Prisma - Jazz Thing Next Generation Vol. 101 Clemens Gottwald

Album Info

Album Veröffentlichung:
2023

HRA-Veröffentlichung:
26.01.2024

Das Album enthält Albumcover

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Formate & Preise

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FLAC 44.1 $ 13,20
  • 1Camel Crossing05:33
  • 2Orange Skyè07:18
  • 3Niggli's Rest06:23
  • 4Life Is Shorter Than You Think05:54
  • 5Evolve04:26
  • 6Moving Through05:36
  • 7Topolino06:42
  • 8Life Is Shorter Than You Think (Alternate Take)05:50
  • Total Runtime47:42

Info zu Prisma - Jazz Thing Next Generation Vol. 101

Das erste Hundert ist geschafft. Aber »das Leben geht weiter«, wie schon Fußballtrainer Dragoslav Stepanovic wusste, und das gilt natürlich auch für die Serie Jazz thing Next Generation. Unser Protagonist, der Posaunist Clemens Gottwald, dachte schon daran, dass er die Nummer 101 in der Serie ist: »Ich hatte die Idee, etwas mit Dalmatinern zu machen, aber irgendwie ist mir nichts Richtiges eingefallen.«

Gottwald und sein Quartett Prisma - mit der entscheidenden Ergänzung durch die Gitarristin Christina Zurhausen - spielen sieben Kompositionen des Posaunisten (zweimal das geniale »Live is Shorter Than You Think«), und eröffnet wird das Album mit dem musikalischen Wutanfall »Camel Crossing«. »Wütend stand ich 2017 allein in meiner kleinen Wohnung«, erinnert sich Gottwald, »und donnerte das Eingangsmotiv in meine Posaune. Der Rest der Melodie floss danach einfach aus mir heraus. Die Band hat dazu beigetragen, diesen chaotischen Song zu ordnen.« Keine Kleinigkeit für den Bassisten Conrad Noll (er ist ein alter Duopartner des Posaunisten), den Pianisten Simon Below (den Gottwald während seines Studiums in Köln kennenlernte) und die Schlagzeugerin Mareike Wiening. Zugleich ist hier und bei drei weiteren Stücken Christina Zurhausen zu Gast, die Gottwald aus einem ganz bestimmten Grund gebeten hat, mitzumachen. »Sie kommt nicht primär aus dem Jazz, sondern aus dem Grunge«, erklärt der Bandleader.

»Das passte zu mir, denn ich wollte keine typische Jazz-Gitarre, sondern jemanden, der rockiger unterwegs ist.« Das ist eine große Untertreibung für den kantigen und knallharten Sound des Gitarristen, der jederzeit in der Lage ist, einen Song elektrisch aufzuladen und in Richtung Avantgarde-Garagenrock zu tragen. Selbst ein Songtitel wie »Niggli's Rest« ist ein Rätsel, denn jeder weiß, dass der Schweizer Schlagzeuger »alive and kicking« ist. »'Niggli's Rest' ist einer Katze gewidmet, die meine Mutter nach Lucas Niggli getauft hat«, erklärt Gottwald. »Diese Katze ist gestorben. Dieses Lied will ihren Weg, ihren Kampf beschreiben, denn am Ende umarmt uns der Tod als letzter Liebender.« Das Quartett ist dort ohne Zurhausen zu hören, und das Lied ist ganz spontan entstanden, »ohne viel darüber nachzudenken«. Auch zu »Topolino« gibt es eine Geschichte. »Ein lustiges und melancholisches Lied«, so beschreibt es sein Schöpfer. »Stell dir vor, du fährst mit einem alten Fiat Topolino über die Alpen und auf dem Weg nach unten versagen die Bremsen. Viel Glück!« Clemens Gottwald stammt vom Land und spielte zunächst Blasmusik, bevor ihn sein erster Posaunenlehrer, der zwar klassischer Musiker war, aber auch in Big Bands spielte, an den Jazz heranführte. Aber auch Gottwalds älterer Bruder war ein wichtiger Einfluss.

