Bayerisches Staatsorchestra & Zubin Metha


Biographie Bayerisches Staatsorchestra & Zubin Metha

Bayerisches Staatsorchestra & Zubin Metha
Zubin Mehta
wurde in 1936 Bombay geboren und erhielt von seinem Vater Mehli Mehta, dem Gründer des Bombay Symphony Orchestra, seine erste musikalische Ausbildung. Nach zwei Semestern Medizinstudium konzentrierte er sich ganz auf die Musik und absolvierte an der Wiener Musikakademie bei Hans Swarowsky eine Dirigentenausbildung. Er gewann den Internationalen Dirigentenwettbewerb von Liverpool und war Preisträger beim Koussevitzky-Wettbewerb in Tanglewood. Als Mittzwanziger hatte er bereits die Wiener und die Berliner Philharmoniker dirigiert; beiden Orchestern ist er bis heute verbunden.

Zubin Mehta war Music Director des Montreal Symphony Orchestra (1961-1967) und des Los Angeles Philharmonic Orchestra (1962-1978). 1969 wurde er außerdem musikalischer Berater des Israel Philharmonic Orchestra, wo man ihn 1977 zum Chefdirigenten und 1981 zum Music Director auf Lebenszeit ernannte. Mit diesem außerordentlichen Ensemble hat Zubin Mehta annähernd 2000 Konzerte auf fünf Kontinenten gegeben. 1978 wurde er Music Director des New York Philharmonic Orchestra; seine Ära dort dauerte dreizehn Jahre und war damit die längste in der Geschichte dieses Orchesters. Seit 1985 ist er Chefdirigent des Maggio Musicale in Florenz.

1964 gab Zubin Mehta sein Debüt als Operndirigent in Montreal mit Tosca; seitdem stand er am Pult der Metropolitan Opera New York, der Wiener Staatsoper, der Bayerischen Staatsoper, des Londoner Royal Opera House, Covent Garden, der Mailänder Scala, der Opernhäuser in Montreal, Chicago und Florenz sowie bei den Salzburger Festspielen.

Die Liste von Zubin Mehtas Ehrungen und Auszeichnungen ist lang; u.a. trägt er den "Nikisch-Ring", seit 1987 auch den Ehrenring der Wiener Philharmoniker. Er ist Ehrenbürger von Florenz und Tel Aviv. 1997 wurde er zum Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper ernannt. 1999 erhielt Zubin Mehta aus den Händen von Lea Rabin den neugeschaffenen Preis für Frieden und Toleranz der Vereinten Nationen. Im April 2001 wurde er von Staatspräsident Jacques Chirac in die französische Ehrenlegion aufgenommen und von den Wiener Philharmonikern zum Ehrenmitglied ernannt. Zu Beginn des Jahres 2004 wurde Zubin Mehta erster Ehrendirigent der Münchner Philharmoniker. 2005 erhielt er den Bayerischen Verdienstorden.

Seit September 1998 ist Zubin Mehta Bayerischer Generalmusikdirektor und damit musikalischer Leiter der Bayerischen Staatsoper München und des Bayerischen Staatsorchesters. Außer zahlreichen Neuproduktionen, Repertoirevorstellungen und Konzerten führte er 2001 die Bayerische Staatsoper zu einem begeistert aufgenommenen Gastspiel nach Japan, dem eine Einladung für 2005 folgte. Im September 2004 unternahm er mit dem Bayerischen Staatsorchester bereits die zweite gefeierte Europatournee in seiner Amtszeit.

Marjana Lipovsek
Geboren in Ljubljana/Slowenien; studierte an der Musikhochschule in Graz Klavier, Musikpädagogik und Gesang. Von dort wurde sie direkt an die Wiener Staatsoper verpflichtet. Heute ist die Künstlerin an allen großen Opernhäusern wie Wien, Mailand, Berlin, London, Zürich, Chicago, Paris und bei den Festivals in Salzburg, Bregenz, Florenz zu hören mit den großen Mezzosopranpartien des deutschen, italienischen, französischen und russischen Repertoires.

Ihr Konzertrepertoire reicht von Bach bis zur Moderne; mit besonderer Liebe widmet sie sich dem Liedgesang.

Marjana Lipovsek ist Bayerische und Österreichische Kammersängerin.

Markus Wolf
1962 in Wien geboren, ist seit 1989 Erster Konzertmeister an der Bayerischen Staatsoper München. Zuvor hatte er die gleiche Position bei den Wiener Symphonikern inne. Wolf studierte an der Wiener Musikhochschule bei Günter Pichler, an der er 1983, im Anschluss an die mit einstimmiger Auszeichnung abgelegte Diplomprüfung, für sechs Jahre dessen Assistenz übernahm. Es folgten weitere Studien bei Max Rostal, Nathan Milstein, Oskar Shumsky und Sandor Vegh.

Markus Wolf, der sich auch als Preisträger verschiedener Wettbewerbe einen Namen gemacht hat, widmet sich seit seiner Kindheit intensiv der Kammermusik. So musizierte er, zunächst als Geiger, später dann als Bratschist, von 1971 bis 1982 mit seinen Brüdern im "Wolf Trio". Als Bratschist wurde er auch vom "Alban Berg Quartett" eingeladen, gemeinsam die Streichquintette von Mozart aufzuführen und für EMI einzuspielen.

