Vivante


Biographie Vivante


vivante
Als "eine echte Entdeckung" bezeichneten Konzertrezensionen das Ensemble vivante nach dessen Debut bei den "Resonanzen", dem renommierten Wiener Festival für Alte Musik. Der einzigartige Klang des Ensembles resultiert aus der ungewöhnlichen Besetzung: Zwei Tenöre, der Belgier Tore Tom Denys und der Amerikaner Erik Leidal, werden von vier österreichischen Instrumentalisten begleitet. Christopher Dickie (Theorbe, Barockgitarre, Colascione), Anne Marie Dragosits (Cembalo, Orgel), Daniel Pilz (Viola da Gamba, Barockgitarre) und Reinhild Waldek (Barockharfe, Blockflöte) entlocken ihren Instrumenten vielfältige Klangfarben, in die die beiden wunderbar verschmelzenden lyrischen Tenorstimmen eingebettet sind.

Ein solcherart zusammengestelltes Ensembles widmet naturgemäß seine Aufmerksamkeit nicht nur der Instrumentalmusik und der vokalen Sololiteratur der Zeit, sondern vor allem dem Tenorduett. Diese Kompositionsform war in der ersten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts in Italien sehr beliebt, vereinte sie doch die Ausdrucksmöglichkeiten einerseits des expressiven Sologesangs als auch des mehrstimmigen Vokalsatzes in sich. Sowohl in den Villanelle, der leichten Unterhaltungsmusik der damaligen Zeit, als auch in Madrigalen gibt es unzählige Beispiele dieser Kunst.

Einen wichtigen Teil des Repertoires bilden die berühmten Tenorduette von Komponisten wie Claudio Monteverdi oder Barbara Strozzi. Doch auch die Aufführung weniger bekannter, ja zum Großteil vergessener Vokalwerke von Komponisten wie Girolamo Frescobaldi oder Giovanni Girolamo Kapsperger, die bisher beinahe ausschließlich für ihre Instrumentalkompositionen bekannt sind, liegt dem Ensemble am Herzen. Dabei handelt es sich oft um Stücke, die seit ihrer Entstehungszeit kaum mehr zu hören waren. So führte vivante Kapspergers sechstes Villanellenbuch "Li fiori" (Rom, 1632) erstmals wieder auf. Diese Produktion wurde 2006 auch als ORF-CD herausgegeben. Die zweite CD, "Alla Luce" mit Raritäten von Frescobaldi, Strozzi, Rovetta, Monteverdi und Kapsperger, ist im September 2009 in der ORF Edition für Alte Musik erschienen.

2012 gibt es einen weiteren Schwerpunkt mit der Vokalmusik Kapspergers. In einem geistlichen und einem weltlichen Konzertprogramm präsentiert vivante - erstmals mit drei Gastsängern - die ganze Bandbreite der Vokalmusik des tedesco della tiorba, von volkstümlichen Villanelle über virtuos verzierte Soloarien und Duette bis hin zu fünfstimmigen Madrigalen oder Messen mit Continuo.

vivante wurde im Mai 2005 mit dem ersten Preis beim Johann Heinrich Schmelzer-Wettbewerb der Internationalen Barocktage Melk ausgezeichnet und trat seitdem bei Festivals wie den Resonanzen im Wiener Konzerthaus, dem von Ton Koopman gegründeten Festival Itinéraire baroque, beim legendären Festival van Vlaanderen in Brugge, der Residenzwoche München, dem Brunnenthaler Konzertsommer, beim Festival "rheinvokal" in Koblenz, den Donaufestwochen Grein oder dem Osterfestival Tirol auf. Europäische Radiostationen von Norwegen bis in die Slowakei übertragen regelmässig Konzertmitschnitte und CD-Aufnahmen von vivante.

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