Live in Concert Manu Katché feat. Luca Aquino
Album Info
Album Veröffentlichung:
2014
HRA-Veröffentlichung:
18.08.2014
Label: ACT Music
Genre: Jazz
Subgenre: Mainstream Jazz
Interpret: Manu Katché feat. Luca Aquino, Tore Brunborg & Jim James Watson
Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)
- 1 Pieces of Emotion (Live) 06:16
- 2 Shine and Blue (Live) 05:13
- 3 Song for Her (Live) 07:45
- 4 Loving You (Live) 02:48
- 5 Clubbing (Live) 09:46
- 6 Springtime Dancing (Live) 05:18
- 7 Walking By Your Side (Live) 06:54
- 8 Beats and Bounce (Live) 07:56
- 9 Drum Solo (Live) 04:56
- 10 Snapshot (Live) 09:04
Info zu Live in Concert
Manu Katché ist einer der größten und wiedererkennbarsten Stilisten am Schlagzeug. Wegen seines speziellen Anschlags und seiner unverwechselbaren Mischung aus Eleganz und Kraft sitzt er für Weltstars aus Pop und Jazz an den Drums. Auf 'Live in concert', aufgenommen im pariser New Morning, zeigt er nun einen eindrucksvollen Querschnitt seiner Kompositionen und feiert gleichzeitig sein ACT Debüt.
Juni. Montag Abend. Manu Katché und Band live im voll besetzten Pariser Jazzclub “New Morning” - und es liegt etwas in der Luft. Das Konzert beginnt und alle spüren sofort, dass dies der Beginn einer Reise ist. Und die ist nicht zu bremsen. Katché sitzt hinter dem Schlagzeug, mit einem für ihn typischen breiten Grinsen im Gesicht, und man merkt ihm an, dass er es kaum erwarten kann, endlich zu spielen. Die Bassdrum setzt einen klaren Puls, darüber schimmern flirrende Beckensounds. Katché lässt die Sticks in hohem Bogen durch die Luft fliegen, um sie dann sanft federnd landen zu lassen. Von der ersten Note an besticht er mit einer konkurrenzlos eleganten Dynamik, die längst zu seinem Markenzeichen geworden ist.
Manu Katché ist einer der größten und wiedererkennbarsten Stilisten seines Instruments. Wegen seines speziellen Anschlags und seiner unverwechselbaren Mischung aus Eleganz und Kraft sitzt er für Weltstars aus Pop und Jazz an den Drums. Bis heute ist er Drummer der ersten Wahl für Peter Gabriel, prägte unter anderem dessen größten Hit „Sledgehammer“ und war zuletzt unbestreitbarer Mittelpunkt der Liveband auf dessen gefeierter „Back to front“ Welttournee. Ebenso bedeutsam ist seine langjährige Zusammenarbeit mit Sting - und wieder prägt seine Handschrift überdeutlich dessen größten Hit „Englishman in New York“. Zufall? Sicher nicht. Die Liste der Popgrößen, mit denen Katché gearbeitet hat, ließe sich noch lange fortsetzen, doch: von Anbeginn zieht sich gleichermaßen der Jazz als roter Faden durch seine Karriere. Besonders bekannt wurde er als langjähriges Mitglied der Jan Garbarek Group. In seiner eigenen Musiksendung „One Shot Not“ auf arte traf er außerdem als musikalischer Gastgeber auf zahllose Größen der unterschiedlichsten Musikrichtungen.