Als Solist und Kammermusiker konzertierte er u. a. mit Wolfgang Sawallisch, Sir Colin Davis, Zubin Mehta, Marcello Viotti, Peter Schneider, Kent Nagano, Jan Märkl und Ivor Bolton. 1981 gründete er das "Beethoven Trio Wien", mit dem er regelmäßig in ganz Europa, Japan, Kanada und in den USA konzertiert. Mit diesem Ensemble sind bereits elf CDs erschienen, u. a. das Klaviertriowerk von Mozart, Schubert, Mendelssohn, Tschaikowsky, Smetana, Korngold, sowie Beethovens Tripelkonzert mit dem Wiener Kammerorchester und Philippe Entremont.

Ab 1992 spielt Wolf im Horntrio mit Ab Koster und Nikolaus Lahusen († 2005). 1999 gründete er zusammen mit Johannes Dengler und Julian Riem das "Münchner Horntrio", dessen Album mit Trios von Brahms, Ligeti und Koechlin mit dem ECHO Klassik Preis 2012 ausgezeichnet wurde.

Weitere CD-Einspielungen sind das Violinkonzert von Mendelssohn (triptychon) und die 1. Kammersymphonie von Schönberg unter der Leitung von Zubin Mehta.

Der Künstler gibt Meisterkurse in Deutschland und Japan und übte von 1997 bis 2002 eine intensive Gastkonzertmeistertätigkeit beim London Symphony Orchestra aus.

Seit 2000 unterrichtet er am Münchner Richard-Strauss-Konservatorium und seit 2005 als Nachfolger von Denes Szigmondy an der Musikhochschule Augsburg. Mit der Integration des Richard-Strauss-Konservatoriums in die Hochschule ist er seit dem Studienjahr 2008/09 Dozent an der Hochschule für Musik und Theater München. 2012 wurde Markus Wolf zum Honorarprofessor ernannt.

In Würdigung seiner Verdienste um die Bayerische Staatsoper wurde ihm 2000 der Titel "Bayerischer Kammervirtuose" verliehen.

Markus Wolf spielt auf der "Vollrath-Stradivarius" von 1722, eine Leihgabe der Bayerischen Landesbank.

Das Bayerische Staatsorchester
ist aus dem ältesten Orchester Deutschlands hervorgegangen. Seine Keimzellen lassen sich bis in das Jahr 1523 zurückverfolgen, als der Komponist Ludwig Senfl die Leitung über die Münchner Kantorei übernahm. Der erste berühmte Leiter der Münchner Hofmusik und damit der Hofkapelle war der Komponist Orlando di Lasso, der 1563 offiziell während der Regierungszeit Herzog Albrechts V. angestellt wurde. 1594 gründete der Herzog ein Studienseminar mit Freistatt für begabte Söhne aus unbemittelten Bauern- und Bürgerfamilien, um den Nachwuchs für die Hofkapelle zu sichern. Nach dem Tode Lassos 1594 übernahm der bisherige Unterkapellmeister Johannes de Fossa die Leitung der Hofkapelle.

Nachdem über 100 Jahre lang das Repertoire des Orchesters von Kirchenmusik geprägt worden war, fand 1653 in der Residenz mit Maccionis L'Arpa festante die erste Opernaufführung in München statt. Der Komponist Agostino Steffani machte sich in den 80er Jahren des 17. Jahrhunderts um zahlreiche Aufführungen von italienischen Opern verdient.

Erst 1762 wird der Begriff Orchester eingeführt. Durch zahlreiche Opernaufführungen an festgesetzten Tagen begann Mitte der 70er Jahre des 18. Jahrhunderts erstmals ein regelmäßiger Operndienst des Hoforchesters, geleitet von Andrea Bernasconi. 1778 trat der Mannheimer Kurfürst Karl Theodor sein Regierungserbe in München an. Er brachte 33 Musiker des Mannheimer Hofmusikstabes nach München mit. Am 1. Oktober 1778 fand die Vereinigung der Mannheimer Musiker mit 32 ausgewählten Mitgliedern der Münchner Hofmusik statt.

Im Jahre 1811 wurde die Musikalische Akademie gegründet, die sich aus Mitgleidern des Hoforchesters zusammensetzte.

Noch während der Regierungszeit König Max' I. umfaßte der Dienst des Hoforchesters gleichermaßen die Bereiche Kirche, Tafel, Kammer und Theater. Unter König Ludwig I. konnte 1836 Franz Lachner als erster Generalmusikdirektor gewonnen werden.

Die Regierungszeit König Ludwigs II. ist eng mit dem Namen Richard Wagners verknüpft. Am 10. Juni 1865 dirigierte der Hofkapellmeister Hans von Bülow die Uraufführung von Tristan und Isolde, am 21. Juni 1868 die der Meistersinger von Nürnberg. Es folgten am 22. September 1869 und am 26. Juni 1870 die Uraufführungen von Das Rheingold und Die Walküre unter der Leitung von Franz Wüllner.

Von 1872 bis 1900 war Hermann Levi Generalmusikdirektor. Seitdem haben die bedeutendsten Dirigenten ihrer Zeit von Richard Strauss, Felix Mottl, über Bruno Walter, Hans Knappertsbusch, Clemens Krauss bis zu Georg Solti, Ferenc Fricsay, Joseph Keilberth und Wolfgang Sawallisch dem Orchester als Chef vorgestanden. Von 1998 bis 2006 war Zubin Mehta Bayerischer Generalmusikdirektor. Seit 2006 hält diese Position Kent Nagano inne.

Das Bayerische Staatsorchester vereint den Anspruch eines Opernorchesters von Weltklasse mit internationalem Ruf als symphonischer Klangkörper. Unter seinen Gastdirigenten fehlt kein berühmter Name der internationalen Elite.

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