Gleich einer Symphonie in Grün - neu vertonte Lyrik von Selma Merbaum Aviv Weinberg, Ensemble Zlil Schel Bet Haskala & Albrecht Gündel-vom Hofe

Album Info

Album Veröffentlichung:
2024

HRA-Veröffentlichung:
03.05.2024

Das Album enthält Albumcover

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FLAC 48 $ 13,20
  • 1Abend (II)04:08
  • 2Welkes Blatt05:14
  • 3Vormittag04:20
  • 4Sehnsuchtlied05:25
  • 5Schlaflied für mich02:52
  • 6Lied04:25
  • 7Sonne im August06:25
  • 8Schlaflied für dich03:44
  • 9Träume06:06
  • 10Sonett03:25
  • Total Runtime46:04

Info zu Gleich einer Symphonie in Grün - neu vertonte Lyrik von Selma Merbaum

Der Musiker Albrecht Gündel-vom Hofe präsentiert zusammen mit der Sängerin Aviv Weinberg und befreundeten Musiker:innen zehn eigene Vertonungen ausgewählter Gedichte. Einen Schwerpunkt bildet die Beziehung Selmas zur Natur und Musik, die beide in ihrer Lyrik als Spiegel ihrer emotionalen Gefühle dienen.

Selma und ihre Lyrik: Erinnern heißt, die Flamme am Brennen zu halten, und nicht, die Asche zu verwahren.

Mit diesem Zitat eröffnet Marion Tauschwitz die im Dezember 2023 erschienene Neuauflage ihrer Biografie über Selma Merbaum samt der von ihr neu transkribierten Gedichte. Darin beschreibt sie die Lebensgeschichte und menschlichen Erfahrungen des jüdischen Mädchens Selma, das am 5. Februar 1924 in Czernowitz geboren wurde und am 16. Dezember 1942 im deutschen Zwangsarbeitslager Michailowka in Transnistrien zu Tode kam. Hinterlassen hat Selma der Welt trotz ihres jungen Alters ein emotional tief berührendes lyrisches Erbe von 57 Gedichten, handschriftlich verfasst und eigenhändig zu einem Gedichtband zusammengebunden, welcher auf abenteuerliche Weise die Shoah überlebte und dank der gelungenen Flucht zweier Freundinnen Selmas seinen Weg nach Palästina fand.

Nach ersten Veröffentlichungen in Israel – noch als Privatdruck – gelangte Selmas Lyrik schließlich nach Deutschland, nachdem der Autor Jürgen Serke das Œuvre einer breiten Leserschaft erstmalig zugänglich gemacht hatte.

Über dieses Projekt: Die Besonderheit des hier vorliegenden CD-Projekts besteht nicht nur in der ungewöhnlichen Besetzung, welche Cello, Saxophon, Klavier und Bass mit einer Sopranstimme (Gesang) kombiniert. Vielmehr ist es die musikalische Stilwahl, welche zwischen klassischen und Jazzelementen mit eigens für das Ensemble geschriebenen Arrangements einerseits und stark improvisatorischen Anteilen andererseits changiert. Extrem schwierig und herausfordernd bei der Vertonung der ausgewählten Gedichte war es, tragende Melodien und harmonisch-rhythmische Strukturen zu finden, welche sich nicht in den Vordergrund drängen. Stattdessen sollten sie „dienend“ und dem Sprachfluss folgend einen adäquaten Klangraum für die lyrischen Worte und die mit ihnen assoziierten Gefühle und Bilder eröffnen. Dazu gehörte auch meine Entscheidung, mich innerhalb dieses Projekts erstmalig auf eine rein begleitende Rolle am Piano zu beschränken und allein den Melodieinstrumenten des Ensembles die solistischen Freiräume zu belassen. Desweiteren haben wir in Anlehnung an Klassikaufnahmen die Aufnahmesession so gewählt, dass Sängerin und Ensemble gemeinsam in einem Raum aufgenommen wurden ohne zusätzliche Verstärkungen, also wie bei einem Klassik-Livekonzert. Die damit verbundene Gefahr, nachträglich Spielfehler nicht mehr korrigieren zu können, haben wir dabei bewusst in Kauf genommen zugunsten einer „dichteren“ Aufnahmeatmosphäre, geprägt vom gemeinsamen Spielen und einer damit verbundenen ungebremsten Spielfreude. Dies, so fühlten wir, wäre ganz im Sinne von Selma.

Aviv Weinberg, Gesang
Ensemble Z'lil schel Bet Haskala
Uwe Steinmetz, Sopran- und Altsaxophon
Lauren Steinmetz, Violoncello
Marcel Krömker, Kontrabass
Albrecht Gündel-vom Hofe, Leitung, Flügel (Bechstein D 282)




Aviv Weinberg
studiert am Kantorenseminar des Abraham-Geiger-Kollegs und ist an der Universität Potsdam im Masterprogramm „Jüdische Studien“ immatrikuliert. Sie ist Stipendiatin des Ernst-Ludwig-Ehrlich-Studienwerks und hat das Privileg, an Kursen vieler verschiedener Kantoren aus Israel und den USA regelmäßig teilnehmen zu dürfen, dazu gehören Prof. Eliyahu Schleifer, Josee Wolf, Danny Maseng und Israel Goldstein. Zu vielen verschiedenen Anlässen ist sie bereits aufgetreten. So etwa beim Abraham-Geiger-Preis, einer Zeremonie zum Andenken an Rabbiner Prof. Dr. Dr. Leo Trepp, dem Israel-Jacobson-Preis, der Ordination von Rabbinern des Abraham-Geiger-Kollegs und der Prinzenhochzeit in Potsdam.

Weinberg absolvierte Praktika in den Jüdischen Gemeinden von Göttingen, München, Berlin, Hannover und Hamburg und erhielt ihren Bachelor in Musik an der „Rubin Academy for Music and Dance" in Jerusalem. Als Mitglied eines Ensembles ist sie u. a. auf dem Sardinia Festival, dem Polyfollia Festival in Frankreich, dem Biblical Festival in Slowenien und dem Note di Pace Festival in Rom aufgetreten.

Ihr weites Repertoire umfasst diverse Musicals sowie Stücke von Bach, Händel, Verdi, Mozart, Britten, Menotti und ein Stück von Arik Shapira, das für den Dokumentarfilm „Am Großen Wannsee“ aufgenommen wurde. Sie spricht Hebräisch, Englisch und Deutsch.

Albrecht Gündel-vom Hofe
ist Jazzpianist mit Leib und Seele. Er hat sich einen Namen gemacht für seine einfühlsamen Jazz-Interpretationen auch von christlichen und jüdischen Liederzyklen.

Die Gleichung Mathematik, Gott und Jazz enthält für ihn keine Unbekannte. Der Mathematikdozent (TU-Berlin) und leidenschaftliche Jazzer bewies dies nicht zuletzt mit seiner CD „What a Friend – Songs from my Grandma’s. Hymn Book“ (2006), auf der er Jazzvertonungen von Dietrich Bonhoeffer-Gedichten sowie von Hymnen und Erweckungslieder aus dem 19. Jahrhundert einspielte. Seit den 70er Jahren Auftritte mit verschiedensten Jazzbands, seit 1991 mit eigenem Trio oder Quartett.



Dieses Album enthält kein Booklet

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