Der Abend im Pariser „New Morning“ gehört ganz Katché’s eigener Musik. Sieben international vielbeachtete Alben hat er unter seinem Namen veröffentlicht. Auf „Manu Katché - Live in Concert“ zeigt er nun einen eindrucksvollen Querschnitt seiner Kompositionen, zusammen mit seiner Band, die hörbar Spaß am energiegelandenen Zusammenspiel hat. Vom ersten Ton an kosten alle Beteiligten die Freiheiten des Livekonzertes aus und fordern sich, inspiriert von der besonderen Atmosphäre des Konzerts, immer mehr gegenseitig heraus. Die Interaktion mit dem Publikum macht einen großen Teil der Faszination des Albums aus. Katché bringt es später am Abend auf den Punkt: „Wir hätten niemals so viel Freude daran gehabt, dieselben Dinge ohne Publikum zu spielen.“
Über 130 Konzerte hat die Band alleine im letzten Jahr zusammen gespielt und das hört man. Katché gelingt in diesem Kontext ein seltener Spagat: Zum einen legt er mit seinen so klaren und hochintensiven und zugleich federleichten und organischen Grooves das unverrückbare Fundament für die Band. Gleichzeitig setzt er ständig die für ihn so unverwechselbaren kleinen Akzente und Farbtupfer und fast melodischen, in ihrem Variantenreichtum schier unerschöpflichen Motive, die seinem Spiel eine einzigartige Musikalität verleihen. Umrahmt wird das Spiel der Band von den Hammondorgel-Texturen Jim Watsons, der gleichzeitig an vielen Stellen die Bassparts beisteuert und andernorts ebenso am Flügel glänzt. Zusammen mit Katché’s Schlagzeugspiel die perfekte Grundlage für die beiden Bläser Luca Aquino an der Trompete und Tore Brunborg an Tenor- und Sopransaxofon.
Spätestens mit dem treibenden Groove von „Clubbing“ hebt die Musik endgültig ab. Doch auch in den intensivsten Momenten ist sie weit entfernt von der Zurschaustellung reiner Virtuosität. Immer steht der Song und dessen Atmosphäre im Vordergrund, stets atmet und lebt die Musik im sensiblen Zusammenspiel und gegenseitigen Respekt aller Beteiligten. Ganz am Schluss stimmt das Publikum schließlich mit in das Thema von 'Snapshot' ein, die Grenze zwischen Band und Zuhörern verwischt endgültig. Ein Abend, das spürt man noch, als sich die Besucher auf den Heimweg machen, der lange nachwirken wird.
Manu Katché, Schlagzeug
Luca Aquino, Trompete
Tore Brunborg, Saxophon
Jim Watson, Klavier & Hammond Organ
Recorded live at the New Morning, Paris, 16.06.2014
Produced by Manu Katché
Executive Producer: Reno Di Matteo for Anteprima
'Man kann sich nicht satt hören an diesem wundervollen Wechselspiel zwischen kompositorisch-improvisatorischen Aktionen und spontanen Reaktionen... Es scheint als vereine Manu Katché in seinem Spiel die besten Essenzen aus klassischer europäischer Musik, vitalem amerikanischem Jazz und selbstvergessener Spielfreude des afrikanischen Kontinents.“ (Wolfgang Sandner, Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Ohne die ungeheuer einfühlsamen, stets groovenden Schlagzeugkünste Manu Katchés wäre die Popwelt (und nicht nur die) deutlich ärmer. Der in Paris geborene Schlagzeuger trat zwar schon Ende der 1970er Jahre mit der damals in Paris lebenden brasilianischen Pianistin und Sängerin Tânia Maria und dem Jazzpianisten Bobby Few auf, ins Scheinwerferlicht der Weltöffentlichkeit geriet er aber erst 1986, als er auf Peter Gabriels Album 'So' zu hören war. Seitdem hat Katché mit zahllosen Größen der französischen und internationalen Musikwelt zusammengespielt: Sting, Joni Mitchell, Dire Straits, Simple Minds, Tears For Fears, Joe Satriani, Tracy Chapman, Joan Armatrading, Al DiMeola, Jeff Beck, Tori Amos, Youssou N'Dour, Manu Dibango, Gloria Estefan, Noa, Kassav, Stephan Eicher, Nigel Kennedy und und und... Schon dieser extrem gekürzte Auszug aus der Liste der Künstler, die Katché in und seit Mitte der 80er Jahre begleitete, zeigt zum einen seine geradezu universelle Vielfältigkeit als Drummer, zum anderen aber auch, dass er bei der Auswahl der Musiker, mit denen er zusammenarbeitet, selber einen ausgesprochen hohen Qualitätsstandard hat.
