Schoenberg: Lieder Jasmine Law & Nancy Loo

• Arnold Schoenberg (1874 - 1951): 4 Lieder, Op. 2:
• 1 Schoenberg: 4 Lieder, Op. 2: I. Erwartung 03:47
• 2 Schoenberg: 4 Lieder, Op. 2: II. Jesus bettelt 03:38
• 3 Schoenberg: 4 Lieder, Op. 2: III. Erhebung 01:36
• 4 Schoenberg: 4 Lieder, Op. 2: IV. Waldsonne 02:56
• 2 Balladen, Op. 12:
• 5 Schoenberg: 2 Balladen, Op. 12: I. Jane Grey 07:48
• 2 Lieder, Op. 14:
• 6 Schoenberg: 2 Lieder, Op. 14: II. In diesen Wintertagen 03:01
• Das Buch der hängenden Gärten, Op. 15:
• 7 Schoenberg: Das Buch der hängenden Gärten, Op. 15: I. Unterm Schutz von dichten Blättergründen 02:49
• 8 Schoenberg: Das Buch der hängenden Gärten, Op. 15: II. Hain in diesen Paradiesen 01:46
• 9 Schoenberg: Das Buch der hängenden Gärten, Op. 15: III. Als Neuling trat ich ein in dein Gehege 01:46
• 10 Schoenberg: Das Buch der hängenden Gärten, Op. 15: IV. Da meine Lippen reglos sind und Brennen 01:36
• 11 Schoenberg: Das Buch der hängenden Gärten, Op. 15: V. Saget mir auf welchem Pfade 01:27
• 12 Schoenberg: Das Buch der hängenden Gärten, Op. 15: VI. Jedem Werke bin ich fürder tot 01:02
• 13 Schoenberg: Das Buch der hängenden Gärten, Op. 15: VII. Angst und Hoffen wechselnd mich beklemmen 00:55
• 14 Schoenberg: Das Buch der hängenden Gärten, Op. 15: VIII. Wenn ich heut nicht deinen Leib berühre 00:54
• 15 Schoenberg: Das Buch der hängenden Gärten, Op. 15: IX. Streng ist uns das Glück und spröde 01:30
• 16 Schoenberg: Das Buch der hängenden Gärten, Op. 15: X. Das schöne Beet betracht ich mir im Harren 02:33
• 17 Schoenberg: Das Buch der hängenden Gärten, Op. 15: XI. Als wir hinter dem beblümten Tore 02:54
• 18 Schoenberg: Das Buch der hängenden Gärten, Op. 15: XII. Wenn sich bei heilger Ruh in tiefen Matten 02:12
• 19 Schoenberg: Das Buch der hängenden Gärten, Op. 15: XIII. Du lehnest wider eine Silberweide 02:09
• 20 Schoenberg: Das Buch der hängenden Gärten, Op. 15: XIV. Sprich nicht immer von dem Laub 00:38
• 21 Schoenberg: Das Buch der hängenden Gärten, Op. 15: XV. Wir bevölkerten die abend-düstern 05:35
• Total Runtime 52:32

Info zu Schoenberg: Lieder

Wegweisende Lieder, komponiert an einem Wendepunkt der deutsch-österreichischen Liedtradition, selten aufgenommen, aber voller Leidenschaft und Schönheit.

Schönberg war im Wesentlichen Autodidakt und gelangte vom Cello- und Klavierspiel als Teenager zum Schreiben seiner eigenen Musik über das Medium des Liedes. Die lyrische Tendenz in seiner Musik wird aufgrund der Aufmerksamkeit, die seinen harmonischen Neuerungen wie dem Zwölftonsystem gewidmet wird, unterschätzt, aber Schönberg begann, wie so viele seiner Vorgänger, mit dem Impuls zu komponieren, Poesie zu vertonen und transzendente Zustände - Liebe, Sehnsucht und Tod - in Musik zu fassen.

Dementsprechend kann eine Aufnahme von Schönbergs Liedern uns noch immer viel über seinen Platz an der Spitze eines Erbes zeigen, das bis zu Beethoven und Schubert zurückreicht. Das aus Hongkong stammende Duo Jasmine Law und Nancy Loo eröffnet diese persönliche Auswahl aus seinem Liedschaffen mit dem sehnsuchtsvollen Impressionismus der Vier Lieder op. 2 (1899), die Gedichte von Richard Dehmel vertonen, dessen »Verklärte Nacht« Schönberg zur gleichen Zeit zu einer instrumentalen Vertonung für Streichsextett inspirierte, Verklärte Nacht.

