Schumann Quartett & Hinrich Alpers
Biographie Schumann Quartett & Hinrich Alpers
Hinrich Alpers
Mit fesselndem, doch niemals vordergründigem Klavierspiel bestätigt der vielfach preisgekrönte Pianist Hinrich Alpers stets die Einschätzung des New Yorker Kritikers nach seinem Debut in der New Yorker Carnegie Hall.
Hinrich Alpers war als Solist und Kammermusiker zu Gast in der Berliner Philharmonie, der Suntory Hall Tokyo, im Münchener Gasteig, beim Beethovenfest Bonn und dem Klavier-Festival Ruhr. Unter zahlreichen Preisen und Auszeichnungen sind der 1. Preis des 3rd International Telekom Beethoven Competition Bonn und der 2. Preis des Honens International Piano Competition in Calgary (Kanada) die wohl bedeutendsten.
Sein Repertoire umfaßt das gesamte Klavierwerk von Ludwig van Beethoven, Robert Schumann, Johannes Brahms und Maurice Ravel (letzteres liegt als Gesamteinspielung beim Label honens vor) sowie sämtliche Klavierkonzerte von Sergej Rachmaninoff. Doch gilt sein besonderes Interesse auch Werken, die eher ein Nischendasein im Repertoire führen. So beschäftigte er sich intensiv mit der Zweiten Wiener Schule (Schönberg, Berg, Webern), lernte anläßlich des 100. Geburtstages des Komponisten die monumentalen „Sonatas and Interludes“ für präpariertes Klavier von John Cage auswendig und bringt regelmäßig Werke zur Uraufführung.
Zum Beethoven-Jubiläumsjahr 2020 erschien als 6-CD-Box bei SONY Classical seine der Einspielung der neun Symphonien Ludwig van Beethovens in den Klaviertranskriptionen Franz Liszts unter Mitwirkung des RIAS-Kammerchores und den Solisten Christina Landshamer, Daniela Denschlag, André Khamasmie und Hanno Müller-Brachmann. Schon sein voriges langjähriges Herzensprojekt wurde 2017 bei der SONY Wirklichkeit und 2018 mit einem der ersten “OPUS Klassik” Preise (als Nachfolger des “ECHO Klassik”) ausgezeichnet: eine Gesamteinspielung der Lieder und Kammermusik des im Ersten Weltkrieg jung verstorbenen Rudi Stephan, gemeinsam mit befreundeten Kammermusikpartnern wie dem Kuss Quartett, Hanno Müller-Brachmann und Nabil Shehata. Im Jahr 2021 erschien anläßlich des 100. Todestages Engelbert Humperdincks eine Einspielung von Liedern und Kammermusik des Komponisten bei der Detuschen Grammophon, für die Hinrich Alpers auch die künstlerische Konzeption übernommen hat.
2010 gründete er in seiner Heimatstadt Uelzen die „Summer Academy of Music“, ein Festival aus Meisterkursen und Konzerten, welches jährlich 50 junge Musikerinnen und Musiker aus aller Welt mit herausragenden Pädagogen, Kammermusikpartnern und -orchestern zusammenbringt und seit Gründung der „Winter Academy of Music“ ganzjährig aktiv ist. Darüberhinaus ist er Künstlerischer Berater des Ottawa Chamber Music Festival.
Hinrich Alpers studierte in Hannover und New York bei Bernd Goetzke und Jerome Lowenthal. Er unterrichtete in Hannover, Berlin und Lübeck und ist seit 2021 Professor für Klavier an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden. Er ist Steinway Künstler und begeistert sich neben Musik zwischen Renaissance und Jazz für Kochkunst und Naturwissenschaften.
