Mozart: Die Zauberflöte Fritz Wunderlich

Cover Mozart: Die Zauberflöte

Album Info

Album Veröffentlichung:
2016

HRA-Veröffentlichung:
01.09.2016

Label: Deutsche Grammophon (DG)

Genre: Classical

Subgenre: Opera

Interpret: Fritz Wunderlich, Berliner Philharmoniker & Karl Böhm

Komponist: Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)

Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)

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  • 1 Overture 07:17
  • 2 Zu Hilfe! Zu Hilfe! 06:45
  • 3 Wo bin ich? 00:21
  • 4 Der Vogelfänger bin ich ja 02:35
  • 5 He da! ... Was da? 03:13
  • 6 Dies Bildnis ist bezaubernd schön 04:36
  • 7 Rüste dich mit Mut und Standhaftigkeit 00:45
  • 8 O zittre nicht, mein lieber Sohn! 05:23
  • 9 Ist es denn Wirklichkeit, was ich sah? 00:03
  • 10 Hm, hm, hm 06:27
  • 11 Du feines Täubchen, nur herein! 01:47
  • 12 Bin ich nicht ein Narr 01:22
  • 13 Bei Männern, welche Liebe fühlen 03:19
  • 14 Zum Ziele führt dich diese Bahn 10:25
  • 15 Wie stark ist nicht dein Zauberton 03:19
  • 16 Schnelle Füße, rascher Mut 03:11
  • 17 Es lebe Sarastro! Sarastro lebe! 09:04
  • 18 Marsch der Priester 01:23
  • 19 Ihr eingeweihten Diener der Götter Osiris... 02:20
  • 20 O Isis und Osiris 02:56
  • 21 Eine schreckliche Nacht! 01:57
  • 22 Bewahret euch vor Weibertücken 00:55
  • 23 He, Lichter her! 00:13
  • 24 Wie? Wie? Wie? Ihr an diesem Schreckensort? 03:38
  • 25 Tamino! Dein standhaft männliches Betragen hat gesiegt 00:27
  • 26 Alles fühlt der Liebe Freuden 01:19
  • 27 Mutter! 00:22
  • 28 Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen 02:57
  • 29 Morden soll ich? 00:48
  • 30 In diesen heil'gen Hallen 04:04
  • 31 Hier seid ihr beide euch allein überlassen 01:46
  • 32 Seid uns zum zweitenmal willkommen 01:48
  • 33 Tamino, wollen wir nicht speisen? 01:08
  • 34 Ach, ich fühl's, es ist verschwunden 04:31
  • 35 O Isis und Osiris 03:07
  • 36 Tamino, deine Haltung war bisher männlich 00:31
  • 37 Soll ich dich, Teurer, nicht mehr sehn? 03:02
  • 38 Tamino! Tamino! 01:09
  • 39 Ein Mädchen oder Weibchen wünscht Papageno sich 03:55
  • 40 Da bin ich schon, mein Engel 01:00
  • 41 Bald prangt, den Morgen zu verkünden 06:23
  • 42 Der, welcher wandelt diese Straße voll Beschwerden 05:25
  • 43 Tamino mein! O welch ein Glück! 07:04
  • 44 Papagena, Papagena, Papagena! Weibchen, Täubchen 08:10
  • 45 Nur stille, stille, stille, stille! 02:16
  • 46 Die Strahlen der Sonne vertreiben die Nacht 03:14
  • Total Runtime 02:27:40

Info zu Mozart: Die Zauberflöte

Karl Böhms 1964 entstandene Aufnahme der Zauberflöte zählt zu den zeitlosen Klassikern unter den Opernaufnahmen. Einer der Gründe dafür ist ihre prominente Sängerbesetzung, allen voran der früh verstorbene Tenor Fritz Wunderlich, zu dessen Paraderollen der Tamino gehörte. Er meistert die gefürchtete Arie 'Dies Bildnis ist bezaubernd schön' mit unübertroffener Ausdrucksstärke und höchstem technischen Können.