Die Ballade von Lady Jane Grey, op. 12 Nr. 1, aus dem Frühjahr 1907 lebt in der gleichen mystischen Welt wie das Zweite Streichquartett, in dem Schönberg erstmals mit einer Tonreihe komponierte und ebenfalls Gedichte des deutschen Symbolisten Stefan George vertonte. Eine eingehendere Beschäftigung mit Georges Werk inspirierte dann Schönbergs bedeutendsten Beitrag zur Kunstliedliteratur mit seiner Sammlung op. 15, Das Buch der hängenden Gärten.

In dieser Sammlung, die in der Tradition von An die ferne Geliebte steht, wird eine zum Scheitern verurteilte Liebesgeschichte in einer Folge von 15 kurzen Liedern erzählt. Es teilt eine atonale Sprache mit Pierrot Lunaire und anderen, oberflächlich betrachtet radikaleren Brüchen mit der Tradition, aber Das Buch der hängenden Gärten glitzert und schimmert in einer verspielten harmonischen Sprache, die Schönbergs Wurzeln in der Romantik von Brahms und Zemlinsky deutlich macht.

Die Sopranistin Jasmine Law hat sich ein breites Repertoire erarbeitet, das Opern, Oratorien, Kunstlieder und zeitgenössische Musik umfasst. 2018 sang sie die Hauptrolle der Eliza in der europäischen Erstaufführung der Oper Dark Sisters von Nico Muhly beim Trentino Music Festival in Italien. Bei diesen Liedern wurde sie von dem verstorbenen Dirigenten und Schönberg-Forscher Paul Zukofsky gecoacht, der auch die »erstklassige« Pianistik von Nancy Loo lobte.

Arnold Schönberg (1874, Wien, Österreich-1951, Los Angeles, Kalifornien, USA) war ein jüdisch-österreichischer Komponist, der neue Methoden der musikalischen Komposition schuf, darunter Atonalität, Serialismus und die Zwölftonreihe. Dieser revolutionäre Bruch mit der Tonalität war die Essenz der Zweiten Wiener Schule, die von Schönberg und seinen Zeitgenossen und Schülern Alban Berg und Anton Webern begründet wurde.

In seinen Liedern lässt sich die Entwicklung von Schönbergs Stil deutlich nachvollziehen. In den frühen Liedern der Opus 2 und 12 ist die Musik noch von der dichten harmonischen Sprache der Spätromantiker geprägt. Erst in seinem monumentalen Opus 15, Das Buch der hängenden Gärten, kommt Schönbergs persönliche, atonale und hochexpressive Sprache zur vollen Blüte. Die 15 Lieder sind Vertonungen von Gedichten von Stefan George, die die gescheiterte Liebesbeziehung zweier Jugendlicher in einem Garten beschreiben und mit dem Weggang der Frau und dem Zerfall des Gartens enden, möglicherweise als Metapher für die Zerstörung der Tonalität und der traditionellen Formen.

Die Sopranistin Jasmine Law lebt in Hongkong und hat sich auf zeitgenössische Musik spezialisiert. Sie sang Schönbergs Pierrot Lunaire mit dem Hong Kong New Music Ensemble unter der Leitung des Meisters der zeitgenössischen Musik Paul Zukofsky. Die Pianistin Nancy Loo ist eine der vielseitigsten Künstlerinnen Hongkongs. Sie trat mit dem Danish Radio Symphony Orchestra, dem Singapore Symphony Orchestra und dem Hong Kong Philharmonic Orchestra auf.

Jasmine Law, Sopran
Nancy Loo, Klavier

Jasmine Law
began her vocal training at the HKAPA, where she studied with Katusha Tsui-Fraser and Peter Lally. Jasmine received numerous prizes and scholarships, including the Hong Kong Welse Male Voice Choir scholarship and a full scholarship from the Hong Kong Jockey Club Music and Dance Fund to support her Master of Music Concert Project course at the Royal Academy of Music in London, under the tutelage of Joy Mammen, Iain Ledingham and Robert Aldwinckle.

Jasmine has performed Mimi in Puccini’s La Boheme, with MusicaViva in 2014. On the concert platform, Jasmine has performed a wide range of repertoire from Baroque to modern music. In recent years she has established an extensive repertoire of contemporary music including the world premiere of Koji Tomotani's "Poems of HIROSHIMA III", Lee Gene-woo's "Phonogram for Soprano" at the East Asian New Music Festival, and studio recording of Grenville Richard Harding's Pentecostal Symphony on Revelation TV in UK. In 2012, she made her Hong Kong Arts Festival debut performing the protagonist June, in Angel Lam's new cross-over production June Lovers, conducted by Perry So.

Booklet für Schoenberg: Lieder