Heinz Holliger & WDR Sinfonieorchester Köln


Biographie Heinz Holliger & WDR Sinfonieorchester Köln


Heinz Holliger
gehört zu den vielseitigsten und außergewöhnlichsten Musikerpersönlichkeiten unserer Zeit. Geboren in Langenthal, studierte er in Bern, Paris und Basel Oboe (bei Emile Cassagnaud und Pierre Pierlot), Klavier (bei Sava Savoff und Yvonne Lefébure) und Komposition (bei Sándor Veress und Pierre Boulez).

Nach ersten Preisen bei den internationalen Wettbewerben von Genf und München begann für ihn eine unvergleichliche Karriere als Oboist. Einige der bedeutendsten Komponisten der Gegenwart widmeten ihm ihre Werke. Zugleich erweiterte er Spieltechnik und Ausdrucksmöglichkeiten seines Instruments und setzte sich auch für wenig bekannte und einseitig interpretierte Komponisten ein.

Als Dirigent arbeitet Heinz Holliger seit vielen Jahren mit weltweit führenden Orchestern und Ensembles zusammen. Seine Aufnahmen wurden vielfach mit Preisen u.a. Diapason d’Or, Midem Classical Award, Edison-Award, Grand Prix du Disque, mehrere Deutsche Schallplattenpreise ausgezeichnet.

Heinz Holliger ist einer der gefragtesten Komponisten von heute, dessen Werke exklusiv von Schott Musik International verlegt werden. Sein kompositorisches Schaffen umfasst alle Gattungen, von Bühnenwerken über Orchester-, Solo- und Kammermusikwerke bis hin zu zahlreichen Vokalstücken. Nahezu alle Kompositionen sind Zeugnis einer unermüdlichen Suche nach den Grenzen von Klang und Sprache. Seiner Musik geht vielfach eine intensive Auseinandersetzung mit Künstlerbeziehungsweise Dichterbiographien und lyrischen Texten voraus. Immer wieder fesseln ihn Künstler*innen am Rande der Gesellschaft oder an der Grenze des Lebens. An dieser Stelle ist der Scardanelli-Zyklus (1975-85) hervorzuheben, worin Holliger die letzten Gedichte Friedrich Hölderlins für unterschiedliche Besetzungen in einem Zyklus von 21⁄2 Stunden Dauer verarbeitet. Für dieses Werk erhielt der Komponist 1995 den Premio Abbiati der Biennale di Venezia. Im Werkstattkonzert am 5. Mai ist hieraus das Ostinato funebre zu erleben. Für die Bühne schuf Holliger die Oper Schneewittchen nach Robert Walser, die 1998 im Zürcher Opernhaus uraufgeführt wurde. Die ECM-Einspielung von Schneewittchen erhielt 2002 einen Grammy Award. Die Beschäftigung mit Texten von Samuel Beckett führte zur Komposition drei weiterer kurzer Bühnenwerke: Come and go (1976/77), Not I (1978-80) und What Where (1988).

Auch Holligers Konzertstücke beziehen sich häufig konkret auf Biographien oder auf literarische Vorlagen. Seit seiner Kindheit fasziniert ihn die Musik Claude Debussys, so erklingt im Sinfoniekonzert seine Auseinandersetzung mit Liedern des französischen Komponisten: die Trois Poèmes de Stéphane Mallarmé.

Zahlreiche kammermusikalische Werke, darunter Quintett für Klavier und vier Bläser (1989), zwei Streichquartette sowie Solostücke für beinahe jedes Instrument komplettieren sein Œuvre.

Heinz Holliger wurde vielfach mit Preisen und Auszeichnungen bedacht, stellvertretend seien genannt: der Komponistenpreis des Schweizerischen Tonkünstlervereins, der Frankfurter Musikpreis 1988, der Ernst von Siemens Musikpreis 1991, der Prix de Composition Musicale de la Fondation Prince Pierre de Monaco 1994, der Zürcher Festspielpreis 2007, der Rheingau Musikpreis 2008 und der Robert-Schumann-Preis der Stadt Zwickau 2017. Durch Projekte wie das von ihm mitbegründete Basler Musikforum und Kooperationen mit der Jungen Deutschen Philharmonie und dem Ensemble Modern engagiert sich Holliger in besonderer Weise für die Verbreitung Neuer Musik.



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