Schubert: Symphonies Nos. 2 & 3 Kammerorchester Basel & Heinz Holliger
Album Info
Album Veröffentlichung:
2020
HRA-Veröffentlichung:
13.11.2020
Label: Sony Classical
Genre: Classical
Subgenre: Orchestral
Interpret: Kammerorchester Basel & Heinz Holliger
Komponist: Franz Schubert (1797-1828), Heinz Holliger (1939)
Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)
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- Franz Schubert (1797 - 1828): Symphony No. 3 in D Major, D. 200:
- 1 Franz Schubert: Symphony No. 3 in D Major, D. 200: I. Adagio maestoso - Allegro con brio 09:37
- 2 Franz Schubert: Symphony No. 3 in D Major, D. 200: II. Allegretto 04:26
- 3 Franz Schubert: Symphony No. 3 in D Major, D. 200: III. Menuetto. Vivace 04:07
- 4 Franz Schubert: Symphony No. 3 in D Major, D. 200: IV. Presto vivace 06:38
- Franz Schubert:
- 5 Franz Schubert: Des Teufels Lustschloß, D. 84: Overture 08:58
- 6 Franz Schubert: Alfonso und Estrella, D. 732: Overture 07:10
- Symphony No. 2 in B-Flat Major, D. 125:
- 7 Franz Schubert: Symphony No. 2 in B-Flat Major, D. 125: I. Largo - Allegro vivace 14:41
- 8 Franz Schubert: Symphony No. 2 in B-Flat Major, D. 125: II. Andante 08:13
- 9 Franz Schubert: Symphony No. 2 in B-Flat Major, D. 125: III. Menuetto: Allegro vivace - Trio 03:10
- 10 Franz Schubert: Symphony No. 2 in B-Flat Major, D. 125: IV. Presto 08:59
Info zu Schubert: Symphonies Nos. 2 & 3
Diese Aufnahme entstand im Rahmen der Gesamteinspielung aller Sinfonien von Franz Schubert mit dem Kammerorchester Basel unter der Leitung von Heinz Holliger.
Kurz nach der monumentalen zweiten Sinfonie schrieb Schubert im Frühsommer 1815 in knapp zwei Monaten die dritte Sinfonie. Sie ist ein helles, höchst raffiniertes und in den Mittelsätzen fast kristallines Werk. Im ersten Satz erprobt Schubert einen für ihn neuen Weg, nämlich die strukturelle Verbindung von langsamer Einleitung und Hauptthema. Die Musik der langsamen Einleitung gehört damit nicht mehr, wie in der ersten und zweiten Sinfonie, einer anderen Welt an, die geisterhaft untergründig bleibt, vielmehr wird sie in die musikalische Entwicklung integriert und leitet auch die Reprise ein. Das lässt die dritte Sinfonie ,diesseitiger‘ und weniger labyrinthisch erscheinen als die zweite.
Klarheit prägt auch die anderen Sätze: zuerst der liedhaft singende zweite Satz, dessen Tempo Schubert während des Kompositionsprozesses zunehmend beschleunigte, bis schließlich ein Allegretto daraus wurde. Wie bei einem Karussell wiederholt sich die scheinbar so einfache Melodie, aber in wechselnder Beleuchtung; in Holligers Interpretation bekommt das Liedhafte fast etwas Gläsernes, – wie ein Karussell aus Porzellanfigürchen. Die beiden letzten Sätze werden oft in Richtung Beethoven und damit ins Pompöse getrieben. Heinz Holliger meidet dieses Register und interpretiert die Sätze in Überschärfe; wie unter dem Vergrößerungsglas werden die Verästelungen und Besonderheiten hörbar gemacht. Der dritte Satz ist ein Menuetto und eben kein Beethoven-Scherzo; das Trio ist agogisch sehr frei und erscheint fast im gleichen Tempo. Im vierten Satz betont Holliger das Tänzerische; mit dem schnellen Tempo, den federnd leichten und zugleich sehr scharfen Akzenten gibt er der Musik eine durchaus ungarische Prägung. ...
Kammerorchester Basel
Heinz Holliger, Dirigent
Heinz Holliger
wurde am 21. Mai 1939 in Langenthal (Schweiz, Kanton Bern) geboren. Schon während seiner Gymnasialschulzeit studierte er am Berner Konservatorium bei Émile Cassagnaud Oboe und bei Sándor Veress Komposition. Ab 1958 setzte er sein Studium in Paris bei Yvonne Lefébure (Klavier) und Pierre Pierlot (Oboe) fort. Zwischen 1961 und 1963 studierte er bei Pierre Boulez an der Musikakademie Basel Komposition. Nach ersten Preisen bei internationalen Musikwettbewerben (Genf 1959; Internationaler Musikwettbewerb der ARD 1961) begann Holliger eine intensive internationale Konzerttätigkeit als Oboist.