»Mein Bruder war der erste in unserer Familie, der Internet hatte«, erinnert sich der Posaunist. »Das war zu einer Zeit, als man morgens ein Video heruntergeladen hat und es erst ansehen konnte, wenn man mittags nach Hause kam. Damals kannte ich nur Bigband-Jazz, aber mein Bruder hat mir immer auch andere Sachen vorgespielt. Oft war es Musik, bei der ich dachte: Was in Gottes Namen ist das? Und dann lässt sie dich nicht mehr los.« Gottwalds prägende Einflüsse reichten von Kid Ory bis Albert Mangelsdorff, und der universelle Anspruch, den er an sein Instrument stellt, wird am besten von einem Musiker wie Ray Anderson verkörpert. Der noch junge Posaunist unterrichtet heute eine Posaunenklasse an der Würzburger Musikhochschule und pendelt dafür aus Köln, wo er sich niedergelassen hat. Und eines hat er bereits festgestellt: »Das Booking ist einfacher geworden, seit ich dieses Album bei einem renommierten Label wie Double Moon ankündigen konnte.«

Clemens Gottwald, Posaune
Simon Below, Klavier
Conrad Noll, Bass
Mareike Wiening, Schlagzeug
Christina Zurhausen, Gitarre




Clemens Gottwald
(*1995) ist ein in Köln lebender (Jazz-)Musiker, Posaunist, Komponist, Sänger und (Hochschul-)Lehrer.

Sein musikalisches Spektrum erstreckt sich über eine breite Palette von Genres und Stilrichtungen, darunter Jazz, Popularmusik und „klassische“ Musik. Mit einem feinen Ohr für kleinste Details und einem Blick für das große Ganze strebt er danach, die Frage zu beantworten: „Was braucht diese Musik JETZT?“

An seinem Hauptinstrument, der Posaune, schätzt er die Fähigkeit, einen klanglichen Ausdruck zu erzeugen, der der menschlichen Stimme nahekommt. Sein Klang ist strahlend, warm und sonor – ein silberner, schimmernder Strom, der schnell fließt und gleichzeitig dunkel und tief ist. Clemens Gottwald versteht es, die musikalische Richtung vorzugeben oder einfach dort zu unterstützen und zu ergänzen, wo es gerade notwendig erscheint. Dabei geht er immer mit großem Gefühl vor, unabhängig davon, ob er frei improvisiert oder einer notierten Vorgabe folgt.

Seine musikalische Reise begann im Musikverein seines Heimatdorfes Zimmerbach (bei Schwäbisch Gmünd), wo er von 2004 bis 2013 Unterricht bei dem Posaunisten und Dirigenten Hans Kuhnle erhielt. Schon früh entwickelte er eine Begeisterung für verschiedene Arten des Posaunenspiels und verschiedene Musikrichtungen. Er spielte sowohl im Blasorchester als auch in Bigbands, Jazzcombos und klassischen Bläserensembles.

Seit 2013 arbeitet Clemens Gottwald als freier Musiklehrer für alle Blechblasinstrumente, als Musikschullehrer und Ensembleleiter. Seit 2022 ist er Lehrbeauftragter für Jazz-Posaune und Ensembleleitung an der Hochschule für Musik in Würzburg.

Von 2012 bis 2014 erhielt er Posaunenunterricht beim renommierten Jazzposaunisten Eberhard Budziat und begann 2013 ein einjähriges Intensivstudium für klassische Posaune, Chor- und Ensembleleitung sowie Kulturwissenschaften an der Berufsfachschule für Musik des Bezirks Mittelfranken in Dinkelsbühl. Besonders der Hauptfachunterricht bei Alfons Fischer hat Clemens Gottwald nachhaltig geprägt.

Von 2014 bis 2019 studierte er Jazz-Posaune an der Hochschule für Musik und Tanz Köln bei Prof. Henning Berg und Max von Einem, wobei er durch das Deutschland-Stipendium gefördert wurde. Zusätzlich erweiterte Clemens Gottwald seinen Abschluss mit dem Schwerpunkt „Instrumentalpädagogik“. Darüber hinaus wirkte er mehrere Jahre in den Landesjugendjazzorchestern der Länder NRW und Bayern mit.

Clemens Gottwald veranstaltet nach wie vor Benefizkonzerte für wohltätige Zwecke und umrahmt sie gerne mit verschiedenen Ensembles. Zuletzt, von 2018 bis 2019, war er als geförderter Student für Yehudi Menuhin Live Music Now Köln e.V. aktiv. Des Weiteren sammelte er mit der Bläserformation „Brass for Bells“ im Laufe von 10 Jahren über 60.000 € Spendengelder, um ein neues Glockengeläut für die katholische Kirchengemeinde St. Cyriakus in Zimmerbach zu finanzieren.

Aktuell steht Clemens Gottwald als Bandleader mit seiner Band PRISMA auf der Bühne und komponiert eigene Werke. Als Posaunist und Sänger ist er ein Mitglied der außergewöhnlichen „Akustik-Zweiklang-Band“ Julie and Me. Außerdem spielt er fest in der New Orleans Traditional Jazz-Band „Nina’s Rusty Horns“ und dem Grand Central Orchestra in Köln.



Dieses Album enthält kein Booklet

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