Album Info

Album Veröffentlichung:
2016

HRA-Veröffentlichung:
15.09.2016

Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)

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  • 1 Flight From The City 06:31
  • 2 A Song For Europa 02:34
  • 3 The Drowned World 02:21
  • 4 A Deal With Chaos 02:06
  • 5 A Pile Of Dust 04:51
  • 6 A Sparrow Alighted Upon Our Shoulder 02:27
  • 7 Fragment I 01:25
  • 8 By The Roes, And By The Hinds Of The Field 02:39
  • 9 The Radiant City 03:31
  • 10 Fragment II 02:12
  • 11 The Burning Mountain 02:46
  • 12 De Luce Et Umbra 02:29
  • 13 Good Morning, Midnight 03:18
  • 14 Good Night, Day 03:58
  • 15 Orphic Hymn 03:22
  • Total Runtime 46:30

Info zu Orphée

Jóhann Jóhannsson begibt sich in seinem Album 'Orphée' auf die Spuren von Orpheus und Eurydike und schafft einen hypnotisch-fesselnden Sound. Einen ersten Eindruck bietet der Isländer mit dem Musikvideo zu seinem Stück 'Flight From The City'.

Jóhann Jóhannsson ist ein Meister der dunklen Farben – ein atmosphärischer Klangmaler, der es auf magische Weise vermag, starke Emotionen in eindringliche Töne zu packen. In den vergangenen Jahren hat sich der Ausnahmekünstler aus Island insbesondere als Filmkomponist einen Namen gemacht. Er schuf die Musik zu 'Prisoners' und zu 'Sicario', wurde zwei Mal für den Oscar nominiert und gewann für seinen Soundtrack zu 'The Theory of Everything' einen Golden Globe. Nun zeigt sich der Komponist von seiner intimsten Seite und präsentiert bei Deutsche Grammophon mit 'Orphée' sein erstes Studioalbum seit sechs Jahren. Am 18. Juli startet die Preorder für das Aufsehen erregende Werk; einen ersten vielversprechenden Einblick kann man sich mit dem Musikvideo zu 'Flight from the City' verschaffen.

Dicht, packend und von hypnotischer Kraft: Die Geschichte von Orpheus in der Unterwelt ist reich an starken Bildern. Licht und Schatten, Leben und Tod liegen dicht beieinander und eben diese existenzielle Dimension findet sich auch in Jóhannssons Musik. 'Dieses Album ist eine indirekte Reflexion über persönliche Veränderung', sagt Jóhannsson selbst über seine jüngste Schöpfung und lauscht man den Stücken, so stößt man auf melancholisch und dicht entworfene Musik, deren Grundsound - mal kammermusikalisch, mal vokal, mal breit orchestral gesetzt - von hypnotischer Kraft ist. Sechs Jahre lang hat sich der Künstler in akribischer Hingabe diesem Album verschrieben. Nun ist es reif für die Welt und verspricht eine bewegende Entdeckung zu werden.

„Jóhann Jóhannsson beweist auf 'Orphée', dass er ein ausgefuchster Klangtüftler ist. Fein aufeinander abgestimmt kombiniert er seine Klavier- und Cellomelodien mit intensiven Streicherteppichen, außerdem rätselhafte Zahlencodes (nach dem Vorbild der 'Nummernsender', die während des Kalten Krieges codierte Botschaften ausstrahlten) und elektronische Sounds zu einem sehr dichten Klangbild. Die sphärische Musik kommt dabei sehr viel positiver und hoffnungsvoller daher, als es das grau-schwarze CD-Cover (die Unterwelt lässt grüßen!) vermuten lässt. Trotz der oft ruhigen, melancholischen Tempi bleibt die Musik nicht stehen - die Verschiedenheit der Sounds baut eine Spannung auf, die sich durch das ganze Album zieht.

Ein Highlight auf 'Orphée“ ist der letzte Track der CD, die 'Orphic Hymn', nach einem Originaltext des lateinischen Dichters Ovid. Jóhannsson verdichtet hier sein Orpheus-Thema in einem motteten-ähnlichen Gesang, der fast schon geistliche Vokal-Musik sein könnte. Davon hätte sein 'Orphée' sogar noch mehr vertragen.

