Beethoven: An die Unsterbliche Geliebte Florian Heinisch
Album Info
Album Veröffentlichung:
2020
HRA-Veröffentlichung:
15.04.2020
Das Album enthält Albumcover
- Ludwig van Beethoven (1770 - 1827):
- 1 Andante für Klavier in F-Dur, WoO 57 (Andante favori) 07:40
- Sechs Bagatellen, Op. 126:
- 2 Sechs Bagatellen, Op. 126: I. Andante con moto 02:46
- 3 Sechs Bagatellen, Op. 126: II. Allegro 02:23
- 4 Sechs Bagatellen, Op. 126: III. Andante 02:37
- 5 Sechs Bagatellen, Op. 126: IV. Presto 04:00
- 6 Sechs Bagatellen, Op. 126: V. Quasi allegretto 02:05
- 7 Sechs Bagatellen, Op. 126: Vi. Presto - Andante amabile e con moto 05:08
- Sonate No. 29 in B-Dur, Op. 106:
- 8 Sonate No. 29 in B-Dur, Op. 106: I. Allegro (Hammerklaviersonate) 10:43
- 9 Sonate No. 29 in B-Dur, Op. 106: II. Scherzo assai vivace (Hammerklaviersonate) 02:34
- 10 Sonate No. 29 in B-Dur, Op. 106: III. Adagio sostenuto (Hammerklaviersonate) 16:38
- 11 Sonate No. 29 in B-Dur, Op. 106: IV. Largo - Allegro risoluto (Hammerklaviersonate) 12:59
- Sonate No. 9 in E-Dur, Op. 14.1:
- 12 Sonate No. 9 in E-Dur, Op. 14.1: I. Allegro (Bonus Track) 07:30
- 13 Sonate No. 9 in E-Dur, Op. 14.1: II. Allegretto (Bonus Track) 02:50
- 14 Sonate No. 9 in E-Dur, Op. 14.1: III. Rondo - Allegro commodo (Bonus Track) 03:28
Info zu Beethoven: An die Unsterbliche Geliebte
"Beethovens faszinierende Tonsprache ist nach wie vor sehr modern und aktuell. Es ist eine Sprache, die von nahezu allen Menschen verstanden wird." (Florian Heinisch)
Als seinen Beitrag zum großen Jubiläumsjahr 2020 veröffentlicht der Pianist Florian Heinisch im März 2020 seine erste Beethoven-CD, mit einem Programm, das sich auf die ebenso berühmte wie rätselhafte „Unsterbliche Geliebte“ bezieht. Das Album wurde im Sendesaal Bremen aufgenommen und erscheint am 27. März 2020.
"Mein Engel, mein alles, mein Ich". Sechs Worte nur, der Beginn eines Liebesbriefs vom 6. Juli 1812, waren der Auslöser für eine Frage, in der sich Leben und Werk von Ludwig van Beethoven sehr nahekommen. Wer war die „Unsterbliche Geliebte“? Beethoven-Forscher haben immer wieder neue Kandidatinnen behauptet. Sicher ist, dass viele von Beethovens Damenbekanntschaften als Empfängerin dieses Briefs in Frage kämen. Bei einer war es womöglich eine lebenslange, aber unerfüllt gebliebene Liebe: Josephine von Brunsvik, die jüngere Schwester der Komtesse Therese von Brunsvik. Beethoven begegnete ihr erstmals im Mai 1799 in Wien. Sie war 19, er war knapp zehn Jahre älter; die beiden kamen zu ihm, weil Therese einen Klavierlehrer für ihre Schwester suchte. Mit Josephine war an Heirat nicht zu denken, das wäre nicht standesgemäß gewesen. Schon im Juli 1799 wird sie mit einem deutlich älteren Grafen verheiratet, der keine fünf Jahre später starb.
Die Beethoven-Forschung verwendet noch heute sehr viel Aufmerksamkeit auf die Suche nach einem unwiderlegbaren Beweis, wer die „Unsterbliche Geliebte“ in Beethovens Briefen war. Florian Heinisch beantwortet die Frage ganz subjektiv und intuitiv mit der Auswahl der Werke für seine aktuelle CD. Bei der intensiven pianistischen Auseinandersetzung mit dem Werk Beethovens fiel ihm immer wieder ein prägnantes rhythmisch-musikalisches Motiv auf: Der Beginn des Andante favori Wo57 – das ursprünglich als Mittelsatz der Waldstein-Sonate vorgesehen war – assoziiert den Namen Josephines zwei Mal sehnsuchtsvoll: „Jo-se-phine! Jo-se-phine!“. Der markante Rhythmus taucht als eigenständiges Motiv auch in der sechsten Bagatelle op. 126 und im zweiten Satz der Hammerklaviersonate op. 106 auf. Wie im Andante favori wird das Motiv ständig wiederholt. Eine chiffrierte Botschaft Beethovens?
