Orchestre Philharmonique de Radio France & Ludwig Wicki
Biographie Orchestre Philharmonique de Radio France & Ludwig Wicki
Orchestre Philharmonique de Radio France
Seit seiner Gründung 1937 hat sich das Orchestre Philharmonique de Radio France unter den europäischen Ensembles einen hervorragenden Ruf erworben, sowohl für sein vielseitiges Repertoire und sein Engagement für Neue Musik – mit über 25 Uraufführungen pro Saison – als auch für seine einfallsreich konzipierten Konzerte, seine herausragenden Gastkünstler und seine dynamischen Bildungs- und Vermittlungsprogramme.
Mikko Franck, seit 2015 Musikdirektor des Orchesters, setzt sich dafür ein, jedes Konzert zu einem unvergesslichen musikalischen und menschlichen Erlebnis zu machen. Er verkörpert dessen besonderen Geist, seine Werte und Ambitionen. Sein Vertrag wurde nun bis 2025 verlängert, was seine langfristige Amtszeit in dieser Funktion sichert. Zu den bisherigen Musikdirektoren zählen Myung-Whun Chung, Marek Janowski und Gilbert Amy.
Im Laufe seiner Geschichte wurde das Orchestre Philharmonique de Radio France von zahlreichen bedeutenden Musikerpersönlichkeiten dirigiert, von Désiré-Émile Inghelbrecht über Aaron Copland, Pierre Boulez, John Eliot Gardiner, Lahav Shani, Esa-Pekka Salonen, Daniel Harding und Barbara Hannigan bis hin zu Gustavo Dudamel.
In Paris gibt das Orchestre Philharmonique de Radio France seine Konzerte entweder im Auditorium de Radio France oder in der Philharmonie de Paris. Seine regelmäßigen Tourneen umfassen Frankreich und bedeutende internationale Veranstaltungsorte wie die Berliner Philharmonie, das Wiener Konzerthaus, die Hamburger Elbphilharmonie, das NCPA in Peking und die Suntory Hall in Tokio.
Mikko Franck und das Orchestre Philharmonique de Radio France nehmen zahlreiche Aufnahmen für das Label Alpha auf. Zuletzt veröffentlichten sie die CD „Franck by Franck“ mit César Francks d-Moll-Sinfonie, der Ersteinspielung von Pierre Henrys Interpretation von Beethovens 10. Sinfonie sowie ein Album von Richard Strauss mit „Tod und Verklärung“ und der „Burleske“ mit dem Pianisten Nelson Goerner.
Darüber hinaus werden die Konzerte des Orchesters vom Radiosender France Musique übertragen, und viele davon können online auf francemusique.fr und arte.tv gehört und gesehen werden. France Télévisions überträgt ausgewählte Großveranstaltungen sowie die Reihe „Les Clefs de l’orchestre“ des Orchesters zur Erkundung des Orchesterrepertoires, moderiert von dem Pianisten, Pädagogen und Rundfunksprecher Jean-François Zygel.
In Zusammenarbeit mit Radio France entwickelt das Orchester Projekte, die verschiedene Stile und Genres miteinander verbinden, wie zum Beispiel Erzählkonzerte auf France Culture, Hip-Hop auf Mouv’ und neuerdings Symphonique Pop auf France Inter, Symphonique Mix mit Fip und die Podcast-Reihe Une histoire et... Oli, ebenfalls auf France Inter.
Das Orchester ist überzeugt, eine aktive Rolle in Kultur und Gesellschaft zu übernehmen und erneuert sein Outreach-Programm jede Saison mit kreativen Projekten für Schulkinder, Workshops und innovativen Konzertformaten (einschließlich Publikumsbeteiligung) sowie Aktivitäten in Krankenhäusern und Gefängnissen. 2021 startet es eine neue Schulpartnerschaft mit seinem Projekt „Orchestre à l’école“.
Das Orchestre Philharmonique de Radio France und Mikko Franck sind UNICEF-Botschafter.