Fazit: Ein Muss für alle Filmmusik-Fans, die ihr eigenes Kopfkino mit Tiefgang erleben wollen.“ (BR Klassik)

Jóhann Jóhannsson, piano, electronics, pipe organ, electric organs
Hildur Guðnadóttir, cello
American Contemporary Music Ensemble:
Yuki Numata Resnick, violin
Caleb Burhans, violin
Ben Russell, viola
Clarice Jensen, cello
AIR Lyndhurst string orchestra & Anthony Weeden, conductor
Theatre of Voices & Paul Hillier, conductor
Else Torp, soprano
Signe Asmussen, mezzo-soprano
Ellen Marie Brink Christensen, mezzo-soprano
Elenor Wiman, mezzo-soprano
Kristin Mulders, mezzo-soprano
Chris Watson, tenor
Paul Bentley-Angell, tenor
Jakob Bloch Jespersen, bass-baritone
Jakob Soelberg, bass-baritone


Jóhann Jóhannsson
Er ist ein preisgekrönter zeitgenössischer Komponist, Musiker und Produzent. Jóhann Jóhannsson, 1969 in Island geboren, verbindet in seiner Arbeit elektronische Klänge mit klassischer Orchestrierung. Sein Werk ist gekennzeichnet durch Einflüsse von Barockmusik, Minimalismus, Drone und elektroakustischer Musik – und findet international Anerkennung. Sein neuester Soundtrack für den Thriller Sicario des Regisseurs Denis Villeneuve wurde nominiert für den Oscar®, BAFTA und Critic's Choice als beste Originalkomposition. 2015 erhielt Jóhannsson den Golden Globe für seine Musik zu Die Entdeckung der Unendlichkeit, James Marshs Filmbiografie über das Leben des Physikers Stephen Hawking, sowie Nominierungen für den Oscar, BAFTA, Grammy und Critic's Choice.

Mit elf Jahren bekam Jóhannsson seinen ersten Klavier- und Posaunenunterricht in seiner Heimatstadt Reykjavík. Doch noch in der Oberschule gab er die formale Musikausbildung auf. Zu eng schienen ihm die Grenzen des Studienfachs Musik. Nach einem Literatur- und Sprachstudium an der Universität schrieb er zehn Jahre lang Musik für Indie-Rock-Bands, in denen er auch spielte. Er nutzte dröhnend übersteuerte und Feedback verstärkte Gitarrenklänge, um Stücke zu komponieren und komplexe, mehrschichtige Klangwelten zu gestalten. Durch die digitale Manipulation akustischer Instrumente schuf Jóhannsson eine Musik, die akustische und elektronische Klänge zu etwas ganz Individuellem und Neuem verband.

Sein erstes Album, Englabörn, erschien 2002 beim britischen Label Touch. Es zeigt vielerlei Einflüsse von Erik Satie, Bernard Herrmann, Purcell und Moondog bis zu elektronischer Musik, wie sie von Labels wie Mille Plateaux und Mego veröffentlicht wurde. Zu seinen späteren Arbeiten gehören Virðulegu Forsetar (2004) für Blechbläser, elektronische Drones und Schlagzeug sowie die Orchester-Alben Fordlândia (2008) und IBM 1401 – A User's Manual (2006). Letzteres war inspiriert von den Tönen der elektromagnetischen Prozesse der ersten, bahnbrechenden IBM-Großrechner. 2010 arbeitete Jóhannsson mit dem Avantgarde-Filmemacher Bill Morrison an The Miners' Hymns, einer lyrischen und nachdenklichen Betrachtung über die verlorene industrielle Vergangenheit Großbritanniens und das Erbe der Bergbau-Reviere im Nordosten Englands. Die Filmmusik, die als konzertante Aufführung konzipiert ist und auch als Album erschien, verbindet Blechbläser, Orgel und Elektronik.

Außer seinen Soundtracks für Hollywood schuf Jóhannsson auch die Musik für eine Reihe erfolgreicher anderer Filme und Dokumentationen wie Lou Yes Mystery, János Szász' Tagebuch einer Verrückten und Max Kestners Träume in Kopenhagen. Im letzten Jahr vollendete er seinen ersten Kurzfilm als Regisseur, Ende des Sommers (2015). Der Film ist eine langsame, hypnotische Reise durch die herben Landschaften der entlegenen Insel Südgeorgien und der antarktischen Halbinsel, wobei die Bilder von einem eindringlichen Soundtrack begleitet werden. Als Komponist von Orchester-, Kammer- und Bühnenmusik hat er unter anderem Werke für das Winnipeg Symphony Orchestra, Bang on a Can, Theatre of Voices, Det Norske Teater und das isländische National­theater geschrieben.

Jóhann Jóhannsson, der zurzeit an einem großen neuen audiovisuellen Werk arbeitet, wird demnächst mit seinem ersten Studio-Album seit sechs Jahren sein Debüt bei Deutsche Grammophon geben. Orphée, das im September 2016 erscheint, ist von unterschiedlichen Interpretationen des Orpheus-Mythos inspiriert und arbeitet mit einer großen Klangpalette – akustische Instrumente und Elektronik –, um die Grenzen zwischen Dunkelheit und Licht zu erkunden. Es handelt von Unbeständigkeit, Erinnerung und dem ungreifbaren Wesen der Schönheit und feiert schließlich die Kunst und ihre Kraft der Erneuerung.

Booklet für Orphée

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