Mahler: Symphony No. 9 (Live) Bavarian Radio Symphony Orchestra & Sir Simon Rattle
Album Info
Album Veröffentlichung:
2022
HRA-Veröffentlichung:
11.10.2022
Label: BR-Klassik
Genre: Classical
Subgenre: Orchestral
Interpret: Bavarian Radio Symphony Orchestra & Sir Simon Rattle
Komponist: Gustav Mahler (1860-1911)
Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)
- Gustav Mahler (1860 - 1911): Symphony No. 9:
- 1 Mahler: Symphony No. 9: I. Andante comodo (Live) 27:10
- 2 Mahler: Symphony No. 9: II. Im Tempo eines gemächlichen Ländlers (Live) 15:25
- 3 Mahler: Symphony No. 9: III. Rondo-burleske (Live) 12:16
- 4 Mahler: Symphony No. 9: IV. Adagio (Live) 23:59
Info zu Mahler: Symphony No. 9 (Live)
Für das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks markierten die Aufführungen am 26. und 27. November 2021 in der Isarphilharmonie den Beginn eines neuen Kapitels seiner Mahler-Interpretation: Mit dem designierten neuen Chefdirigenten Simon Rattle steht dem Orchester nun ein ebenso glühender Mahler-Verehrer vor wie seine Vorgänger Mariss Jansons, Lorin Maazel und Rafael Kubelík. Das Benefizkonzert am 26. November widmeten die Musiker dem Gedenken an den im Oktober 2021 verstorbenen Dirigenten Bernard Haitink, der dem renommierten Orchester 61 Jahre lang verbunden war. Die sehr lange Stille nach dem Schlussakkord war einer jener "Gänsehautmomente", für die man in Konzerte geht - und für die Musik überhaupt gemacht wird.
Vor allem Gustav Mahlers Neunte Symphonie wird als Reaktion des Komponisten auf ein Herzleiden verstanden, das kurz vor der Niederschrift der ersten Entwürfe im Sommer 1908 diagnostiziert wurde. Er war zutiefst verzweifelt, wusste aber noch kaum, wie wenige Jahre er eigentlich noch zu leben hatte. In und durch die Musik versuchte Mahler stets, seine Lebenserfahrungen und Themen wie Abschied, Sinn des Daseins, Tod, Erlösung, Leben nach dem Tod und Liebe zu verarbeiten. Seine Neunte Symphonie schrieb er in Toblach, in einer Art Schaffensrausch, zwischen 1909 und 1910. Die Uraufführung fand am 26. Juni 1912 in Wien statt, als die Wiener Philharmoniker das Werk unter Bruno Walter aufführten. Die Uraufführung seines letzten vollendeten Werkes erlebte Mahler nicht mehr - er war bereits am 18. Mai 1911 gestorben.
"Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und sein designierter Chefdirigent Simon Rattle widmeten eines der beiden für diese Aufnahme verwendeten Konzerte dem im Oktober 2021 verstorbenen Dirigenten Bernard Haitink. Es ist eine große Hommage an diesen herausragenden Mahler-Dirigenten, und Rattle beweist einmal mehr, was für ein großer Mahler-Interpret er auch ist.
Gleich im ersten Satz gelingt es ihm, die ganze Mahler-Welt in ihrer packenden Originalität mit herrlichem Atem zu zeichnen. Steigen und Fallen liegen immer dicht beieinander, und der aufregende Wechsel zwischen Spannung und Entspannung wird die ganze Sinfonie hindurch aufrechterhalten.
Zugleich fehlt es dieser Lesart nicht an Sinnlichkeit. Es gibt sowohl lyrische Schönheit voller Abgründe als auch das unbeschwerte (und kunstvoll ausgeleuchtete) Spiel von Klang und Bewegung. Das dreisätzige Hin und Her der Gefühle führt zum Adagio-Finale, das Rattle bedächtig und in gemäßigtem Tempo dirigiert. Die Musik verklingt in tief bewegenden 24 Minuten mit Nostalgie, Traurigkeit und auch einigen Gedanken der Hoffnung.
Das Orchester ist glänzend disponiert und besticht sowohl durch differenzierte Farbgebung als auch durch größtmögliche Transparenz. Unter Rattles Leitung verschmelzen Mahler, die Orchestermusiker und er selbst zu einem einzigen Instrument." (Pizzicato)
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Sir Simon Rattle, Dirigent
Sir Simon Rattle
wurde in Liverpool geboren und studierte an der Royal Academy of Music in London.
Von 1980 bis 1998 war Sir Simon Rattle Chefdirigent und künstlerischer Berater des City of Birmingham Symphony Orchestra und wurde 1990 zum Musikdirektor ernannt. Im Jahr 2002 zog er nach Berlin, wo er bis zu seinem Rücktritt im Jahr 2018 die Positionen des künstlerischen Leiters und des Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker innehatte. Im September 2017 wurde Sir Simon Musikdirektor des London Symphony Orchestra und verbrachte die Saison 2017-18 an der Spitze beider Ensembles.
