Spezial Snack Emile Parisien with Julien Touéry
Album Info
Album Veröffentlichung:
2014
HRA-Veröffentlichung:
26.09.2014
Label: ACT Music
Genre: Jazz
Subgenre: Contemporary Jazz
Interpret: Emile Parisien with Julien Touéry, Ivan Gélugne & Sylvain Darrifourcq
Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)
- 1 Potofen 09:36
- 2 Haricot Guide 10:23
- 3 Mazout Damnation 12:02
- 4 Les Flics de la Police 08:01
- 5 Franois 06:36
Info zu Spezial Snack
Das Quartett besteht seit mittlerweile zehn Jahren, mit „Spezial Snack“ erscheint nun Emile Parisien’s Debüt als Leader auf ACT. Und das hat es in sich. Es sind nicht nur die Formen – seine ganze Musik ist ständig in Bewegung. Kaum meint man, hinter die Struktur, Melodie oder den Groove eines Stücks gekommen zu sein, belehren einen Parisien und seine Mitstreiter eines Besseren. Und irgendwie wird einem schnell klar, dass sie daran eine diebische Freude haben. Und ganz klar: Das Album ist eine Ensemblearbeit – Parisien nutzt die Qualitäten seiner bestens eingespielten Truppe, er ist einer, der seine Mitstreiter fordert, ihnen oft den Vortritt lässt, ein Interesse hat an wirklichen „Typen“, von denen jeder auch eine Komposition in seiner persönlichen Handschrift zu dem Album beisteuert.
Die französische Tageszeitung „Le Monde“ schrieb über den 1982 geborenen Saxofonisten „Emile Parisien ist die beste Neuigkeit des europäischen Jazz seit langem.“ und der englische „Guardian“ stellte schon 2012 fest: “Emile Parisien verdient eine größere Bühne”. Besonders in seiner Heimat Frankreich ist dieser Wunsch inzwischen wahr geworden – er gewann die beiden wichtigsten Jazzpreise des Landes, den „Prix Django Reinhard 2012“ und unlängst den „Victoires du Jazz 2014“ - jeweils als Künstler des Jahres. Spätestens seitdem wollen ALLE mit ihm spielen: Yaron Herman (zuletzt auf dem ACT Album „Alter Ego“), Jacky Terrasson, Daniel Humair, Michel Portal und schon lange zuvor sein langjähriger Freund und Wegbegleiter Vincent Peirani, mit dem er Anfang 2014 auf dem hinreißenden, vielgelobten Duoalbum „Belle Èpoque“ zu hören ist. Und in jeder dieser musikalischen Konstellationen scheint es, als hätte Parisien sein Leben lang nichts anderes gemacht, so intelligent und hochmusikalisch lässt er sich auf seine Partner ein.
Sein eigenes Quartett besteht seit mittlerweile zehn Jahren, mit „Spezial Snack“ (nein, kein Schreibfehler) erscheint nun Emile Parisien’s Debüt als Leader auf ACT. Und das hat es in sich. „Ich mag es gerne, wenn Formen explodieren.“ sagt er. Es sind nicht nur die Formen – seine ganze Musik ist ständig in Bewegung. Kaum meint man, hinter die Struktur, Melodie oder den Groove eines Stücks gekommen zu sein, belehren einen Parisien und seine Mitstreiter eines Besseren. Und irgendwie wird einem schnell klar, dass sie daran eine diebische Freude haben. Free Jazz ist es dennoch nicht, was man hier hört. Vielmehr das permanente Verschmelzen von Komposition und Improvisation und die grenzenlose Lust am Aufbauen und wieder Umschmeißen von Motiven, Stimmungen, Sounds, Rhythmen, Harmonien. Und ganz klar: Das Album ist eine Ensemblearbeit – Parisien nutzt die Qualitäten seiner bestens eingespielten Truppe, er ist einer, der seine Mitstreiter fordert, ihnen oft den Vortritt lässt, ein Interesse hat an wirklichen „Typen“, von denen jeder auch eine Komposition in seiner persönlichen Handschrift zu dem Album beisteuert.
Man kann sich dieser Musik vom Kopf her nähern. Dann hört man vier virtuose Musiker, allen voran Emile Parisien, dessen beeindruckender Variantenreichtum am Sopransaxofon seinesgleichen sucht. Man hört ungerade Taktarten, gebrochene Grooves, komplexe komponierte Anteile und ein beeindruckend sensibles Ensemblespiel, dass sich, wenn auch hörbar inspiriert von Freidenkern wie Wayne Shorter oder Ornette Coleman, mit wenig vergleichen lässt.
Man kann sich aber auch schlicht mitreißen und immer wieder überraschen lassen - vom Einfallsreichtum dieser Band, ihrem ganz eigenen Humor, ihrer Art, musikalische Geschichten zu erzählen und ihrer überschäumenden Kreativität, Verspieltheit und Experimentierfreude. Und einen Snack genießen, der es in sich hat: Bon appétit!
Emile Parisien, soprano, tenor saxophone
Julien Touéry, piano, prepared piano
Ivan Gélugne, bass
Sylvain Darrifourcq, drums, percussion, zither
Recorded at Studios La Buissonne by Gérard de Haro, assisted by Nicolas Baillard (April 2014)
Mixed by Sylvain Thevenard
Mastering by Klaus Scheuermann
Emile Parisien
Vital, neugierig und progressiv setzt die französische Szene wichtige Wegmarken für die Entwicklung des zeitgenössischen europäischen Jazz. Trotz aller Offenheit gegenüber Musikkulturen, Genres und Strömungen hat sie aber nie die Bodenhaftung verloren. Fortschritt auf den Füßen der eigenen Tradition charakterisiert Frankreichs Jazz und der Saxofonist Emile Parisien ist einer seiner Protagonisten: Ein Jazzvisionär, der mit einem Bein in der Vergangenheit steht und den Blick weit nach vorne richtet. Das macht ihn zur „besten Neuigkeit des europäischen Jazz seit langem“ (Le Monde), dem „ungeteilte Aufmerksamkeit“ (Norddeutscher Rundfunk) geschenkt werden sollte.
Parisiens musikalische Koordinaten sind weit abgesteckt, von der folkloristischen Tradition seiner Heimat führen sie über die Kompositionsstrategien der neuen Musik zur melodischen und harmonischen Abstraktion des freien Jazz. Die besondere Qualität dieses weiten musikalischen Feldes liegt in der Selbstverständlichkeit, mit der es ausgelotet wird. Nichts wirkt bei Parisien kalkuliert oder gezwungen. Stattdessen fließen in seine Musik ganz unangestrengt, leichthändig und ohne konzeptionelle Absicherung die Genremerkmale ineinander. Das Ergebnis klingt furios und ist ein großer Hörspaß in vielen Facetten: von provokativ-anarchisch bis mitreißend-swingend.
Wer den quirligen Franzosen jemals live auf der Bühne erlebt hat, weiß, dass er den Jazz mit Leib und Seele lebt. Authentizität und Ehrlichkeit schwingen in jedem Ton mit. Auszeichnungen ließen nicht lange auf sich warten: Parisien wurde jeweils als Künstler des Jahres mit den beiden wichtigsten Jazzpreisen Frankreichs, den „Prix Django Reinhard 2012“ und den „Victoires du Jazz 2014“ ausgezeichnet. In Deutschland erhielt er den ECHO Jazz 2015 in der Kategorie „Bestes internationales Ensemble“, für das mitreißende Duo mit seinem musikalischen Alter Ego und engem Freund, dem Akkordeonisten Vincent Peirani.
Booklet für Spezial Snack