Simply ... Blue Eyes! (The 2020 Remasters) Frank Sinatra
Album Info
Album Veröffentlichung:
2020
HRA-Veröffentlichung:
05.06.2020
Das Album enthält Albumcover
- 1 Anything goes: I get a kick out of you 02:54
- 2 Knickerbocker Holiday: September Song 04:21
- 3 South of the border 02:50
- 4 I'm walking behind you 02:56
- 5 From here to eternity 02:57
- 6 Anytime - Anywhere 02:45
- 7 Lean Baby 02:33
- 8 I love you 02:26
- 9 Three coins in the fountain 03:04
- 10 Rain 03:21
- 11 Witchcraft 02:51
- 12 I'm gonna sit right down and write myself a letter 02:26
- 13 Sunday 02:29
- 14 Tell her you love her 02:58
- 15 Johnny Concho Theme 02:49
- 16 Johnny Concho: Hey, jealous lover 02:20
- 17 It worries me 02:51
- 18 When I stop loving you 02:54
- 19 My one and only love 03:10
- 20 Flowers mean forgiveness 03:08
- 21 Learnin' the Blues 03:00
- 22 If I had three wishes 02:53
- 23 My blues heaven 02:02
- 24 Everybody loves somebody 03:15
- 25 Babes in arms: My funny Valentine 02:31
- 26 Paper Doll 02:08
- 27 Jumbo: Little girl blue 02:52
- 28 Lord Byron of Broadway: Should I? 02:24
- 29 You forgot all the words 03:17
- 30 High Society: You're sensational 02:16
- 31 The joker Is wild: Chicago 02:11
- 32 You'll get yours 02:28
- 33 All of me 02:07
- 34 A damsel in distress: A foggy day in London Town 02:39
- 35 Cabin in the sky: Takin' a chance on love 02:12
- 36 The girl next door 02:37
- 37 Wrap your troubles in dreams 02:14
- 38 Jubilee: Just one of those things 03:14
- 39 Try a little tenderness 03:21
- 40 Ebb Tide 03:16
- 41 Higher and higher: It never entered my mind 02:41
- 42 The Band Wagon: Dancing in the dark 02:26
- 43 Bubbles, bangles and beads 02:47
- 44 Moonlight in Vermont 03:31
- 45 Day in - Day out 03:25
- 46 I can't get started 03:55
- 47 Something#s gotta give 02:38
- 48 Top Hat: Cheek to cheek 03:07
- 49 Saturday Night 01:55
- 50 I can read between the lines 02:48
- 51 My fair lady: I could have danced all night 02:40
- 52 Just in time 02:23
- 53 Music in the air: The song Is you 02:43
- 54 Come dance with me 02:30
- 55 The last dance 02:11
- 56 Mister Wonderful: Too close for comfort 02:34
- 57 Like someone in love 03:10
- 58 Show Boat: Ol' man river 04:06
- 59 American Beauty Rose 02:35
- 60 Brigadoon: Almost like being in love 02:43
- 61 Mam'selle 03:24
- 62 Casablanca: As time goes by 02:14
- 63 White Christmas 03:21
- 64 Jingle Bells 02:36
- 65 Sweet Adeline: Why was I born? 02:43
- 66 Vogues of 1938: That old feeling 03:14
- 67 Walking in the sunshine 02:40
- 68 One finger melody 02:41
- 69 The gay divorce: Night and day 03:04
- 70 Bim Bam Baby 02:20
- 71 The Uninvited: Stella by starlight 03:15
- 72 The King and I: I whistle a happy tune 02:27
Info zu Simply ... Blue Eyes! (The 2020 Remasters)
Newly remastered! The voice of "Blue Eyes" Frank Sinatra is one of those that has written history in pop music of the 20th Century. Almost five decades spans the career of this true "Titan" of entertainment: From the early days as a young and handsome danceband vocalist at the end of the Nineteen Thirties to the "Grand Old Man" of the Concert Stages worldwide. This collection unites not less than 3x24 of Sinatra's best songs: No matter if Swing, Jazz or Romantic Ballad - the "Sound of Sinatra" - the man with big blue eyes - will never be forgotten. Enjoy!
Frank Sinatra, vocals
Digitally remastered
Frank Sinatra
Warum gerade "My Way"? Warum ist "My Way" der Song, den man zuerst mit Frank Sinatra verbindet? (Neben vielleicht noch "New York, New York" oder Bert Kaempferts "Strangers In The Night".) Warum hat Sinatras Interpretation "My Way" zum Kultklassiker, zum Karaoke-Knüller werden lassen? So recht weiß das keiner.
