Christian Gerhaher, Philharmonia Zürich & Heinz Holliger


Biographie Christian Gerhaher, Philharmonia Zürich & Heinz Holliger


Christian Gerhaher
Während seiner Studienzeit bei Paul Kuën und Raimund Grumbach besuchte Christian Gerhaher an der Münchner Hochschule für Musik die Opernschule und studierte dort zusammen mit Gerold Huber Liedgesang bei Friedemann Berger. Neben einem Medizinstudium rundete er seine stimmliche Ausbildung in Meisterkursen bei Dietrich Fischer-Dieskau, Elisabeth Schwarzkopf und Inge Borkh ab. Derzeit unterrichtet Christian Gerhaher selbst gelegentlich an der Münchner Hochschule für Musik und Theater sowie an der Royal Academy of Music in London.

Gemeinsam mit seinem festen Klavierpartner Gerold Huber widmet er sich nun seit 30 Jahren der Liedinterpretation – in Konzerten und in Aufnahmen – seit vielen Jahren mit bedeutenden Preisen ausgezeichnet. Das Lied-Duo ist auf den Bühnen der internationalen Liedzentren zuhause: In den New Yorker Sälen, im Concertgebouw und Muziekgebouw Amsterdam, in der Kölner und Berliner Philharmonie, in der Pariser Cité de la musique, im Konzerthaus und Musikverein in Wien, im Teatro de la Zarzuela in Madrid sowie besonders in der Londoner Wigmore Hall. Außerdem tritt das Duo regelmäßig bei wichtigen Festivals auf.

Die Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Daniel Harding, Herbert Blomstedt, Bernard Haitink, Christian Thielemann, Kirill Petrenko, Nikolaus Harnoncourt, Pierre Boulez, Daniel Barenboim, Andris Nelsons, Kent Nagano und Mariss Jansons führte und führt ihn in die bedeutenden Konzertsäle der Welt. Zu den Orchestern, mit denen Christian Gerhaher besonders häufig arbeitet, zählen das London Symphony Orchestra, das Amsterdamer Concertgebouworkest und besonders die Berliner Philharmoniker, deren Artist in Residence er als erster Sänger war, sowie die Rundfunk-Symphonieorchester des Schwedischen und speziell des Bayerischen Rundfunks.

Der Beginn der Saison 20/21 steht, wie schon das Ende der vergangenen Saison, im Zeichen von Corona. Lang geplante Opernproduktionen wie Wozzeck in Aix (Juli 20 mit Simon Rattle/Simon McBurney) sowie Konzerte und Liederabend-Tourneen konnten nicht stattfinden, andere Termine entstehen kurzfristig, oft nur gestreamt, z. B. die Montagskonzerte der Bayerischen Staatsoper, oder vor wenig Publikum, wie beim MDR Musiksommer oder dem Festival d'Aix. Eine Aufführung von Othmar Schoecks Elegie mit dem Basler Kammerorchesterunter der Leitung von Heinz Holliger soll im August 20 das Basler Casino wiedereröffnen. Liederabende in Elmau, in der Londoner Wigmore Hall und der Bayerischen Staatsoper läuten im September die Saison ein, auf dem Programm Franz Schubert und Alban Berg. Termine beim Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks (im Oktober Berlioz Nuits d`été mit Stéphane Denève, im Februar Mahlers Kindertotenlieder mit Robin Ticciati), dem Swedish Radio Symphony Orchestra (im Januar 21 Mahlers Wunderhornlieder mit Daniel Harding, der Staatskapelle Weimar (im April 21 Alphons Diepenbrocks Im großen Schweigen mit Peter Gülke), Liederabende mit Schuberts Schwanengesang (Helsinki, Stockholm, London, Paris im Januar 21 und im März 21 nach Hongkong und Tokio) stehen im Kalender.

