Eleven Things to Say Jonas Winterhalter Big Band

• 1 One 09:54
• 2 Two 11:12
• 3 Three 02:41
• 4 Honest Hypocrisy 07:06
• 5 Five 05:56
• 6 Six 06:26
• 7 Kathmandu 05:24
• 8 Sya'u Kera 03:21
• 9 Grateful 08:49
• 10 Ten 02:20
• 11 Eleven 07:07
• Total Runtime 01:10:16

Info zu Eleven Things to Say

Was ist in der Bigband-Musik heute möglich? Die 19-köpfige Bigband unter der Leitung von Trompeter Jonas Winterhalter will das im direkten, lebendigen Dialog zwischen Komponist, Bandmitgliedern und Publikum herausfinden. Können, Hingabe und Spielfreude machen die neue Produktion der Jonas Winterhalter Big Band zu etwas ganz Besonderem. Bigband-Tradition mit Einflüssen aus Modern Jazz, Klassik und Popmusik verbinden sich zu einer einzigartigen Klangmischung.

Jonas Winterhalter ist ein unermüdlicher Wanderer. Von einer Nepalreise brachte er Überraschendes in seinem Rucksack mit. Der Titel Kathmandu – inspiriert von Thad Jones' Tip Toe – ist eine Hommage an die nepalesische Hauptstadt. „Als ich 2013 zum ersten Mal nach Kathmandu kam, hat mich die lebhafte und verrückte Energie der Stadt praktisch überrollt, und ich flüchtete schnellstmöglich in die Berge. Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit und der Anpassung an den Rhythmus der Stadt hat sich dieses Gefühl komplett gewandelt. Kathmandu swingt!“ Diese Energie versucht Winterhalter in seiner Komposition einzufangen. Straßengeräusche aus Kathmandu, aufgenommen im Januar 2017, begleiten das Stück. Ein Nachklang zu Kathmandu ist der Titel Sya'u Kera: eine Verbeugung vor der nepalesischen Volksmusik, die man als willkommene Abwechslung in den mit Menschen und Tieren vollgestopften Bussen schätzen lernt.

Winterhalter fasziniert die Vielfalt der musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten. „Eine Komposition kann das Umsetzen und Entwickeln von musikalischen Konzepten sein, das Verarbeiten von Erinnerungen, die Verwandlung von Ideen und Träumen in Musik, ein politisches oder gesellschaftliches Statement und noch so vieles mehr. Ich nutze alle diese Möglichkeiten und verbinde sie mit allen musikalischen Einflüssen, die mir begegnen“. So entstand zum Beispiel Honest Hypocrisy, das erste Bigband-Stück, das der Komponist im Jahr 2010 schrieb. „Inhaltlich beschäftigte mich damals (und bis heute) das Phänomen, dass vor allem Politiker sich mit ihren Meinungen in teilweise kurzer Zeit um 180 Grad wenden können und dabei beide Standpunkte, ohne Eingestehens eines eigenen Fehlers, absolut überzeugend vertreten können. Diese Fähigkeit der ‚ehrlichen Heuchelei‘ fasziniert mich im negativen Sinne und das Stück darf durchaus als Plädoyer verstanden werden, für seine Überzeugung einzustehen, beziehungsweise nach Erkennen eines Fehlers diesen einzugestehen.“

Die sehr unterschiedlichen Musikstücke auf dieser CD verschmelzen durch die Arrangements zu einem überzeugenden Gesamtwerk, das einer langen Reise gleicht. Doch Jonas Winterhalter beherrscht nicht nur das kompositorische Handwerk: „Der andere sehr wichtige Teil ist die Erarbeitung der Stücke mit der Band. Die Philosophie nicht für Instrumente, sondern genau für die einzelnen Instrumentalisten zu schreiben, hat mich schon immer fasziniert. Mit allen meinen Bandmitgliedern verbindet mich eine gemeinsame Geschichte, und dies spielte schon während des Schreibens und dann noch mehr während der Proben, Konzerte und Aufnahmen eine sehr wichtige Rolle. Der Prozess beinhaltet es, sowohl einzelnen Musikern Passagen ‚auf den Leib zu schreiben‘, als auch Freiheiten zu geben und Änderungsvorschläge anzunehmen und umzusetzen.“

Der in Freiburg i. Br. geborenen Komponist und Bandleader erfüllte sich mit der Gründung seiner Bigband einen lang gehegten Traum. Nach der erfolgreichen Europatournee im Jahr 2015 – inklusive eines solistischen Gastauftritts des New Yorker Saxophonisten Mark Turner – veröffentlicht die Band mit ELEVEN THINGS TO SAY ihre erste Studioproduktion.