Das Schumann Quartett
ist dort angekommen, wo alles möglich ist, weil man auf Sicherheiten verzichtet. Das schließt auch das Publikum mit ein, das sich Abend für Abend auf alles gefasst machen muss: „So wirklich entwickelt sich ein Werk nur live“, sagen sie, „das ist ‚the real thing’, weil wir vorher selbst nie wissen, was passiert. Spätestens auf der Bühne fällt jede Imitation weg, man wird automatisch ehrlich zu sich selbst. Dann kann man in der Musik eine Verbindung mit dem Publikum herstellen, kommunizieren.“ Die Live-Situation wird in naher Zukunft noch weiter aufgeladen: Albrecht Mayer, Menahem Pressler, Kit Armstrong, Anna Vinnitskaya und Anna Lucia Richter zählen zu den aktuellen Partnern der Vier.
Ein besonderes Highlight der Saison 21/22 stellen die vier Konzerte in der Wigmore Hall in London dar, in der das Quartett diese Saison Quartet in Residence ist. Des Weiteren wird das Quartett nach einer Zwangspause wieder in den USA auf Tour gehen. Zu Gast sein wird es bei der Streichquartett Biennale Amsterdam, dem Schleswig Holstein Musik Festival und dem MDR Musiksommer, sowie in Berlin, Schwetzingen, Frankfurt, Köln und Dortmund. Außerdem wird das Quartett zusammen mit der Mezzosopranistin Anna-Lucia Richter zwei besondere Programme in Madrid und Bilbao darbieten können.
Ihr Album „Intermezzo“ (2018 | Mendelssohn Bartholdy, Schumann und Reimann mit Anna-Lucia Richter) erfreut sich national und international bester Resonanz, und erhielt den Opus Klassik in der Kategorie Kammermusikeinspielung 2019. Somit wird es als würdiger Nachfolger ihres preisgekrönten „Landscapes“ Albums gefeiert, in dem sie den eigenen Wurzeln nachspürten und Werke von Haydn, Bartók, Takemitsu und Pärt kombinierten. Letzteres wurde unter anderem mit 5 Diapasons sowie dem Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik 2017 ausgezeichnet und war Editor’s choice beim BBC Music Magazine. Für ihr vorhergehendes Album mit Werken von Mozart, Ives und Verdi wurde dem Schumann Quartett bereits als BEST NEWCOMER 2016 der BBC Music Magazine Award in London verliehen. Im Jahr 2020 hat das Quartett seine Diskographie mit „Fragment“ und seiner Auseinandersetzung mit einem der Meister des Streichquartetts erweitert: Franz Schubert.
Seit ihrer frühesten Kindheit spielen die drei Brüder Mark, Erik und Ken Schumann zusammen – mittlerweile vervollständigt Veit Hertenstein als Bratschist das Quartett. Die Vier genießen die nonverbale Kommunikation. Unterschiedliche Persönlichkeiten treten deutlicher hervor, gleichzeitig entsteht in jedem musikalischen Werk ein gemeinsamer Raum, findet eine geistige Metamorphose statt. Vielleicht sind diese Offenheit und Neugierde die entscheidenden Einflüsse von Lehrern wie Eberhard Feltz, dem Alban Berg Quartett oder Partnern wie Menahem Pressler.
Auszeichnungen, Veröffentlichungen – gerne werden Stufen konstruiert um herzuleiten, warum viele das Schumann Quartett heute zu den besten überhaupt zählen. Die Vier fassen solche Daten eher als Begegnungen auf, als Bestätigung für ihren Weg. Sie empfinden die musikalische Entwicklung der letzten zwei Jahre als Quantensprung. „Wir haben Lust darauf, es bis zum Äußersten zu treiben, zu probieren, wie die Spannung und unsere gemeinsame Spontaneität trägt", sagt Ken Schumann. Versuche, ihnen einen Klang, eine Position, eine Spielweise zuzuordnen, hebeln sie charmant aus, lassen allein die Konzerte für sich sprechen. Und Kritiker geben ihnen recht: „Feuer und Energie. Das Schumann Quartett spielt umwerfend gut [...] zweifellos eine der allerbesten Formationen der jetzigen Quartettblüte, [...] blitzende Virtuosität und Überraschungsbereitschaft“ (Harald Eggebrecht in der SZ).
Zitate aus einem Gespräch mit den Redakteuren des Online-Klassikmagazins VAN (van-magazin.de).