Florian Heinisch, Klavier
Florian Heinisch
1990 in Bachs Geburtsstadt Eisenach zur Welt gekommen, begann im Alter von fünf Jahren mit dem Klavierunterricht. Sein außergewöhnliches Talent hat der Pianist von seiner Großmutter Barbara Heinisch, die – damals eine Seltenheit – als Organistin tätig war.
Heinisch konzipiert mit Vorliebe außergewöhnliche Konzertprogramme aus Werken des „klassischen Repertoires“ und Neuer Musik. Sein umfassendes Verständnis für Werke zeitgenössischer Komponisten vertiefte er 2005 bis 2009 durch Kompositionsunterricht bei Johannes Schlecht. Gern arbeitet er eng mit den jeweiligen Komponisten bei der Entstehung ihrer Werke zusammen. So widmete ihm beispielsweise Sidney Corbett das Stück „Postscript“ auf seiner gleichnamigen CD. Diese intensive Zusammenarbeit beeinflusst nachhaltig die Interpretation traditioneller Werke: Aus der Sicht von Florian Heinisch gleicht das Klavierspiel eher einer Improvisation als der reinen Wiedergabe eines Notentextes, entgegen einer häufig verkürzten Art der Wahrnehmung gibt es für ihn keine absolute Interpretationswahrheit. Seine Herangehensweise bezieht sich auf die Perspektive des Komponisten.
Große Aufmerksamkeit erspielte er sich mit dem „Ungespielten Konzert“ in Gedenken an den „Wunderpianisten“ (Die Zeit) Karlrobert Kreiten, der 1943 vor seinem Konzert in Heidelberg von der Gestapo verhaftet und anschließend ermordet wurde. Heinisch war bereits in namhaften Konzertsälen wie der Wigmore Hall, der Tonhalle Düsseldorf, dem Konzerthaus Berlin, der Laeiszhalle und dem Concertgebouw Amsterdam zu Gast und gemeinsam mit dem irakischen Cellisten Karim Wasfi in der Deutschen Botschaft in Bagdad. Im Februar 2019 gab er sein umjubeltes Debütkonzert in der Hamburger Elbphilharmonie und konzertierte unter der Leitung namhafter Dirigenten wie Kent Nagano.
Als Hommage an Ludwig van Beethoven, dessen 250. Geburtstag 2020 weltweit gefeiert wird, hat Florian Heinisch unter dem Titel Beethoven – „An die unsterbliche Geliebte“ ein reines Beethoven-Programm konzipiert, das seit 2018 sehr erfolgreich aufgeführt wird, so auch in Paris, Salle Cortot. Das Programm, das unter anderem die „Hammerklaviersonate“ enthält, erscheint im März 2020 auf CD.
Im Juli 2020 gastiert Heinisch mit Werken von C.P.E Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy und Robert Schumann sowie Györgi Ligeti in der Reihe „Winners & Masters“ im Gasteig München und wird seine erste eigene Komposition „Chimères“ uraufführen.
Von 2010 bis 2014 studierte Heinisch an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig bei Dietmar Nawroth und Gerald Fauth, anschließend bei Sontraud Speidel in Karlsruhe. Meisterkurse bei renommierten Pianisten ergänzen seine Studien. Beeindruckt von seiner außergewöhnlichen Improvisationsfähigkeit studierte er auf Einladung von Richard Beirach ein Jahr bei dem New Yorker Jazzpianisten.
Florian Heinisch ist Preisträger hochrangiger Wettbewerbe, u.a. des Internationalen Grotrian-Steinweg-Wettbewerbs Braunschweig und des Kleinen Schumann-Wettbewerbs sowie des Bachwettbewerbs Köthen und des Internationalen Steinway Klavierwettbewerbs. Er erhielt Förderstipendien zur Unterstützung hochbegabter Kinder und Jugendlicher im Freistaat Thüringen und wird vom Hamburger Reisexperten ORYZA unterstützt.
Dieses Album enthält kein Booklet