Zeitgenössische Komponisten wie Hans Werner Henze, Krzysztof Penderecki, György Ligeti, Elliott Carter, Witold Lutoslawski, Karlheinz Stockhausen und Luciano Berio schrieben eigens Werke für ihn. Zu seinen herausragenden Leistungen gehört auch die Wiederentdeckung vergessener Werke von Komponisten des 18. Jahrhunderts, unter anderem von Jan Dismas Zelenka und Ludwig August Lebrun.
Holligers kompositorisches Schaffen umfasst alle Gattungen, von Bühnenwerken über Orchester-, Solo-und Kammermusikwerke bis hin zu zahlreichen Vokalstücken. Nahezu alle Kompositionen sind Zeugnis einer unermüdlichen Suche nach den Grenzen von Klang und Sprache. Seiner Musik geht vielfach eine intensive Auseinandersetzung mit Künstler- beziehungsweise Dichterbiographien und lyrischen Texten voraus. Immer wieder fesseln ihn Künstler am Rande der Gesellschaft oder an der Grenze des Lebens. An dieser Stelle ist der Scardanelli- Zyklus (1975-85) hervorzuheben, worin Holliger die letzten Gedichte Friedrich Hölderlins für unterschiedliche Besetzungen in einem Zyklus von 2½ Stunden Dauer verarbeitet. Für dieses Werk erhielt der Komponist 1995 den Premio Abbiati der Biennale di Venezia. Im 1988 uraufgeführten Werk Gesänge der Frühe für Chor, Orchester und Tonband verknüpft Heinz Holliger die Dichtung Friedrich Hölderlins mit der Musik Robert Schumanns. In den beiden Liederzyklen für Altstimme und Orchester Drei Liebeslieder (1960) und Fünf Lieder (1992-2006) beschäftigt er sich mit Gedichten von Georg Trakl. Lyrik von Nelly Sachs vertonte Holliger im Zyklus Glühende Rätsel für Altstimme und 10 Instrumentalisten (1964). Auch Gedichte von Christian Morgenstern setzte Heinz Holliger in Musik (Sechs Lieder für Sopran und Orchester, komponiert 1956/57, orchestriert 2003).
Für die Bühne schuf Holliger die Oper Schneewittchen, die 1998 im Zürcher Opernhaus uraufgeführt wurde. Der Komponist richtete den Text nach der Vorlage von Robert Walser ein. Im Gegensatz zum Grimm'schen Märchen treffen bei Walser die Schatten der Figuren nach der eigentlichen Handlung aufeinander. Die ECM-Einspielung von Schneewittchen erhielt 2002 einen Grammy Award. Die Beschäftigung mit Texten von Samuel Beckett führte zur Komposition drei weiterer kurzer Bühnenwerke: Come and go (1976/77), Not I (1978-80) und What Where (1988).
Auch Holligers Konzerstücke beziehen sich häufig konkret auf Biographien oder auf literarische Vorlagen: das Konzert "Hommage à Louis Soutter" für Violine und Orchester (1993-95, revidiert 2002) zeichnet das Leben des Schweizer Malers nach. In Siebengesang (1966/67) für Oboe, Orchester, Singstimmen und Lautsprecher lässt er ein Gedicht Georg Trakls einfließen. Holliger komponierte zahlreiche kammermusikalische Werke, darunter das frühe Bläserquintett h (1968), Romancendres für Violoncello und Klavier (2003), Contrechant sur le nom de Baudelaire für (Bass-)Klarinette (2008), zwei Streichquartette sowie Solostücke für beinahe jedes Instrument.
Unter Holligers vielen Preisen und Auszeichnungen seien stellvertretend genannt: der Frankfurter Musikpreis 1988, der Ernst von Siemens Musikpreis 1991, der Prix de Composition Musicale de la Fondation Prince Pierre de Monaco für (S)irató 1994. 2007 erhielt Holliger den erstmals verliehenen Zürcher Festspielpreis; im Jahr 2008 wurde er mit dem Rheingau Musikpreis ausgezeichnet, 2017 erhält er den Robert-Schumann-Preis der Stadt Zwickau. Er war Composer in Residence des Orchestre de la Suisse Romande und bei den Internationalen Musikfestwochen in Luzern. Die Cité de la Musique in Paris widmete Holliger als Komponist, Dirigent und Oboist im April 2003 eine ganze Konzertwoche. Durch Projekte wie das 1987 von ihm mitbegründete Basler Musikforum und Kooperationen mit der Jungen Deutschen Philharmonie und dem Ensemble Modern engagiert sich Holliger in besonderer Weise für die Verbreitung Neuer Musik.
Booklet für Schubert: Symphonies Nos. 2 & 3