Nicht nur im Lied- und Konzertbereich, sondern genauso auf der Opernbühne ist Christian Gerhaher ein gesuchter Darsteller, ausgezeichnet u.a. mit dem "Laurence Olivier Award" oder dem Theaterpreis "Der Faust". Zu seinen Partien zählen u.a. Eisenstein (Die Fledermaus), Posa (Don Carlo), Amfortas (Parsifal unter Kirill Petrenko), Lenau (Lunea Holliger, UA 2018), Figaro und Conte (Le nozze di Figaro) sowie die Titelpartien in Don Giovanni, in Debussys Pelléas und Mélisande (CD bei LSO Live, Sir Simon Rattle) und in Henzes Der Prinz von Homburg. Die Schlüsselrolle des Wolfram in Richard Wagners Tannhäuser war und bleibt eine Konstante in seinem Kalender an den Häusern von Berlin, Wien, London und München. Aufführungen an der Mailänder Scala im Frühjahr 2020 ussten leider entfallen. Ein Meilenstein in Christian Gerhahers Opernlaufbahn war sein Debüt als Wozzeck im September 2015 in Andreas Homokis gefeierter Inszenierung am Opernhaus Zürich (DVD bei Accentus; Gramophone Award 2017). Ebenfalls in Zürich ist im November 2020 Christian Gerhahers Rollendebüt als Simon Boccanegra zu erleben (Fabio Luisi/Andreas Homoki). An seinem Stammhaus, der Bayerischen Staatsoper, stehen die Wiederaufnahme des Tannhäusers sowie im Mai 21 die Neuproduktion von Aribert Reimanns Lear (Jukka Pekka Saraste/Christoph Marthaler) auf dem Programm.

Als Exklusiv-Partner veröffentlicht Christian Gerhaher seine CDs bei Sony Music. Mit seinem Pianisten Gerold Huber liegen hier u.a. die Zyklen Schuberts, Schumanns und Mahlers vor. Zusammen mit BR Klassik und dem Heidelberger Liedzentrum entsteht bei Sony Classical derzeit eine groß angelegte Gesamtaufnahme aller Lieder von Robert Schumann. Im November 2018 erschien das erste Album „Frage“, für das Christian Gerhaher sowohl mit dem Gramophone Award als auch mit dem Opus Klassik als Sänger des Jahres ausgezeichnet wurde. Nach dem im November 2019 erschienenen Album „Myrthen“ ist die Veröffentlichung der Gesamtaufnahme für Frühjahr 2021 geplant.

Heinz Holliger
1939 in Langenthal im Kanton Bern geboren, studierte Heinz Holliger in Bern, Paris und Basel die Fächer Oboe (bei Émile Cassagnaud und Pierre Pierlot), Klavier (bei Sava Savoff und Yvonne Lefébure) sowie Komposition (bei Sándor Veress und Pierre Boulez). Seine Karriere als Oboist begann 1959, als er den Ersten Preis beim Internationalen Musikwettbewerb in Genf gewann; 1961 siegte er überdies beim ARD-Musikwettbewerb in München — und feierte seinen Einstand bei den Internationalen Musikfestwochen Luzern (IMF), dem heutigen Lucerne Festival. Heinz Holliger hat die spieltechnischen Möglichkeiten seines Instruments erweitert und setzt sich bis heute mit Nachdruck für die zeitgenössische Musik wie auch für weniger bekannte Werke ein. Zahlreiche Komponist*innen widmeten ihm neue Partituren. 1977 nahm Holliger seine Dirigentenlaufbahn auf, die ihn zu den Berliner und den Wiener Philharmonikern brachte, zum Cleveland Or-chestra, zum Royal Concertgebouworkest oder zum Philharmonia Orchestra. Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet ihn auch mit dem Chamber Orchestra of Europe. Mit seinem eigenen Schaffen präsentierte sich Heinz Holliger 1998 als «composer-in-residence» bei den IMF Luzern. 2002 wurde seine Oper Schneewittchen in Zürich uraufgeführt, und dort kamen 2018 auch seine Lenau-Szenen Lunea heraus. Seine reichhaltige Diskographie erstreckt sich von barockem Oboenrepertoire über Orchesterwerke von Schumann und Koechlin bis zu zahlreichen Aufnahmen eigener Werke; zurzeit entsteht eine Gesamteinspielung der Schubert-Sinfonien mit dem Kammerorchester Basel. Holliger wurde mit zahlreichen Preisen ge-würdigt, darunter der Sonning-Musikpreis (1987), der Frankfurter Musikpreis (1988), der Siemens-Musikpreis (1991), der Premio Abbiati der Biennale di Venezia (1995), der Zürcher Festspielpreis (2007) und der Robert-Schumann-Preis (2017). Seit 2016 ist er Mitglied der American Academy of Arts and Sciences.



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