Non Places waelder

Album Info

Album Veröffentlichung:
2018

HRA-Veröffentlichung:
22.02.2018

Label: Denovali Records

Genre: Electronic

Subgenre: Ambient

Interpret: waelder

Das Album enthält Albumcover

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Formate & Preise

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FLAC 48 $ 6,60
  • 1 Iolanta 04:49
  • 2 Omr 05:10
  • 3 Ivory 03:32
  • 4 Dybuk 05:10
  • 5 SDFS 03:19
  • 6 &found 04:29
  • 7 Every Child May Joy to Hear 03:41
  • 8 Loss 07:05
  • Total Runtime 37:15

Info zu Non Places

Wælder bewegen sich zwischen Ambient, Industrial und Pop. Ihre Rhythmen und Klangflächen aus Stimmfetzen, obskuren Samples und verzerrten Field- Recordings bauen Räume aus kargem Material und weichem Grund, auf denen es wimmelt und kriecht – eigenartig und harmonisch. Um ihre Stücke live zu präsentierten, mischen Wælder analoge und digitale Effekte mit Gitarre, Synthesizern, Gesang und Loops. Rhythmen und Atmosphären verschwimmen, lösen sich auf und setzen sich wieder neu zusammen.

Umrahmt werden die Live-Shows oftmals von Visuals, generiert in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Künstler*innen. Gegründet 2013 in Wien von Moritz Na hold und Jan Preißler, spielten Wælder seitdem zahlreiche Konzerte, kooperierten mit verschiedensten Künstler*innen und komponierten Musik für Theater, Film und Installationen. Neben ihren EPs ›Firn‹ und '&' veröffentlichten sie 2015 die LP ›Anachronie‹ be im Label Kreismusik.

Ihr zweites Album ›Non Places‹ erscheint bei Denovali Records. Non Places wurde in Wien und Berlin, zu unterschiedlichen Zeiten an unterschiedlichen Orten aufgenommen und produziert. Wælder experimentierten unabhängig von einander an der Musik, um sie später im Austausch über das Internet neu zusammenzusetzen. Die acht Stücke erzählen diesen Prozess und schaffen gleichzeitig eine eigenständige Perspektive darauf. Eine Kirchenorgel, verstimmt in den Manualen und Registern, ein Staubsauger, eingebettet in den Klang eines Klaviers und präzise programmierte Pattern elektronischer Geräte sind nur einige der Elemente, welche sich auf dem Album wiederfinden lassen.

Der Name ›Non Places‹ entstammt der gleichnamigen Publikation Non-Lieux (dt. Nicht-Orte) des französischen Anthropologen Marc Augé. Durch die Geschehnisse im spezifischen Raum Wien/Berlin und dem Austausch über den unspezifischen Raum des Internets wurden die zahllosen Server-Räume, welche die Audiodaten zur Produktion durchwanderten von Wælder als monofunktionale Orte begriffen, ohne Relation und Geschichte.

Angenommen Musik und Entstehungsprozess sind zwei verschiedene Orte, dann ist Non Places die brückenschlagende Perspektive. Das, was stattfindet und klingt, ist ein Experiment mit Raum, Körper, Form und Zweck.

Wælder




Wælder
Die Electronica von WÆLDER aus Berlin und Wien oszilliert zwischen Ambient, Post-Dubstep und Pop, sie schrammt an weirdem Folk und LoFi und klingt dabei so organisch, dass man sie atmen hören kann. Ihre Beats und Synthies bauen Landschaften aus schroffen Felsen und moosigem Grund, auf denen es wimmelt und kriecht – feuchtwarm, magisch, eigenartig und harmonisch wie das Leben selbst. Obskure Samples, Stimmen, field recordings, genauso wie zahllose Instrumente…

WÆLDER arbeiten an unterschiedlichen Orten. Zu unterschiedlichen Zeiten. Dennoch sind sie eine Band. WÆLDER sind Jan Preißler aus Berlin an Gitarre, Bass, Mandoline, Klavier, Dudelsack und Gesang und Moritz Nahold aus Wien, klassisch ausgebildet an Cello, Saxophon und Schlagzeug, hier jedoch für Synthesizer, Beats, Soundscapes und noise verantwortlich. Dass ihr Albumdebüt „Anachronie“ ein derart mühelos fließendes Hörerlebnis ist, ist sicher auch der ausgeprägten Musikalität der beiden zu verdanken. Sie sind 22 und 24 Jahre alt, spielten und spielen in Orchestern, Jazz Ensembles, Stoner Rock- und Punkbands und arbeiten neben WÆLDER auch als als Theater- oder Filmmusiker.

Die Vocals auf „Anachronie“ sind zerstückelt, gepitcht, geschichtet und geloopt, soweit dass ihnen Wortbedeutungen, Sprachfluss und sogar Geschlechtszuordnung entzogen sind. WÆLDER setzen sie neu zusammen bis androgyn-elektroide Geisterbeschwörungen daraus werden, die entfernt an tibetanische Mantras oder schamanische Heilgesänge erinnern – sanft verstörend, hypnotisch und weich wie ein weiteres Instrument in die Musik gebettet. Die Vocals tun jedoch auch etwas anderes: sie transformieren den Post-Dubstep von WÆLDER in elektroide Popsongs.

„Anachronie“, der Titel ihres Debütalbums, beschreibt das Erzählen von Geschichten durch die Auflösung chronologischer Abläufe. Dem Betrachter, Leser oder – in diesem Fall – Hörer werden Details vorenthalten, manchmal auch vorgezogen. Wahrnehmung wird strukturiert, gefiltert, gestört oder verfremdet. Es ist eine sehr schöne Beschreibung der Arbeitsweise der Band WÆLDER.

„Unsere Songs“, sagt Jan Preißler, „haben keine erzählerische Funktion. Die Interpretation soll beim Hörer entstehen. Selbst für uns beide haben sie unterschiedliche Wirkungen und Interpretationsräume.“ Jan assoziert die Lieder gern mit Farben, wie das entsprechend betitelte „gruen“. Andere evozieren Zustände wie Schlaflosigkeit oder Depression. „bruxelles“ samplet die Atemgeräusche eines im Tourbus schlafenen Bandkollegen. „maoi“, die Bezeichnung des ersten kommerziell vermarkteten Antidepressivums, beschwört nervöse Angstzustände in seinen krawalligen Beats zwischen zart-brüchigen Beruhigungsphasen. Auch extrem tanzbare Stücke wie „381“ und „fabel“ sind nie konventionell arrangiert oder überproduziert, sondern bleiben luftig und sonderbar verwachsen. Die Klänge und Melodien von WÆLDER sind catchy aber kauzig und bewegen sich, genau wie der Gesang, immer entlang der Grenzen zwischen Realität und Traumzustand, zwischen Wissenschaft und Geisterbeschwörung.



Dieses Album enthält kein Booklet

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