Rohan de Saram & Junko Yamamoto


Biographie Rohan de Saram & Junko Yamamoto

Rohan de Saram & Junko Yamamoto
Rohan de Saram
wurde in Sheffield geboren als Sohn von Einwanderern aus Sri Lanka. Gleichwohl sein Name in jüngerer Vergangenheit vor allem mit herausragender Interpretation zeitgenössischer Musik verbunden wird, wurde er als Teenager und in seinen Zwanzigern und Dreißigern zunächst als klassischer Künstler bekannt.

Rohan deSaramNachdem er bereits im Alter von elf Jahren sein Cello-Studium bei Gaspar Cassado in Italien begonnen hatte, wurde ihm, erst 17jährig, der begehrte Suggia-Preis verliehen, der ihm gestattete, in der Folge in England bei Sir John Barbirolli und in Puerto Rico bei Pablo Casals zu studieren. „Nur wenige seiner Generation verfügen über solche Begabungen“, sagte Casals später über ihn, und der Dirigent und Pianist Dmitri Mitropoulos sprach von ihm als „ein seltenes Genie, ein geborener Musiker, ein staunenswerter junger Cellist“. Auf Einladung von Mitropoulos debütierte der 21Jährige in der Carnegie Hall zusammen mit dem New York Philharmonic Orchestra unter Stanislaw Skrowaczewski mit Khatchaturians Cello-Konzert.

1977 trat Rohan de Saram dem Arditti-Quartett bei, das sich auf die Musik des 20. Jahrhunderts spezialisiert hatte. Während der 28 Jahre seiner Mitgliedschaft erlebte das Arditti-Quartett eine beispiellose Karriere, die es unter höchstem Beifall von Publikum und Presse zu nahezu allen bedeutenden Festivals der Welt führte; mehrere hundert Streichquartette wurden ihm im Laufe seines Schaffens zugeeignet. Eine rege weltweite Zusammenarbeit verband das Quartett mit praktisch allen großen Rundfunkanstalten, dazu wurde es von verschiedenen Fernsehprogrammen portraitiert, etwa in „The South Bank Show“, wo es die Welturaufführung von Benjamin Brittens Quartettino bestritt, oder in der Sendung „Musik unserer Zeit“ des BBC-Fernsehens. Sprichwörtlich jede Aufnahme innerhalb der umfangreichen Diskographie des Arditti-Quartetts wurde preisgekrönt, so etwa, teils mehrfach, mit dem Deutschen Schallplatten-Preis, dem Grand Prix du Disque, dem Gramophone Award oder dem Ehrentitel „Schallplatte des Jahrzehnts“. Für seine herausragenden Verdienste um die Verbreitung der Musik unserer Zeit wurden dem Arditti-Quartett unter anderem der „Coup de Cœur“ der Académie Charles Cros verliehen sowie, für sein musikalisches Lebenswerk, der prestigeträchtige Ernst-von-Siemens-Musikpreis; einige der Einspielungen des Ensembles wurden von der BBC in ihre Zeitkapseln aufgenommen.

2004 wurde Rohan de Saram durch die University of Peradeniya, Sri Lanka, der Titel eines Litterarum doctor honoris causa verliehen. Ein Jahr darauf wurde er mit dem Deshamaniya ausgezeichnet, einer der höchsten Ehrungen Sri Lankas, überreicht durch den Präsidenten des Landes.

Im November 2005 nahm Rohan de Saram seinen Abschied vom Arditti-Quartett, um seine eigene künstlerische Vision zu verfolgen. Heute führt er gemeinsam mit Künstlern, Freunden und Komponisten unterschiedlichsten musikalischen Hintergrunds Musik aus diversen musikgeschichtlichen Perioden und Teilen der Welt zusammen: sowohl östliche als auch westliche, klassische und zeitgenössische, komponierte Musik und Improvisationen.

Als Solist ist Rohan de Saram, von der Presse gefeiert als „Cello-Phänomen, einer der größten Cellisten unserer Zeit“ (Kölnische Rundschau), mit den bedeutendsten Orchestern Europas, der USA, Kanadas, Australiens und der ehemaligen Sowjetunion aufgetreten; er arbeitete dabei zusammen sowohl mit Dirigenten wie Sir John Barbirolli, Adrian Boult, Zubin Mehta, Seiji Ozawa oder William Steinberg als auch mit verschiedenen Komponisten, die ihre eigenen Werke dirigierten, wie etwa Luciano Berio. Auf die UK-Uraufführung von Berios Il Ritorno degli Snovidenia für Violoncello und Orchester hin schrieb dieser für ihn seine letzte Sequenza Nr. XIV für Violoncello solo, der, als Hommage an Rohan de Saram, in weiten Abschnitten die Rhythmen der Kandyan Trommel Sri Lankas zugrundeliegen, eines Instruments, das Rohan de Saram selbst seit seiner Kindheit in Sri Lanka gespielt hat. Eine persönliche Zusammenarbeit verbindet Rohan de Saram ebenfalls mit Kodaly, Shostakovich, Poulenc und Walton, ferner, in jüngerer Vergangenheit, mit zahlreichen der führenden zeitgenössischen Komponisten wie unter anderem Pousseur oder Xenakis, die teils ihm ihre Werke gewidmet haben. Diverse Einspielungen dokumentieren diese Kooperationen.

Seit seiner Rückkehr zum Solistendasein nach den Jahren mit den Ardittis hat Rohan de Saram im Zuge seiner Auseinandersetzung mit neuen Methoden, neuen Komponisten und neuen Musikkulturen eine beträchtliche Vergrößerung des Cello-Repertoires angeregt. Beständig hat er einen wahren Strom neuer Kompositionen aufgeführt, die eigens für ihn in zum Teil neuen instrumentalen Kombinationen geschrieben wurden. Neben seiner weltweiten Konzerttätigkeit, zuletzt insbesondere in den USA gemeinsam mit Movses Pogossian und Kim Kashkashian oder in Japan, wo er unter anderem 2007 die Ehre hatte, für Kaiserin Michiko von Japan zu musizieren, ist Rohan de Saram dem Aberdeen Sound Festival eng verbunden, als dessen Gründungspatron er zusammen mit Dame Evelyn Glennie und James MacMillan fungiert. Als Juror ist er regelmäßig zu internationalen Wettbewerben gebeten wie dem Cello-Wettbewerb für Neue Musik Stuttgart oder dem ARD-Musikwettbewerb.

Bemerkenswert ist, wie sehr das klassische Repertoire in Konzertprogrammen mit neuen zeitgenössischen Stücken harmoniert; insbesondere Bach wird in diesem Zusammenhang eine herausragende Rolle zuteil. Der immer wieder geäußerte Wunsch, Rohan de Saram mit Kodalys Solosonate, Berios Sequenza XIV und Xenakis‘ Kottos zu hören, hat diese Werke zu Klassikern in seinem eigenen Repertoire gemacht und zugleich für andere Cellisten den Weg bereitet, ihm nachzufolgen.



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