Jonas Winterhalter Big Band

Recorded by Philipp Heck at Bauer Studios Ludwigsburg

Jonas Winterhalter
Der Klang von Trompeten übte schon in meiner Kindheit eine große Faszination auf mich aus und so begann ich im Alter von 10 Jahren selbst dieses Instrument zu erlernen.Dank meiner Lehrer kam ich schon früh mit verschiedenen Musikstilen wie Klassik, Jazz- und Popularmusik in Kontakt. In dieser Zeit war ich Teil von verschiedenen Ensembles und über die Big Band des Gymnasiums kam ich zum ersten mal mit Jazz in einer größeren Formation in Kontakt. Sofort war ich davon fasziniert. Im Alter von fünfzehn Jahren wurde der amerikanische Trompeter Gary Barone mein Lehrer und bei ihm lernte ich in den folgenden Jahren viel Neues über Jazz und Improvisation. Zur gleichen Zeit wurde ich auch Mitglied der ‘Big Band der Jazz & Rockschule Freiburg’ unter der Leitung des Saxophonisten Tom Timmler und in den letzten Jahren meiner Schulzeit spielte ich zeitweise in bis zu 5 Big Bands im Raum Freiburg. Durch diese Förderung wuchs meine Begeisterung für den Jazz und so beschloss ich nach meinem Abitur dieses Hobby zu meinem Beruf zu machen. Im Jahr 2007 begann ich so mein Studium an der Hochschule für Musik, Abteilung Jazz, in Basel. Neben vielen anderen hochkarätigen Dozenten waren dort Matthieu Michel, Bert Joris (Swiss Jazzschool Bern) und Adrian Mears meine Hauptfachlehrer. Im Jahr 2010 schloss ich mein Bachelorstudium, mit einem Konzert meines eigenen Quartetts ab. In den Jahren 2008 und 2009 wurde ich jeweils für das “DKSJ All-Star-Projekt” ausgewählt und bekam so die Möglichkeit an 2 außergewöhnlichen Big Band Projekten und Tourneen unter der Leitung von Alexander von Schlippenbach (2008) und Guillermo Klein (2009) teilzunehmen. Diese Projekte, das Spielen in der Big Band der Hochschule, unter der Leitung von Matthieu Michel, und der Unterricht im Arrangieren bei Lars Lindvall, Guillermo Klein und Bert Joris weckten in mir schließlich den Wunsch auch eigene Big Band Stücke zu kreieren und auf die Bühne zu bringen. Seit meinem Master-Abschluss 2012, arbeite ich heute als freischaffender Künstler, Dirigent, Komponist und Instrumentalpädagoge. Heute bin ich Mitglied verschiedenster Bands wie der ‘Lars Lindvall Big Band’ der Band ‘Neighbourship’, dem ‘Sarah Chaksad Orchestra’, sowie dem Quintett des Bassisten Hagen Neye. Ich habe schon auf einigen CD-Produktionen mitgewirkt und meine Konzerttätigkeit führte mich, neben Deutschland und der Schweiz schon in viele verschiedene Länder, wie Frankreich, Luxemburg, Griechenland,Nepal und China. Als Komponist und Arrangeur habe ich schon für verschiedene Projekte und Formationen gearbeitet.Mein Fokus liegt derzeit auf meiner eigenen Big Band, mit der ich – nach Tourneen im Jahre 2013 und 2015- im Herbst diesen Jahres eine Studioproduktion verwirklichen werde.

Dieses Album enthält kein Booklet