Ludwig Wicki
Geboren im Kanton Luzern, Schweiz, wuchs Ludwig Wicki in einem musikalischen Umfeld auf, geprägt von Volks- und Kirchenmusik. Er studierte Posaune und war bereits in jungen Jahren Mitglied des Luzerner Sinfonieorchesters. Daneben folgten Studien in Dirigieren und Chorleitung in Bern. Weitere Dirigierstudien führten ihn nach Dresden zu Kreuzkantor Martin Flämig und nach Pescara zu Professor Donato Renzetti. Daneben widmete er sich intensiv der Kammermusik und gründete das Philharmonic Brass Quintett Luzern. Es folgten CD-, Radio- und Fernsehaufnahmen sowie eine Einladung zum Empire Brass Quintett an das Tanglewood Institut in Boston. Als Barockposaunist hat er viele Erfahrungen in Orchestern und Ensembles mit historischen Instrumenten sammeln können, was er nun als Dirigent umsetzen kann. In dieser Zeit konnte er mit Persönlichkeiten wie Andrew Parrott, Nikolaus Harnoncourt, Jeremy West und Simon Standage arbeiten.
Als Dirigent verfolgt Ludwig Wicki verschiedene Stile. Als Stiftskapellmeister der Hofkirche Luzern pflegt er das sakrale Repertoire vom Gregorianischen Choral bis zu zeitgenössischer Musik. Der Schwerpunkt bilden Messen der Klassiker (vor allem Haydns), das Werk von J.S. Bach, und Meisterwerke der Renaissance von Palestrina, Monteverdi, Schütz und anderen. Als künstlerischer Leiter des Renaissance Ensemble „Il Dolcimelo“ widmet er sich vor allem dem Werk von Schütz, Monteverdi und Gabrieli. Als Dirigent sinfonische Konzerte gehören zu seinem Repertoire Werke der Spätromantik, des Impressionismus, der Wiener Klassik, wie auch die Werke für Kammerensemble von Stravinsky, Schönberg und Zeitgenossen.
1999 gründete er das 21st Century Symphony Orchestra, dessen künstlerischer Leiter und Chefdirigent Ludwig Wicki ist. Inzwischen spielt das Orchester eine Saison mit über zehn besonderen Filmmusik-Projekten. Dadurch arbeitete er mit renommierten Filmmusik-Komponisten wie Howard Shore, Michael Giacchino, Patrick Doyle, George Fenton, Danny Elfman, James Horner, Alan Silvestri, Randy Newman, David Arnold, Martin Böttcher zusammen. Eine Vorliebe gehört auch den klassischen Stummfilmen mit Live-Musik von Charlie Chaplin, Buster Keaton oder Kultfilmen wie Nosferatu.
2008 leitete Ludwig Wicki die Weltpremiere von „The Fellowship of the Ring“ im KKL Luzern, der ersten Live-Aufführung der Original- Filmmusik zum ersten Film der Trilogie „The Lord of the Rings“. Seither hat er dieses Werk u.a. in München, Washington, Lyon, Sydney, London (Royal Albert Hall) und in New York (Radio City Music Hall und im Lincoln Center) dirigiert. Es folgten 2009 die Weltpremieren von „The Two Towers“, 2010 von „The Return of the King“. Weiter dirigierte er die Weltpremieren von „The Pirates of the Caribbean“, Fantasia, Gladiator, Star Trek, Alice in Wonderland, The Perfume, Titanic, Ratatouille, Indiana Jones, Amadeus, Batman, Aliens, Jurassic Park und vielen mehr. 2011 dirigierte er die Premiere des Jugendprojekts “Ristorante Allegro“ mit den Münchner Philharmoniker. 2012 leitete er die erste Aufnahme der „Lord of the Rings“ Sinfonie. 2014 dirigierte er die Aufnahmen von Michael Giacchino’s Soundtrack zu Jupiter Ascending, 2015 zu Book of Henry und 2018 zu Jurrassic World 2 in den Abbey Road Studios.
Im Jahr 2007 wurde Ludwig Wicki mit dem Anerkennungspreis der Stadt Luzern für seine Verdienste als Filmmusikdirigent ausgezeichnet. 2013 wurde ihm vom Global Thinkers Forum ein Award for Excellence in Cultural Creativity verliehen.