Boleros & Fandangos (Eine europäische Erfolgsgeschichte) Helmut C. Jacobs

Album Info

Album Veröffentlichung:
2015

HRA-Veröffentlichung:
27.05.2015

Label: Es-Dur

Genre: Classical

Subgenre: Chamber Music

Interpret: Helmut C. Jacobs

Komponist: Pratsch, Dugazon, Anonymus, Soler, Lawrence Welk, Hernandez, Dugazon

Das Album enthält Albumcover

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  • 1 Fandango pour le Clavecin ou Pianoforte, Op. 2 09:47
  • 2 Bolero 02:07
  • 3 Fandango intermediado de la Rondeña. Para Forte Piano. 02:18
  • 4 Fandango 12:45
  • 5 Bolero del Sorongo. Bayle Gitano 02:05
  • 6 Bolero de la Cachucha 02:15
  • 7 Fandango with Variations. Adagio 03:27
  • 8 Bolero; Allegretto 02:42
  • 9 Bolero. Andante 01:34
  • 10 Bolero. Allegretto 01:46
  • 11 Fandango 01:48
  • 12 A Favorite Fandango 02:52
  • 13 Fandango trascrito para Piano 01:47
  • 14 Fandango. Andante 01:53
  • 15 Fandango con diferencias 04:26
  • 16 El Fandango. Allegro 01:58
  • 17 Fandango de Cádiz 01:19
  • Total Runtime 56:49

Info zu Boleros & Fandangos (Eine europäische Erfolgsgeschichte)

„Am meisten bezauberte mich der großartige Anblick, als gegen Ende des Balls nach allgemeinem Händeklatschen zum Klang des Orchesters ein Paartanz begann, wie ich noch nie einen tolleren und interessanteren gesehen hatte. Es war ein Fandango, von dem ich eine Vorstellung zu haben glaubte; doch ich täuschte mich sehr. Ich hatte ihn nur in Italien und Frankreich auf dem Theater gesehen, wo die Tänzer nicht im entferntesten die Bewegungen der Spanier nachahmen, die diesen Tanz wirklich verführerisch machten. (…) Mir schien, als könne eine Frau, wenn sie mit einem Mann den Fandango hatte, ihm nichts mehr verweigern.“ – Giacomo Casanova (1725-1798) aus „Histoire de ma vie“

Spanische Rhythmen, Leidenschaft, Tanz…! Die Vorläufer des Flamencos, der Fandango und der Bolero, sorgten schon in der Zeit zwischen 1750 und 1815 für reichlich Aufruhr.

Den Akkordeonisten und Romanisten Helmut C. Jacobs ließen nach der ersten CD Fandangos von 2011 die Melodien und Rhythmen der Fandangos nicht mehr los. Er forschte weiter und fand noch weitere Werke, die bezeugen, dass beide Tänze sowohl in oft einfacheren Fassungen als auch in der Kunstmusik in ganz Europa Einzug gehalten hatten. Besonders wenn man Antonio Solers höchst virtuosen Fandango hört, kann man verstehen, wie Casanova zu seinen Eindrücken kam, die man schon damals von der Trance beim Tanzen dieser immer wiederkehrenden Melodien und Rhythmen haben konnte. Beide Tänze haben eine wunderbare Sog-Wirkung – wie eine kunstvoll improvisierte Technomusik des 18. Jahrhunderts. Die eingespielten Boleros sind repräsentativ für das 18. Jahrhundert, und es ist überraschend, wie wenig Gemeinsamkeiten sie mit dem berühmten Bolero von Maurice Ravel haben, dessen Bolero-Rhythmus in den frühen spanischen Boleros offensichtlich nicht vorhanden war.

Außer den Fandangos von Antonio Soler und Johann Gottfried Pratsch sind alle übrigen Werke Ersteinspielungen. Bezogen auf ihre Realisierung auf dem Akkordeon sind dies aber auch die beiden erstgenannten Fandangos. Alle Stücke werden originalgetreu (ohne Veränderung der Tonhöhen und ihrer Struktur) auf einem zweimanualigen Einzeltonakkordeon mit chromatischen Knopftastaturen realisiert, auf dem auch das linke Manual mit fünf Fingern gespielt werden kann. In dem umfangreichen Booklet wird die europäische Erfolgsgeschichte des Boleros und Fandangos ausführlich und mit weiteren unterhaltsamen Zitaten beleuchtet.

Helmut C. Jacobs, Akkordeon

Aufnahme in 2011 Kolloseum Lübeck und 2014 St. Petrus Hamburg
Eberhard Schnellen, Tonmeister
Schnitt und Mastering bei Eberhard Schnellen, Karola Parry


Helmut C. Jacobs
wurde 1957 in Bonn geboren. Erster Akkordeonunterricht mit zehn Jahren, zunächst bei verschiedenen Lehrern. Solistische Ausbildung bei Guido Wagner. Preisträger bei nationalen und internationalen Wettbewerben. Für ihn sind zahlreiche Solo- und Kammermusikwerke komponiert worden (u.a. von Jürg Baur, Claes J. Biehl, Herbert Callhoff, David P. Graham, Christoph J. Keller, Giselher Klebe, Martin Christoph Redel).

Helmut C. Jacobs befasst sich außer mit der zeitgenössischen Akkordeonmusik auch mit der heute weitgehend vergessenen Literatur für Instrumente wie die englische Concertina oder das Harmonium, die wie das Akkordeon die durchschlagende Zunge als Tonerzeugungsprinzip besitzen.

Seit 1997 ist Helmut C. Jacobs Professor für Romanische Philologie/Literaturwissenschaft an der Universität Duisburg-Essen.

Mehrere CD-Produktionen: 1988 Recital mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart, Joseph Haydn, Max Reger, Sigfrid Karg-Elert, Jürg Baur und Hans Brehme. – 1989 Sigfrid Karg-Elert. Compositions for harmonium. – 1994 zusammen mit Hermann-Josef Tillmann (Schlagzeug) als Duo Duellante Einspielung von Giselher Klebes Der Schrei für Akkordeon und Schlagzeug auf der von der Akademie der Künste in Berlin herausgegebenen CD Giselher Klebe. Warum hat die Sonne einen Aschenrand. – 2006 Giulio Regondi (1823-1872). Souvenir d’amitié. Compositions for concertina and baritone concertina. – 2008 Torbjörn Iwan Lundquist: Works for accordion. – 2009 David P. Graham: Works for accordion, guitar, percussion and voice – 2010 Wolfgang Jacobi: Divertissement. Works for accordion.

Aktuelle Buchpublikationen: Der Schlaf der Vernunft. Goyas ,Capricho 43‘ in Bildkunst, Literatur und Musik (Basel: Schwabe 2006). – Der Komponist und Pianist Hans Brehme (1904-1957). Biographische Aspekte und die Werke für Akkordeon solo im Spannungsfeld von Tradition und Innovation (Bochum: Augemus Musikverlag 2007). – Giuseppe Parini (1729-1799) in Vergangenheit und Gegenwart. Die Rezeption eines italienischen Dichters in Spanien (Würzburg: Königshausen & Neumann 2009).

Dieses Album enthält kein Booklet

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