Besonders intensiv war in all diesen Jahren nicht nur Katchés Kooperation mit den Popstars Peter Gabriel, Sting und Joni Mitchell, sondern auch jene mit dem norwegischen Jazzsaxophonisten Jan Garbarek. Zusammengebracht hatte sie der ECM-Produzent Manfred Eicher, unter dessen Regie die beiden auch das erste Mal zusammenarbeiteten, als Garbarek 1990 für ECM die beiden Alben 'Ragas And Sagas' und 'I Took Up The Runes' aufnahm. In den folgenden zwanzig Jahren kreuzten sich die Wege des Franzosen und des Norwegers immer wieder. Zuletzt bei den Aufnahmen für Garbareks erstes Live-Album 'Dresden', das 2009 auf ECM erschien.
Emmanuel 'Manu' Katché wurde 1958 in St. Maur des Fossés bei Paris als Sohn von Einwanderern von der Elfenbeinküste geboren. Bevor er als Siebenjähriger sein erstes Instrument erlernte, 'genoss' er auf Wunsch seiner Mutter zwei Jahre lang Ballettunterricht. Da sich der scheue Junge unter lauter Mädchen aber nicht so recht wohl fühlte, gab er den 'Spitzentanz' nach zwei 'endlosen' Jahren wieder auf und begann stattdessen Klavierunterricht zu nehmen. Zum Schlagzeugspielen ermunterte ihn, als er dreizehn Jahre alt war, sein Großvater, der ihm die ersten Drumsticks noch selber geschnitzt haben soll. Keine zwei Jahre später besuchte Manu eine Musikschule, um dort in den nächsten vier Jahren fundierten klassischen Schlagzeug- und Perkussionsunterricht zu erhalten. Im Anschluss daran wurde ihm ein Stipendium für das Conservatoire National Supérieure de Musique de Paris angeboten, das Katché aber ausschlug, um - beeinflusst durch Platten von Miles Davis und ECM-Künstlern wie Garbarek, Keith Jarrett und John Abercrombie - seine Karriere als Jazzschlagzeuger zu beginnen. Seinen Schlagzeug-Stil bezeichnete Katché selbst einmal als ein 'Amalgam aus afrikanischen Rhythmuskonzepten und klassischem Schlagzeugspiel, illuminiert durch die ad hoc entstehende Interaktion des Jazz'.
1992 nahm Manu Katché sein erstes und lange Zeit einziges Soloalbum 'It's About Time' auf, an dem als Gaststar Peter Gabriel mitwirkte. Dann widmete er sich erst einmal vierzehn Jahre lang ausschließlich seiner ausgefüllten Tätigkeit als Begleiter anderer Künstler und Filmkomponist. Bis Manfred Eicher ihn schließlich bat, ein Soloalbum für ECM einzuspielen: Und so ging Katché 2005 mit Garbarek, Tomasz Stanko, Marcin Wasilewski und Slawomir Kurkiewicz ins Studio, um sein ECM-Solodebüt 'Neighbourhood' aufzunehmen, für das er sowohl einen Jazz Award als auch den Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik erhielt. Zwei Jahre danach folgte mit 'Playground' der zweite Streich, bei dem statt Garbarek und Stanko diesmal deren junge norwegische Kollegen Trygve Seim und Mathias Eick zu hören waren. Als Gast war außerdem der New Yorker Gitarrist David Torn mit von der Partie. 2010 geht Manu Katché mit 'Third Round' und einer völlig neuen Band bei ECM in die dritte Runde: Diesmal unterstützt von dem norwegischen Saxophonisten Tore Brunborg, dem britischen Pianisten Jason Rebello, Super-Bassist Pino Palladino (der 1992 übrigens auch auf Katchés erstem Album mitgespielt hatte) und den Gästen Jacob Young (Gitarre) und Kami Lyle (Vocals/Trompete). (Quelle: Universal Music).
Booklet für Live in Concert