Dietrich Fischer-Dieskau, der den Papageno niemals auf der Bühne, sondern nur zweimal im Tonstudio gesungen hat, gibt sich auch weniger professoral als gewohnt und verkörpert den Vogelmenschen mit viel Humor, ohne gleichzeitig ein Psychogramm von ihm abzuliefern.

Franz Crass, dessen sängerische Karriere durch eine mißlungene Operation früh zu Ende ging, interpretiert die beiden Sarastro-Arien mit einer wohlklingenden, warmen Baßstimme, die bis heute ihresgleichen sucht.

Ähnlich erfreulich sind die sängerischen Leistungen von Roberta Peters (Königin der Nacht) und Evelyn Lear (Pamina), um nur noch zwei weitere Mitglieder des hervorragenden Ensembles zu nennen.

Weiterhin zeichnet auch die Qualität des Ensemblegesangs die Aufnahme aus, zu hören etwa in dem berühmten 'Quintett', in welchem Papageno, zunächst mit einem Schloß am Mund zum Summen gezwungen, versprechen muß, in Zukunft nicht mehr zu lügen. Der Librettist Emanuel Schikaneder nutzte die Ermahnung Papagenos zu allgemeinen moralischen Sentenzen über 'Lieb und Bruderbund', und in dieser ergreifend musizierten Interpretation vermittelt sich dem Hörer ein kleines Stück heile Welt.

Evely Lear, Sopran
Roberta Peters, Sopran
Lisa Otto, Sopran
Fritz Wunderlich, Tenor
Dietrich Fischer-Dieskau, Baritone
Franz Crass, Bass
Berliner Philharmoniker
Karl Böhm, Dirigent

Digitally remastered

Zur Info: wir bieten dieses Album in der nativen Abtastrate von 44.1 kHz, 24-Bit an. Die uns zur Verfügung gestellte 96 kHz-Version wurde hochgerechnet und bietet keinen hörbaren Mehrwert!


Fritz Wunderlich
wuchs in einfachen Verhältnissen in Kusel auf. Sein aus Thüringen stammender Vater Paul war Cellist, Kapellmeister und Chordirigent, seine im Erzgebirge geborene Mutter Anna Violinistin. Die Familie betrieb in Kusel kurzzeitig die Gastwirtschaft Emrichs Bräustübl. Der Vater, mittlerweile wieder musikalisch tätig, wurde von örtlichen Nationalsozialisten um seine Stellung gebracht und litt außerdem an einer schweren Kriegsverletzung. In dieser hoffnungslosen Lage nahm er sich das Leben, als Fritz Wunderlich fünf Jahre alt war. Daraufhin verarmte die Familie vollständig. Die Mutter gab Musikunterricht, und bereits früh lernte Wunderlich verschiedene Musikinstrumente und begleitete Mutter und Schwester, wenn sie abends zur musikalischen Unterhaltung aufspielten. Später konnte er sich so, sein Musikstudium mit Tanzmusik selbst finanzieren.

1956 heiratete er die Harfenistin Eva Jungnitsch. Die Kinder Constanze, Wolfgang und Barbara kamen 1957, 1959 und 1964 zur Welt. Die Familie wohnte zunächst in Stuttgart, später in München.

Fritz Wunderlich spielte von Jugend an Unterhaltungsmusik in verschiedenen Gruppen und erhielt ersten Gesangsunterricht in Kaiserslautern. Er studierte von 1950 bis 1955 an der Musikhochschule Freiburg zunächst Horn, später bei Margarethe von Winterfeldt Gesang.

Seinen ersten offiziellen Opernauftritt hatte er 1954 bei einer Hochschulaufführung in Freiburg als Tamino in Mozarts Zauberflöte. Daraufhin wurde er schon 1955 an die Württembergische Staatsoper in Stuttgart engagiert. Als er dort - ebenfalls als Tamino - für einen erkrankten Kollegen, den ersten Tenor Josef Traxel, einspringen durfte, weil der eigentlich als Ersatz vorgesehene Wolfgang Windgassen zugunsten des Anfängers verzichtete, wurde er praktisch über Nacht zum Star. Ab 1959 war er zunächst mit einem Gastvertrag, ab 1960 als festes Ensemblemitglied an der Bayerischen Staatsoper München verpflichtet. Ab 1962 gastierte er an der Wiener Staatsoper, deren Ensemble er ab 1963 bis zu seinem Tod angehörte. Seit 1959 war er regelmäßig Gast der Salzburger Festspiele, Engagements führten ihn unter anderem nach Berlin, Aix-en-Provence, Venedig, Buenos Aires, London, Edinburgh und Mailand.