Sinatra selbst soll die Adaption des französischen Chansons nicht besonders gemocht haben. Geschrieben als "Comme d´Habitude", umgetextet von Paul Anka, vertritt "My Way" eine ähnliche Pose wie Edith Piafs "Je Ne Regrette Rien". Als Sinatra am 30. Dezember 1968 "My Way" aufnahm, standen die USA am Abgrund: Vietnam, Bobby Kennedy, Martin Luther King. Sinatra, damals noch aktiver Demokrat, lautstarker Anti-Rassist, hatte sich gerade von Mia Farrow scheiden lassen, saß am Sterbebett seines Vaters. Trotziges Selbstmitleid überzeugt nicht in den USA, wo der Song zunächst schlechter abschnitt als in Europa. Bis ihn alle coverten: Elvis, Tom Jones, schließlich gar Sid Vicious. Trotzdem: "My Way" ist gleich Frank Sinatra - The Voice - der Mann, der so beiläufig wie genialisch die größten Standards des American Songbooks verewigt hat, die famosen Songs vom Broadway, der Tin Pan Alley, von Cole Porter oder Rodgers & Hart. Sie hat der berühmteste Einwohner von Hoboken, New Jersey bis zum Anschlag mit Bedeutung aufgeladen. Frankie gab dabei nie zuviel Gas, arbeitete besessen an Pausen und quasi-Vibrato. "Tatsächlich erfand er die Phrasierung des Popsongs", schreibt Stephen Holden im "Rolling Stone Record Guide".
In den 1940ern, in der Bigband von Tommy Dorsey, wurde Sinatra der erste Popstar, das erste Teenie-Idol. GIs an der Front sahen den vom Wehrdienst Ausgemusterten mit Siegerlächeln in der Wochenschau, umringt von schönen Frauen. Sinatra: der subtile Styler, der Anti-Macho, der von amerikanischen Ehemännern meistgehasste Sänger des Zweiten Weltkriegs. Daran änderte nichts, dass der Italo-Amerikaner 1951 Ava Gardner heiratete. Ein Karriereloch überwand er ironischerweise mit seiner Rolle im Kriegsdrama "From Here To Eternity", die ihm einen Oscar einbrachte.|Aus seinem Knebelvertrag mit Dorsey befreite ihn angeblich der Mafioso Sam Giancana. Auf der Leinwand dargestellt ist das in einer Szene von Francis Ford Coppolas "The Godfather", wo ein paar von Vito Corleones (alias Giancanas) Männern den Bandleader "überzeugen". Sinatras Tochter Nancy bekräftigt in ihrer Autobiografie jedoch, der MCA-Chef Jules Stein hätte Frankie-Boy für 75.000 Dollar freigekauft. Wie auch immer: Sinatras FBI-Akte umfasst 2403 Seiten. In den 1950ern triumphierte "The Voice" beim Capitol-Label, dem führenden Vokal-Jazz-Label seiner Zeit mit Stars wie Ella Fitzgerald, Peggy Lee, Nat "King" Cole" oder Judy Garland. Meilenstein seiner Karriere ist der 1960 gedrehte Film "Ocean´s 11" mit ihm an der Seite von Dean Martin und Sammy Davis Jr. - dem legendären Ratpack, heute würde man Künstlerkollektiv dazu sagen. (2001 drehte Steven Sonderbergh ein Remake von "Ocean´s 11", ohne Ratpack aber mit George Clooney). 1962 verließ Sinatra Capitol-Records und nahm fortan auf seinem eigenen Label auf: Reprise. Sein Duo-Album mit Count Basie, betitelt "Sinatra-Basie" war so erfolgreich, dass es einen Follow-Up gab: "It Might As Well Be Swing", arrangiert von Quincy Jones. Seine ambitionierteste LP dieser Zeit ist "The Concert Sinatra", aufgenommen mit einem 73-köpfigen Symphonie-Orchester. Kommerziell weniger schlagkräftig, dafür Klassiker: seine Alben mit Duke Ellington und Antonio Carlos Jobim: "Francis A. & Edward K." (1968) und "Sinatra & Company" (1971).
In den späten 1960ern, circa zeitgleich mit "My Way" wurde Sinatra allerdings grantig, zum unsterblichen Reaktionär, lief zu den Republikanern über. Der Manisch-Depressive verteufelte Elvis und die Beatles, coverte trotzdem "Hound Dog" und "Yesterday". Rock´n´Roll und Beat fand er "kläglich" wie ein "schlecht riechendes Aphrodisiakum". Über den Schweiß und die Tränen der neuen Generation rümpfte er kräftig die Nase, das Gebrüll von Janis Joplin und Jim Morrison waren unter seiner Würde. Nichtsdestotrotz wurde Frankie der erste Paparazzi-Schläger, ein umtriebiger Rat-Pack-Skandal-Säufer, der Prototyp aller Robbie Williamsen dieser Welt. Konnte sich aber jede Schmäh leisten, weil sein Pop zeitlos geblieben ist. Als der damals 78-jährige 1994 seinen elften Grammy, diesmal in der Kategorie "Legende" bekam, sagte ihn Bono an: "Frank ist der Vorsitzende des bösen Willens. Rock´n´Roller spielen harte Jungs, aber dieser Typ hier ist der Boss. Ich werde mich nicht mit ihm anlegen." Immer wieder haben sich Stars an seinem Erbe versucht, hoffnungslos. Dieser schmale Grat zwischen Gesang und Gespräch, dieser New Yorker-Akzent, diese Intimität gehören bis heute Ol´ Blue Eyes allein. He did it his way! Frank Sinatra starb 1998 in Los Angeles.
Dieses Album enthält kein Booklet