen. “My Old Friend” darf man getrost auch zu den besten Alben rechnen, die Al Jarreau in den letzten zehn Jahren aufgenommen hat.

Al Jarreau, vocals
Joe Turano, keyboards, saxophone, background vocals
Chris Walker, bass, background vocals
Mark Simmons, drums
John Calderon, guitar
Larry Williams, keyboards, flute


Al Jarreau
Stilistische Grenzen haben Al Jarreau nie sonderlich interessiert. Seit Mitte der 1970er Jahre hat der vielseitige Sänger mit seinen unverkennbaren Gesangsstil - der eine einzigartige Kombination aus lyrischem Swing und fesselnder Vocalese ist - in einem breiten Spektrum musikalischer Genres brilliert. Mit seinem eklektischen Ansatz fuhr er im Laufe der Jahrzehnte Erfolge über Erfolge ein und schaffte es, als einziger Vokalist in der Musikgeschichte Grammys in drei unterschiedlichen Kategorien zu gewinnen: im Jazz, im Pop und im Rhythm’n’Blues.

Mittlerweile kann er auf eine fünf Jahrzehnte währende Karriere als Aufnahme- und Live-Künstler zurückblicken und hat mit 72 Jahren ein Alter erreicht, in dem viele Künstler kürzer treten oder sich gar ganz aus dem Musikbusiness zurückziehen. Doch von all dem möchte Jarreau noch nichts wissen. Seine Experimentierfreude ist ungebrochen und führt ihn immer wieder mit neuen musikalischen Partnern zusammen. So wie jetzt auf dem Album “Al Jarreau And The Metropole Orkest - Live”, das die Highlights zweier Konzertabende im Theater aan de Parade im niederländischen Den Bosch vereint. Die Bühne betrat er dabei mit einem 53-köpfigen Orchester, das ebenso versiert darin ist, klassische Musik wie Jazz zu spielen sowie alles dazwischen.

Geführt wird das Orchester, das vor zwei Jahren unter dem Titel “54” auch ein Album mit dem Gitarristen John Scofield aufnahm, seit 2005 von dem renommierten US-amerikanischen Arrangeur Vince Mendoza, der - wie Jarreau - schon mit einigen Grammys ausgezeichnet wurde. Elf Songs aus Jarreaus umfangreichem Werk bilden das Repertoire dieser CD. Was dieses Album selbst für eingefleischte Jarreau-Fans, die all seine Platten kennen, interessant macht, ist, dass er diese Nummern hier erstmals mit einem kompletten Orchester aufgenommen hat.

“Die Songs dürften vielen Leuten bereits bekannt sein”, gesteht Al Jarreau, “aber nicht so, wie wir sie nun präsentieren. Dieses Orchester hat ihnen einen völlig neuen Rahmen gegeben. Es gibt neue Phrasen und neue Interpretationen zu entdecken. Und es gibt natürlich Soli, die man nicht von den Originaleinspielungen kennt. Es wird absolut klar und deutlich, dass man bereits existierende Musik neu erfinden, neu beleben und restaurieren kann und sie vollkommen zeitgenössisch klingen lassen kann.”

Darauf, Altes wieder neu klingen zu lassen, hatte sich Al Jarreau schon früh spezialisiert. Der 1940 in Milwaukee, Wisconsin, geborene Künstler sang als Kind im Chor der Kirche, der sein Vater als Vikar vorstand. Und obwohl er sich so von klein auf mit Musik beschäftigte, studierte er doch zunächst Psychologie und sammelte erste Berufserfahrung als Sozialarbeiter. Die Musik trat bei ihm erst nach seinem Umzug nach Los Angeles in den Vordergrund, als er begann in kleinen Clubs an der Westküste aufzutreten.

Obwohl er Mitte der 1960er Jahre sein Debütalbum aufnehmen konnte, gelang es Jarreau doch erst 1975 mit dem zweiten Album “We Got By” in der Musikszene richtig Fuß zu fassen. Von der Kritik gleich überschwänglich gelobt, stellte sich - nach zwei Grammys in der Jazzkategorie -1981 mit “Breakin’ Away” auch der kommerzielle Erfolg ein. Von diesem Album, das Jarreau die Grammys Nummer drei und vier einbrachte (einen davon in der Sparte Pop), stammte seine erste Hit-Single “We’re In This Love Together”. Seine Popularität wuchs weiter an, als er 1987 den Titelsong für die beliebte Fernsehserie “Moonlighting” (“Das Model und der Schnüffler”, mit Bruce Willis und Cybill Shepherd in den Hauptrollen) einsang.

Doch wie es mit dem Erfolg so ist: er kommt und geht. In den 1990er Jahren sank Jarreaus Stern trotz der durchaus guten Alben “Heaven And Earth” (1992) und “Tenderness” (1994) ein wenig. Dann tat er sich 1998 wieder mit dem Produzenten Tommy LiPuma zusammen, unter dessen Ägide er fast ein Vierteljahrhundert zuvor “We Got By” eingespielt hatte. Die erneuerte Partnerschaft brachte eine Reihe erfolgreicher Alben hervor: “Tomorrow Today” (2000), “All I Got” (2002) und “Accentuate The Positive” (2004). 2006 entstand in Zusammenarbeit mit dem Gitarristen George Benson das Album “Givin’ It Up”, das mit zwei Grammys ausgezeichnet wurde.

Seit “Tenderness” aus dem Jahr 1994 wartet die weltweite Gemeinde der Al-Jarreau-Fans nun schon auf ein neues Live-Album ihres Stars. Mit “Al Jarreau And The Metropole Orkest - Live” wird ihnen dieser Wunsch nun endlich erfüllt. Und in was für einer Weise. Auf dem Programm standen neue Versionen von alten Erfolgsnummern wie “Água de beber”, “Spain”, “We’re In This Love Together” und “After All”, aber auch Remakes von Stücken, die er erst in den letzten zehn Jahren aufgenommen hatte: wie etwa Eddie Harris’ “Cold Duck”, Russell Ferrantes “Scootcha-Booty”, Freddie Ravels “Jacaranda Bougainvillea” oder “Something You Said”, Jarreaus Version des Weather-Report-Klassikers “A Remark You Made”.

Booklet für My Old Friend Celebrating George Duke

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