Sir Simon hat mehr als 70 Aufnahmen für das Plattenlabel EMI (jetzt Warner Classics) gemacht und zahlreiche renommierte internationale Auszeichnungen für seine Aufnahmen bei verschiedenen Labels erhalten. Zu den Veröffentlichungen bei EMI gehören Strawinskys Psalmensinfonie (die 2009 mit dem Grammy Award für die beste Choraufführung ausgezeichnet wurde), Berlioz' Symphonie fantastique, Ravels L'enfant et les sortileges, Tschaikowskis Nussknacker-Suite, Mahlers Symphonie Nr. 2 und Strawinskys Frühlingsopfer. Ab 2014 baute Sir Simon sein Aufnahmeportfolio mit dem hauseigenen Label der Berliner Philharmoniker, Berliner Philharmoniker Recordings, weiter aus, was zu Aufnahmen der Sinfoniezyklen von Beethoven, Schumann und Sibelius führte. Zu Sir Simons jüngsten Einspielungen gehören Debussys Pelléas et Mélisande, Turnages Remembering sowie Ravel, Dutilleux und Delage auf Blue-Ray und DVD mit dem Plattenlabel des London Symphony Orchestra, LSO Live.
Musikalische Bildung ist für Sir Simon von größter Bedeutung, und seine Partnerschaft mit den Berliner Philharmonikern hat mit dem Education-Programm Zukunft@Bphil neue Wege beschritten, die ihm den Comenius-Preis, den Schiller-Sonderpreis der Stadt Mannheim, die Goldene Kamera und die Urania-Medaille einbrachten. Außerdem wurden er und die Berliner Philharmoniker 2004 zu Internationalen UNICEF-Botschaftern ernannt - das erste Mal, dass einem Künstlerensemble diese Ehre zuteil wurde. Sir Simon wurde außerdem mit mehreren prestigeträchtigen persönlichen Auszeichnungen geehrt, darunter 1994 mit der Ritterwürde, 2014 mit dem Verdienstorden Ihrer Majestät der Königin und zuletzt 2018 mit dem Verdienstorden von Berlin. Im Jahr 2019 wurde Sir Simon die Freedom of the City of London verliehen.
Seit 2013 ist Sir Simon Resident bei den Osterfestspielen Baden-Baden, wo er in seiner ersten Saison Die Zauberflöte und eine Reihe von Konzerten mit den Berliner Philharmonikern aufführte. Seitdem führte die Partnerschaft zu Aufführungen von Puccinis Manon Lescaut, Peter Sellars' Ritualisierung von Bachs Johannespassion, Strauss' Der Rosenkavalier, Berlioz' La damnation de Faust, Wagners Tristan und Isolde und zuletzt Parsifal im Jahr 2018. Für die Salzburger Osterfestspiele dirigierte Rattle szenische Produktionen von Fidelio, Così fan tutte, Peter Grimes, Pelléas et Mélisande, Salome und Carmen, eine konzertante Aufführung von Idomeneo und viele kontrastreiche Konzertprogramme. Außerdem dirigierte er Wagners Der Ring des Nibelungen mit den Berliner Philharmonikern beim Festival d'Aix-en-Provence und den Salzburger Osterfestspielen sowie zuletzt an der Deutschen Oper Berlin und der Wiener Staatsoper. Zu den weiteren Opernproduktionen, die Sir Simon in jüngster Zeit inszeniert hat, gehören Pelléas et Mélisande und Dialogues des Carmélites für das Royal Opera House, L'Étoile, Aus einem Totenhaus, Káťa Kabanová und La damnation de Faust für die Deutsche Staatsoper Berlin sowie Andrew Normans A Trip to the Moon im Barbican Centre, London.
Sir Simon unterhält langjährige Beziehungen zu den führenden Orchestern in London, Europa und den USA; zunächst arbeitete er eng mit dem Los Angeles Philharmonic und dem Boston Symphony Orchestra zusammen, in jüngerer Zeit mit dem Philadelphia Orchestra. Er dirigiert regelmäßig die Wiener Philharmoniker, mit denen er die gesamten Beethoven-Sinfonien und Klavierkonzerte mit Alfred Brendel aufgenommen hat, und ist außerdem Solokünstler des Orchestra of the Age of Enlightenment und Gründungspatron der Birmingham Contemporary Music Group.
Sir Simon Rattle wurde 1994 zum Ritter geschlagen und erhielt im Rahmen der New Year's Honours 2014 den Order of Merit von Ihrer Majestät der Königin.
Booklet für Mahler: Symphony No. 9 (Live)