Wunderlich war auf dem Höhepunkt seiner Karriere – er sollte wenige Tage später sein Debüt an der Metropolitan Opera in New York geben – als er sich, kurz vor seinem 36. Geburtstag, beim Sturz von einer Treppe im Jagdhaus von Freunden in Oberderdingen im Kraichgau einen Schädelbruch zuzog, an dem er am darauffolgenden Tag in einer Klinik in Heidelberg verstarb. Er wurde in München auf dem Alten Teil des Waldfriedhofs beigesetzt (Grab Nr. 212-W-18).

Berühmt wurde er durch seine strahlende, klare, über zwei Oktaven ausgeglichene Stimme, die von Anfang an einen natürlichen, ungekünstelten Sitz besaß und diesen auch bei aller technischen Durchbildung nie verlor. Außergewöhnlich waren seine sängerische Intensität und sein Vermögen, sich in eine Rolle einzufühlen. Bis heute gilt er als vielleicht größter lyrischer Tenor des 20. Jahrhunderts, mit Sicherheit aber als einer der bedeutendsten deutschen Sänger. Als Luciano Pavarotti während eines Interviews im Jahre 1990 gefragt wurde, wer für ihn der herausragendste Tenor der Geschichte sei, antwortete er: „Fritz Wunderlich“.

Einige seiner berühmtesten Rollen waren der Tamino in Mozarts Zauberflöte, der Belmonte in der Entführung aus dem Serail, der Almaviva in Rossinis Der Barbier von Sevilla und der Henry in Die schweigsame Frau von Richard Strauss. Als bedeutendster Mozartsänger seiner Zeit setzte er neue Maßstäbe, die bis heute noch Gültigkeit haben. In Stuttgart und bei den Schwetzinger Festspielen wirkte er auch an Uraufführungen moderner Opern mit (z. B. Der Revisor von Werner Egk). Erwähnenswert sind auch sein Lenski in Tschaikowskis Eugen Onegin sowie seine herausragende, für einen jungen Sänger ungewöhnlich reife Interpretation des Palestrina in der gleichnamigen Oper von Hans Pfitzner. Nicht zu vergessen auch sein Hans in B. Smetanas Verkaufter Braut. Neben der Oper umfasste sein großes Repertoire auch die Tenorpartien der großen Oratorien, Operetten (hier einige Gesamtaufnahmen unter Franz Marszalek), Lieder und Unterhaltungsmusik. Wunderlichs Interpretationen von Liedern von u. a. Schubert, Schumann und Beethoven, entstanden in Zusammenarbeit mit dem Liedbegleiter Hubert Giesen, finden auch heute noch einhellige Bewunderung. Wunderlichs große sängerische Leistungen sind auf zahlreichen Rundfunkaufnahmen (vor allem des SWF, des WDR, des SDR und des BR) und Schallplatten dokumentiert, die auch Jahrzehnte nach seinem tragischen Unfalltod immer wieder neu veröffentlicht werden.

Freundschaftlich verbunden war er mit dem Bariton Hermann Prey, der oft mit ihm auf der Bühne stand. Einen väterlichen Freund fand Wunderlich, der seinen eigenen Vater in jungen Jahren verloren hatte, in dem Bassisten Gottlob Frick, in dessen Haus er immer wieder zu Gast war. Mit Frick ging er dem gemeinsamen Hobby, der Jagd, nach. Seine Heimatverbundenheit zeigte Wunderlich mit dem von ihm getexteten und vertonten „Kusellied“, das er Mitte der 1960er Jahre bei einem Auftritt in Robert Lembkes Rateshow „Was bin ich?“ vorstellte und das seither quasi die Kuseler „Nationalhymne“ geworden ist.

Booklet für Mozart: Die Zauberflöte

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